Irgendwo in Nordwestdeutschland sind wir einmal gewandert. Eine wunderschöne Gegend. Die Vögel sangen, die Natur explodierte vor lauter Grün und Lebensfreude.
Später las ich, dass in dieser Gegend in einem der letzten Kriege schwere Kämpfe stattgefunden haben.
Nichts war mehr davon sichtbar, spürbar. Nur im Nachhinein der Versuch nachzufühlen: Wie war das damals – die Natur war sicher so wie jetzt, voll überschäumenden Lebens – und die Soldaten? Wie haben sie die Natur gesehen?
Der Mensch zerstört. In vielen Zeiten zerstört er all das Schöne, zerstört sich gegenseitig, zerstört nicht nur den Körper, sondern auch die Seele, dass sie ängstet und vor lauter Angst nichts mehr sehen kann als Tod und Zerstörung.
Und dann? Wenn der Mensch abgezogen ist mit seiner Zerstörungswut, seiner Angst und seinem Schmerz: Die Natur erholt sich. Die Schöpfung Gottes erweist sich als stark. Sie holt sich alles wieder. Und das ist – aus menschlicher Sicht – das Andauernde, das, was wirklich zählt, was ermutigt.
Aber auch der Mensch schafft manchmal Dinge, die “ewig” sind: Kunst, Recht, Liebe, Gutes, Lachen – auch sie werden sich immer wieder durchsetzen – kleine überlebende Pflänzchen gegen all die Zerstörungskraft und Dummheit. Die Gegner sind mächtig. Kunst, Recht, Liebe, Lachen, Gutes… sind zart aber mächtiger.
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