Wird man von Migranten überfallen – dann hat man es verdient: http://indexexpurgatorius.wordpress.com/2013/11/12/wurdest-du-von-migranten-uberfallen-dann-hast-du-es-auch-verdient/ Das ist interessant. Das so genannte Stockholm-Syndrom ist auch hier zu beobachten: Man fühlt als Opfer mit den Tätern. Dass man dadurch weitere Opfer in Kauf nimmt, das ist diesem guten Paar nicht in den Sinn gekommen? Kurz: Dieses von Migranten überfallene Paar zeigt Verständnis dafür, dass diese Menschen andere überfallen müssen, und zwar darum, weil die Politik so hart mit ihnen umgeht.
Es gibt schon interessante Zeitgenossen. Wenn sie sich selbst gerne überfallen lassen, wie es der Artikel darlegt, dann ist es ja ok. Aber übel wird es, wenn Menschen nicht mehr für die Unversehrtheit anderer eintreten. Der Staat muss möglichst alle im Blick haben. Er muss Missstände und Menschenrechtsverletzungen in der Asylpolitik bekämpfen – er muss aber auch seine Bürger vor Gewalttätern aller Couleur schützen. Und Schönreden von Migrantengewalt ist keine Schutzmaßnahme.
Was Migranten an diesem Buch stören wird, das ist, dass hier Migranten in die Nähe der Gewalttäter gerückt werden. Das ist wie: Arme müssen gewalttätig werden, um an Geld zu kommen. Nein, müssen sie nicht. Arme sind genauso wenig gewalttätig wie Reiche. Hier wie dort gibt es unmenschliche Wesen. Und genauso, was Migranten betrifft: Sie müssen nicht gewalttätig werden. Und wer alle Migranten zu potentiellen Gewalttätern erklärt, tut ihnen kein Gefallen.
*
Europäer hassen sich: http://recognoscere.wordpress.com/2013/11/13/die-hassenden-volker/ Ich würde das nicht so krass ausdrücken. Es gibt Europäer, die eine Art Suizid begehen wollen. Aber die meisten, die ich kenne, die hassen das Christentum nicht, auch nicht ihre Kultur…
Was ich an dem Artikel interessant finde: Wir haben tatsächlich alle Möglichkeiten, gebildet zu sein, sich zu informieren… – aber viele lassen sich doch emotional verführen und da hilft alle Bildung nichts und alle Information nichts. Blind traut man den Emotionalisierern. Und diese legen es – wie neulich schon gesagt – eben mit Falschinformationen, Verdächtigungen, Übertreibungen auf Emotion an, damit die Menschen nicht nachdenken. Sie sind dann wie eine Feder im Sturm der Emotionalisierer.
Vor wenigen Jahrzehnten noch lehnte man die Rhetorik ab, weil man als gebrannte Kinder des Nationalsozialismus Rhetorik fürchtete. Sie kann, wenn sie gut angewendet wird, das Hirn auch schlauer Menschen ausschalten. Das hatte man aus den Jahren 1933-1945 gelernt. Nicht immer gelingt das. Das gelingt bei Menschen, die eine feste Basis haben, nicht ganz so leicht. Auch heute haben eben viele keine feste Basis und so scheut man sich nicht, mit allen rhetorischen Mitteln die Menschen zu verführen. Nicht nur in der Werbung. Auch auf den Zeitungs-Seiten der Politik und des Feuilletons…
Impressum auf www.wolfgangfenske.de