Das Mittelalter malte die Erde aus dem Glauben heraus: Die Erde ist wunderbare Schöpfung und entsprechend ist das Gesamtbild der Erde eines, das mit Gott, Engel, Evangelisten, Heilsgeschichte gemalt wurde (z.B. Hereford-Karte, 13. Jahrhundert).
Inzwischen ist die Welt in den Atlanten nüchtern geworden: Flüsse, Berge, Meere, alles wie es den Menschen so erscheint. Man muss im Gegensatz zu den Menschen im Mittelalter sagen: vordergründig so erscheint. Das Vordergründige wurde eingebettet in den Hintergrund des Glaubens. So wie wir heute eine schöne Blume ansehen können: als nichtglaubender Biologe, als nichtglaubender Fotograf oder als glaubender Biologe, Fotograf usw. Als Glaubender sieht man in der Blume mehr.
Und weil wir die Einsamkeit unseres wunderschönen Planeten im Universum nicht ertragen, suchen wir andere Planeten mit Leben auf der Erde, wenn das auch noch so aberwitzig ist – denn wenn es das gäbe, was hätten wir mehr davon, als das bloße Wissen? Durch den Glauben an Gott wird diese Einsamkeit aufgefangen: Unser wunderbarer Planet liegt in Gottes Hand, der Hand des Schöpfers – auch wenn er einzig in der Weite des Universums ist.
Doch auch dieses Bild von der Erde aus dem All nötigt so manchem eine eigenartige Stimmung ab, unabhängig vom Glauben, die über das geographische Interesse hinausgeht:
Aber: Rutschen die Kontinente nicht alle zusammen? In kürzester Zeit habe ich aktuelle Informationen aus Asien, aus Afrika, aus Amerika. Spielen da die Kontinente noch eine Rolle?
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