EKD-Papier

Wolfgang Huber, der Vorgänger von EKD-Schneider, kritisiert das EKD Papier scharf: http://www.pro-medienmagazin.de/nachrichten.html?&news[action]=detail&news[id]=7110 Und was sagte EKD-Schneider? Er fand manche Kritik persönlich verletzend und von „einer Selbstgerechtigkeit, wie ich es unter Christenmenschen nicht für möglich gehalten hätte.“

Lieber EKD-Schneider, wenn man so ein Papier in die Welt entlässt, dann muss man damit rechnen, dass manche, die in der Kirche keine Macht haben, keine andere Möglichkeit sehen, als ihre Meinung knallhart kundzutun, damit sie überhaupt gehört werden. Und wenn man den Eindruck hat, als ein Machtloser, dass die EKD-Chefs Wege gehen, die dem Wort Gottes und der Nachfolge widersprechen, wie soll er sich denn gegen solche machtvollen und autoritativen Worte wehren?

In der Ordination heißt es: „Kirche Jesu Christi, die überall dort ist, wo das Wort Gottes lauter verkündigt wird und die Sakramente recht verwaltet werden“. Es ist von „gehorsamer Prüfung an der heiligen Schrift und im Hören auf die Schwestern und Brüder“ die Rede. Und nun muss man Christinnen und Christen verstehen: Wurde das EKD-Papier an der Heiligen Schrift gehorsam geprüft? Verkündigt es das Wort Gottes lauter? Hat es auf die Schwestern und Brüder gehört?

Und das ist mein Vorwurf: Erst einmal muss man in unserer Kirche wieder darüber diskutieren: Was bedeutet es eigentlich, dass die Bibel „Gottes Wort“ ist? Und bevor das nicht diskutiert wird, bevor das nicht überall in der Gemeinde vertieft wird, sind solche Orientierungshilfen für die Katz, weil sie nur die Trennung in der Evangelischen Kirche fördern. Und dann auch bei solchen scharf diskutierten Themen so locker flockig leicht Zeitgeist hinterherzurennen – man muss es leider sagen – hilft der Kirche nicht. Und: Es gehört sich für eine Kirche nicht, zumindest nach meinem Verständnis, die Meinung von ein paar Fortgeschrittenen so sehr in den Vordergrund zu stellen und allen anderen zu signalisieren: Ihr habt die Zeichen der Zeit nicht versanden. Es hilft auch keine Larmoyanz.

Wichtig ist: Aus Fehlern lernen und versuchen, es besser zu machen. Es besser machen kann nicht dadurch ersetzt werden, dass man hingeht und sagt, bei der Veröffentlichung wurden Fehler gemacht. Das zeigt nämlich wieder, was man von der Meinung anderer hält: Gar nichts. Und bitte: Exegetisch sauber arbeiten und nicht so viel in die biblischen Texte hineinlesen (David-Jonathan). Und wenn die Texte nicht das hergeben, was ich will, dann muss ich auch ganz genau sagen: Hier handeln wir anders als es biblische Worte vorgeben – und wir müssen es aus unserer Verantwortung heraus begründen. Wir Christen haben eine Religion, in der Glaubende Verantwortung tragen und keine Religion des Gesetzes. Das fällt vielen schwer – viele haben ihre Geistesbrüder und -Schwestern in den Galatern (s. Paulus an die Galater) – aber man darf das nicht einfach übergehen.

Was ich zum Thema Sexualität und Homosexualität als Privatmensch zu sagen habe, habe ich vor ca. 2 Jahren hier formuliert:  http://www.evangelische-religion.de/sexualethik.html

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