Was für eine Feigheit, wenn die Information stimmt, dass unsere Regierungsparteien das Wort „Völkermord“ für das Wüten der Osmanen unter den Armeniern meiden: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-04/armenien-voelkermord-bundestag-tuerkei Selbst Grüne und Linke bezeichnen diese Gräueltaten als Völkermord – und unsere Regierungsparteien eignen sich die Sprache der türkischen Regierung an?
Man befürchtet, dass dann die türkische Regierung im Kampf gegen die IS nachlässt? Was ist das denn für eine Begründung. Die türkische Regierung lässt nur nach, die IS zu unterstützen, wenn sie denkt, dass sie es will, sie lässt sich von anderen da nicht reinreden. Das haben wir schon alles miterlebt: Sie unterstützt die IS, wenn sie daraus Kapital schlagen kann und den Konkurrenten Assad aus Syrien jagt.
Wir dürfen die Armenier nicht wieder allein lassen, wie wir es vor 100 Jahren getan haben.
Die einzige Frage ist: Wie definiert man Völkermord. Aber auf diesen Trick berufen sich nur die türkische Regierung und ihre Zuträger. Die damals geschehenen Grausamkeiten gegen ein stolzes und großes Volk, das war Völkermord. Weil sie diesem Volk zugehörten, wurden Männer, Frauen, Kinder, Alte und Junge ermordet, bestialisch hingerichtet, gekreuzigt, man hat sie verhungern lassen… Das war einer der ersten großen Barbareien im 20. Jahrhundert, dem Jahrhundert, das noch so viele Barbareien sehen sollte. (Vorher gab es den Boxeraufstand in China und die Gräueltaten des Völkermords an den Herero und Nama in Namibia.)
Und es gereicht der Regierung zur Schande, wenn sie in dieser Frage nicht klar Stellung bezieht.