Pegidas wie Anti-Pegidas sind das Volk. Ob die einen nun gegen dies und die anderen gegen jenes demonstrieren bzw. für dies und für jenes – es zeigt die Auseinandersetzungen in unserem Volk an. Und dass es in einem Volk unterschiedliche Meinungen gibt über das Wohl, über Wege in die Zukunft des Volkes, das ist gut. Besser ist es, wenn das Volk nicht nur unterschiedliche Meinungen hat, sondern wenn auch allen die Möglichkeit gegeben wird, diese zu äußern, zum Beispiel durch Demonstrationen.
Bis auf die Ideologen an den Rändern dürften Pegidas und Anti-Pegidas gar nicht so weit auseinander liegen. Ich vermute: Beide möchten im Grunde das so beibehalten, wie es in unserer Gesellschaft aussieht. Beide möchten es bunt – aber/und beide möchten es: geregelt bunt. Denn wenn sich bestimmte Gruppen, die zuwandern, sich nicht an die Regeln in unserem Land halten, wird es auch bei uns nicht bunt, sondern alles Einheitsgrau, Meinungsfreiheit wird eingeschränkt, Ideologien beherrschen das Zusammensein, nicht Offenheit, sondern zwischen den Zeilen reden usw. Daran ist weder Pegidas gelegen noch den Anti-Pegidas. Vermute ich. Bis auf den Links- bzw. Rechtsextremen Rändern, die auf Gewalt aus sind. Aber auch die nicht gewalttätigen Hasser der jeweils anderen Gruppe haben im Grunde nichts verstanden. Sie leben in ihrem Schubladendenken und fühlen sich in ihren kleinen weltanschaulich ausgepolsterten Schublädchen ganz wohl.
Pegidas wie Antipegidas ist daran gelegen, dass die Medien wahrheitsgemäß berichten und nicht versuchen, die Menschen zu erziehen bzw. aus volkspädagogischen Gründen Informationen vorenthalten.
Von daher: Ich freue mich, dass an den Menschenmassen auf den Straßen deutlich wird, dass den Menschen an einer guten Gestaltung unserer Gesellschaft sehr gelegen ist. Seien es nun die Pegidas, die sehr viel angestoßen haben – auch wenn sich viele von ihnen abgrenzen – seien es die Antipegidas, die den status quo – also eine offene Gesellschaft – festschreiben wollen.
Und beide geben somit der Politik einen Rahmen, wie sie weiter gehen kann. Mit Blick auf Freiheit, mit Blick auf Abwehr von Gefahren, die die Freiheit bedrängen. Und Medien bekommen auch einen Rahmen. Wobei ich bei vielen Medien noch nicht sehe, dass sie kapieren. Es ist ein Anti-Reflex – statt nachzudenken, sie beharren auf ihre Schublädchen, wahrscheinlich weil die Pegidas einen wunden Punkt getroffen haben. Aber vielleicht kommt es noch. Bei manchen kann man Nachdenklichkeit ein wenig wahrnehmen.
Nun, so denke ich: Es ist genug. Weiteres wird nichts mehr bringen, nur noch Verhärtungen, Dummheiten werden größer, Grenzziehungen heftiger. (Freilich kann man die Antifas mit ihrer Gewaltbereitschaft immer stärker entlarven. Aber wer es bislang nicht kapiert hat, wes Geistes Kind sie sind, wird es auch in Zukunft nicht kapieren wollen, weil er mit den Gewalttätern sympathisiert.) Schlagworte und Argumente wurden ausgetauscht – nun muss man sich dran machen, die Gesellschaft entsprechend zu gestalten. Ich kann im Augenblick nicht sehen, dass mehr zu erreichen ist. Aber es wird wahrscheinlich noch ein wenig weitergehen, bis es sich totläuft. Besser wäre es: Auf dem Höhepunkt einen Schlussstrich zu ziehen.
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Eine Hand wäscht die andere? Manchmal sind solche Hintergrundinformationen echt spannend. http://www.blu-news.org/2015/01/27/lobbyismus-auf-sunnitisch/ Aber da es die guten Menschen betrifft und nicht die bösen Pegidas, wird das kaum an die große Glocke gehängt werden.
Hier wird das sogar so formuliert: Pegidas, haltet euch mit eurer politischen Meinungsäußerung zurück, sonst könnte das Abu Dhabi Werk vielleicht die Firma nicht mehr finanzieren? So verstehe ich den Artikel „Sie sägen am Ast, auf dem sie sitzen“ – dass sich die FR nicht schämt, einen solchen Artikel zu veröffentlichen. http://www.fr-online.de/wirtschaft/dresden-pegida-emirate-sie-saegen-am-ast–auf-dem-sie-sitzen,1472780,29530822.html
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Das ist äußerst Schade, dass Buschkowsky zurücktritt. Hoffentlich treten andere an seine Stelle, die mutig und mit Rückgrat sagen, was wirklich ist, um die Gesellschaft zum Positiven hin zu verändern. Die Politik benötigt ehrliche Menschen: http://www.welt.de/politik/deutschland/article136834622/Heinz-Buschkowsky-tritt-ueberraschend-zurueck.html
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So viel zu dem Thema „Linksextreme“: http://www.welt.de/politik/deutschland/article136846153/Steine-und-Farbbeutel-auf-Haeuser-von-AfD-Kandidaten.html Es kostet Mut für seine politischen Entscheidungen einzustehen, weil Linkschaoten nicht in der Lege sind, demokratische Spielregeln einzuhalten. Man mag gar nicht daran denken, wie es in ein paar Jahren aussieht, weil die Politik noch immer nicht willens ist, diesen Ideologen Paroli zu bieten – s. Ministerin Schwesig.
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So ist das. Wenn jemand von der CDU einen Versprecher macht, dann geht der Sturm los: http://www.welt.de/politik/deutschland/article136847997/Erwischt-CDU-Vize-Kloeckner-hat-Hitler-gesagt.html Wie war das mit Herrn Beck – schon vor Jahren (2013)? Kein Sturm brach los. Er hat sich ja auch entschuldigt: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/paedophilie-debatte-um-gruene-volker-beck-taeuschte-oeffentlichkeit-a-923357.html
Die Themen sind natürlich anders. Was jedoch anzumerken ist: Manche dürfen sich üble Aussagen erlauben – und kaum einer sagt was; manche dürfen sich nur versprechen – und los geht das Hallali. Daran merkt man wunderschön, wer Medien dominiert und welches Interesse Medien haben. So viel zum Thema Unbehagen an unseren Medien. („Lügenpresse“). Bewusstes Missverstehen und gewolltes Wort im Mund Herumdrehen ist auch anderweitig zu beobachten.
Es muss ein Umdenken in vielen Medien geben. Ob es kommt?
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