Im Anschluss an den Artikel http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mitschuld-an-anschlag-vorwuerfe-gegen-joschka-fischer-a-892435.html steht, Joschka Fischer habe in einem Interview gesagt: „Der Wertekanon, der mich geprägt hat, den gibt es so nicht. Die entscheidende Frage ist, dass man den Kindern mitgibt: Ist das gut oder böse?“ Soll Joschka Fischer 2011 so naiv gewoeden sein, dass er das so gesagt hat? Was ist denn gut, was ist böse? Ist es gut auf den Polizisten Molotow Cocktails zu werfen oder ist das böse? Wer sagt denn, was gut oder böse ist – wenn kein Maßstab im Hintergrund steht? Ich hatte ihn nachdenklicher eingeschätzt – und hoffe darum, dass das eine Verkürzung seiner Sicht durch die Medien ist. Vor allem, weil ich bei Püttmann gelesen habe, dass Fischer 1992 geschrieben haben soll: „Eine Ethik, die sich nicht auf die tiefer reichende, normative Kraft einer verbindlichen Religion … stützen kann, wird es schwer haben, sich in der Gesellschaft durchzusetzen und von Dauer zu sein…“ Verantwortungsethik ohne religiöse Fundierung funktioniere nicht. (Püttmann: Gesellschaft ohne Gott, 123ff.)
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