Diese Rede ist eine Kritik an gegenwärtigen Allmachtsphantasien des Menschen: Er hat den Tod in seiner Hand, er hat die Geburten in seiner Hand. Er kann alles, alles, alles. Und diese Kritik ist richtig. Dass der letzte Absatz auf Seite 12f. eingefügt wurde, ist nicht gut, gelinde gesagt, weil er, trotz Versuche, das Gesagte abzusichern, die Menschen, die auf diese Weise gebildet (?), gezeugt (?) wurden, entwürdigt. Damit wird der Rede ihre Kraft genommen, weil sie es den Kritikern allzu leicht macht. Sie müssen sich nicht mehr mit den aufgestellten Fragen befassen – sie können diesen einen Satz nehmen und dagegen ankämpfen und die Rednerin disqualifizieren. http://www.spiegel.de/media/media-33276.pdf
Kritik: http://www.spiegel.de/kultur/literatur/lewitscharoff-rede-buechner-preistraegerin-zu-befruchtung-und-onanie-a-957254.html – und zu beachten sind die Leserbriefe. Dieser Herr hier nennt das sogar „Klerikalfaschismus“: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/georg-diez-ueber-die-lewitscharoff-rede-zu-befruchtung-und-onanie-a-957342.html Da fühlt sich jemand auf den Schlips getreten. Das will ein Schriftsteller, dass er mit Reden Wirkungen hervorruft. Das wollen wohl auch diese Kritiker. Nur dass diese massiven Worte nicht von angepassten Linken kommen, das stört sie vermutlich. Ach ja, Kleingeister sind die Leute, die so etwas vertreten, auch noch.
Nachtrag: Man kann auch an anderen Beiträgen zu diesem Thema in den Online-Medien wunderschön die Arroganz der wendigen aber angepassten Journalisten-Denker gegenüber jemanden sehen, der nicht so wendig und schon gar nicht angepasst ist. Wobei, wie gesagt, der oben genannte Absatz wirklich nicht gut ist.