Lehrer+Pfarrer tun nichts

Wieder einmal Worte gegen Lehrer gehört, von denen man denkt, dass denkende Menschen diese nicht immer wiederholen. Falsch gedacht. Lehrer haben viel Freizeit…

Ein Lehrer sagte, er würde am liebsten dieser Person in ihrem ruhigen Büro einmal eine Klasse mit 30 Kindern vorbeischicken – und dann weggehen, weil er ja so viel Freizeit hat. Wie viel Wochenenden gehen bei Lehrern drauf, die Tests korrigieren müssen. Prüfungen müssen konzipiert werden, Klassenfahrten sind auch nicht mit Urlaub zu vergleichen, Elterngespräche, Elternkritiken, Elternabende… Kinder machen in der Schule schlapp – wie kann man helfen, was sind die Gründe…? Kinder lernen ihre Pubertät kennen und plustern sich auf einmal als Herren der Welt auf. Jungs bestimmter Religion sehen sich sowieso als Herren der Welt an, vor allem auch gegenüber Lehrerinnen. Und deren Väter… – lassen wir das. Mädchen kieksen sich gegenseitig und kichern um die Wette – und sei es beim Thema Tod und Kafka. Kids sehen sich als den Mittelpunkt der Welt – der sie in den Familien vielleicht sind – und wenn man da dreißig Mittelpunkte der Welt um sich herumschwirren hat, so sagte eine Lehrerin, dann wird’s hart. Kinder werden zu freien Menschen erzogen, zu Menschen, die argumentieren können: Und warum müssen wir in die Schule? Damit ihr argumentieren könnt und Bildung euch frei macht. Schule zwingt uns, sie macht uns unfrei, damit wir frei werden können? Ich kann schon argumentieren! Eine Pause – zack – Kind mit Ball am Kopf: Sanitätsdienst! Ach ja, ganz vergessen die netten Eltern, die nur ihre braven Kinder kennen – und wenn sie in der Schule ausflippen, die Lehrer beschuldigen, weil sie die Kinder nicht im Griff haben. Oder die Schulinternen Aufgaben… Ich möchte kein Lehrer-Apologet sein, darum: Wer glaubt, Lehrer hätten zu viel Freizeit – sollte vielleicht mal mit einem Lehrer und einer Lehrerin reden – man erfährt so manches, das Vorurteile abbauen könnte.

Übrigens: Auch Pfarrer tun nichts. Sie predigen am Sonntag 1 Stunde lang – und haben dann bis Samstag Ruhe, am Samstag müssen sie aus dem Internet eine Predigt für den Sonntag suchen. Diese Vorurteile hörte ich in etwa von meinem Klassenlehrer.

Es gibt ein paar Berufe, bei denen man nie weiß, was einem im nächsten Augenblick begegnen kann. Dazu gehören unter anderem: Ärzte und Krankenschwestern, Pfarrer, Polizisten, Journalisten und Lehrer.

Impressum
auf www.wolfgangfenske.de

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