Da hat man doch das, was man immer wollte: Wenn Kaiser gegen Kaiser antreten, statt Heere, dann gäbe es keine Kriege mehr. Nun treten Dschihadisten gegen Dschihadisten an – aber es gibt immer noch Kriege. http://www.spiegel.de/politik/ausland/kampf-um-kobane-kurdische-selbstmordattentaeterin-toetet-is-kaempfer-a-995456.html Das Paradies erwarten die Dschihadisten – aber auch die kurdische Dschihadistin? Was wird ihr Lohn sein? Ruhm, im Kampf gegen Dschihadisten gefallen zu sein. Ihre Tat zeigt, wie verzweifelt die Lage der Stadt ist. Denn wenn sie in die Hände der Schlächter fällt, werden wieder die Schreckenstaten die Welt beunruhigen: Bilder abgetrennter Köpfe, verkaufter Sklavinnen und Sklaven, Massenerschießungen…
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Der französische Geheimdienst hat möglicherweise einen Überläufer zu Al-Kaida zu verkraften: http://www.spiegel.de/politik/ausland/al-qaida-agent-aus-frankreich-soll-in-syrien-kaempfen-a-995472.html Es stellt sich also immer die Frage: Ist manchen Menschen zu trauen? Wer ist Schläfer? Solche Menschen sind es, die das Zusammenleben zwischen den Menschen äußerst erschweren.
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Bombardierungen stoppen ISIS nicht: http://www.jihadwatch.org/2014/10/islamic-state-withstands-bombing-campaign-plots-baghdad-invasion So etwas funktioniert nur im Hinblick auf funktionierende Staaten und Armeen. Gegen solche Kämpfer sind Bombardierungen nicht besonders gut geeignet. Aber das war ja schon eine Strategie, die ich aus meiner Jugendzeit her kenne: Statt feste Armee, kleine wirkungsvolle Grüppchen. Sind billiger und Schlagkräftiger. Wenn die ISIS das gut macht – und es scheint sehr gut geplant zu sein, dann können Bombardierungen nichts nützen – es sei denn, man ist noch in dem Stadium, dass einer das Köpfchen ist – und wenn der ausgeschaltet wird, ist ISIS kopflos. Aber es sieht so aus, als käme die Weltgemeinschaft in dieser Hinsicht zu spät. Und was hört man Obama sagen: Wir haben die ISIS unterschätzt. Nicht das Überlaufen eines Geheimdienstlers ist peinlich, das kann immer passieren – aber dass ein Regierungschef eines großen Staates, der überall seine Finger im Spiel hat, sagt: Wir haben sie unterschätzt…
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