„Alles wird gut“

Voller Spannung und Interesse habe ich die jeweiligen Seiten angeklickt, in der die Religionen zu dem Thema „Glaube und Zuversicht“ ein paar Worte sagen. http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/religion-wie-man-im-glauben-zuversicht-finden-kann-a-950775.html

Leider wird nicht alles gut. Was der Christ (Gundlach) sagt – ist nur die Hälfte und für Nichtglaubende sicher unverständlich, das Wort Auferstechung wird ersetzt durch „Zuversicht auf Gottes bleibende Gegenwart“ – so starb Jesus in dieser Zuversicht „obwohl er tot ist“…

Was der Muslim (Mazyek) sagt, ist auch nur die Hälfte, denn Muslime haben nicht nur die Gewissheit, dass sie nach dem irdischen Leben zu „den Erfolgreichen“ gehören werden, meines Wissens wusste selbst Mohammed das nicht immer so genau, denn Allah hat noch ein gehöriges Wort mitzureden.

Und die Vertreterin des europäischen Buddhismus (Fritzges) sagt zu Recht: „Erkennt man das Ich als eine Illusion, lösen sich alle störenden Gefühle auf.“ Freilich stellt sich auch hier die Frage für Nichtgeweihte: Was soll das heißen? Und freut sich über die Aussage, dass Laienlehrer buddhistischen Freunden zur Seite stehen. Das ist freilich bei anderen Religionen auch so: Der Christ und die Christin stehen denen, die sie brauchen, zur Seite, Muslime den Muslimen usw.

Bei der jüdischen Stellungnahme (Krochmalnik) würde man gerne etwas über das Verhältnis von Individuum und Volk erfahren, denn das steht im Hintergrund der Aussage zum Thema Hoffnung – wird aber in der damit verbundenen Spannung nicht deutlich.

Und auch der Vertreter des Hinduismus (Baneshananda) macht Voraussetzungen, die ein Nicheingeweihter kaum versteht: „Wir alle sind dem Hinduismus zufolge der Atman: spirituelle Wesen, das göttliche Selbst.“ So wird zum Beispiel nicht deutlich, dass darum der Körper bzw. der Mensch als Mensch nur sekundäre Bedeutung hat, weil nicht der Mensch wirklich zählt, sondern die Reinhaltung der göttlichen Seele.

Manchmal hilft Knappheit leider nicht, wenn man nicht gelernt hat, knapp das Wesentliche zu sagen.

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