Es ist noch schleierhaft wie der Westen mit Totalverschleierungen im Gerichtssaal umgehen soll: http://europenews.dk/de/node/73746 Das Problem wird nicht sein, dass eine „Person in einer Art Sack verhüllt“ ist, auch nicht, dass es ein „sehr eigenartiges Kostüm“ ist. Das Problem ist, dass vor Gericht ein Mensch mit Gesicht als Zeuge auftreten muss, als Mensch, dessen Gesichtszüge ernst genommen werden, seine Offenheit, seine Verschlossenheit usw. – und gesichtslose Menschen, Menschen, die nur aus Tuch bestehen, deren Identität nicht ihr Gesicht ist, sondern Kleidung, ist man einfach nicht gewöhnt.
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Frauen mit Kopftüchern erobern nicht allein das türkische Parlament, sondern auch deutsche Gerichtssäle: http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article121508822/Aerger-um-Kopftuch-tragende-Anwaeltinnen-im-Gerichtssaal.html Nun, wenn man das als religiöse Tracht ansieht und auch als Anpassung an die Klientel, die man vertritt, warum nicht. Bei einem Kopftuch zeigt man sein Gesicht. Natürlich darf das nicht bedeuten, nun auch die Scharia anzuwenden.
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Kritik an der Totalverschleierung wurde in England geübt. In England passierte auch, dass einer christlichen Libanesin gekündigt wurde, weil sie angeblich den Islam beleidigt habe http://europenews.dk/de/node/73741 Wie aber durch den Artikel deutlich wird, scheint sie islamischen Mitarbeitern ein Dorn im Auge gewesen zu sein. Wollte sie sich nicht zur Muslima machen lassen?
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Die Leipziger SPD will auch etwas verschleiern: Die Bedeutung der Gülen-Bewegung für die Jusos. Und von daher ließ sie möglicherweise einen Beitrag aus der Mediathek entfernen. Argument des MDR: man möchte einer Eskalation entgegenwirken. http://www.digitalfernsehen.de/Nach-SPD-Beschwerde-MDR-entfernt-Beitrag-aus-Mediathek.108863.0.html Und die SPD regiert bald mit. Was sagt wohl die Schattenkabinettlerin Steinbrücks dazu, Yasemin Karakasoglu? Ich schrieb oben „möglicherweise“. Die Intendantin sieht das anders: http://www.pro-medienmagazin.de/journalismus.html?&news[action]=detail&news[id]=7250
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