Dichter im Nationalsozialismus und Sowjetsozialismus + Benedikt XVI. + Klage gegen Paramount + Klima-Kleber-Gehalt + Waffen, Waffen, Waffen + Lächerliche Republikaner + Heils altes Eisen + Triggerwarnung

Dichter im Nationalsozialismus und Sowjetsozialismus

Das ist keine rhetorische Frage, sondern eine Vermutung, der ich aber noch irgendwann auf den Grund gehen möchte:

Kann es sein, dass Schriftstellern, die im Nationalsozialismus nicht ausgewandert sind, bei vielen ein übles Ansehen in der Nachwelt haben, besonders auch dann, wenn sie einen Geburtstagsgruß an Hitler unterschrieben haben? In hohem Ansehen stehen Exil-Schriftsteller?

Dass hingegen die Schriftsteller, die im Sowjetsozialismus nicht ausgewandert sind, in höheren Ehren stehen, obgleich sie im inneren Widerstand (!) Lobeshymnen auf Stalin schrieben, als die Exil-Schriftsteller?

Ich arbeite mich gerade langsam in die russische Literatur ein. Ich finde Achmatova und auch Pasternak sehr gut – aber sie sind im Land geblieben. Wären sie im nationalsozialistischen Deutschland geblieben, wären sie zeitweise geächtet worden.

Ich denke, es kommt auf ihre Werke an – nicht, ob sie im Land geblieben sind oder im Exil waren.

Ebenso mit Blick auf Napoleon 100 Jahre vorher. Napoleon hat die Länder mit Krieg überzogen und sehr viel Leiden gebracht. Aber dennoch: Goethe sympathisierte mit ihm – und alle finden Goethe klasse. Doch diejenigen, die gegen den Expansionisten waren, werden von den Nachgeborenen niedergemacht, weil sie verbal zu martialisch (ich bin natürlich nicht dafür – aber es geht hier um die Einordnung der Werke) waren.

Nichts gegen Goethe – auf die Nachgeborenen kommt es mir in diesem Beitrag an, die ohne Maßstab die einen erhöhen, die anderen erniedrigen. Irre ich mich?

Benedikt XVI.

Nachdem sehr viel Positives über Benedikt in Medien war, kommen, wie vermutet, stärker die Aversionen zu Wort. Ein Kellner aus Rom, der meint, in Italien würde keiner Benedikt mögen – aber dann doch eine Römerin befragt wurde, die kondoliert… Oder ein Theologe, der sowieso schon immer kritisch ist, wird eingesetzt gegen eine Legendenbildung um Benedikt zu sprechen, dann wird in Tagesschau-online die Entfremdung von Benedikt im Titel beschworen. Andere mögen ihn nicht, weil sie meinen, er habe nicht genug für die Missbrauchsopfer getan. Interpretationshoheiten – man will nun medial das positive Bild verkleinern. Mal sehen, wer letztlich das letzte Wort haben wird. Und Bätzing ist gegen vorschnelles Seligsprechen. Klar. Alles muss seinen vorgegebenen Ablauf haben. Und das sagt Bätzing auch zu Recht – man beachte aber den Artikel selbst: es geht nicht nur um Bätzings Aussage: https://www.katholisch.de/artikel/42929-baetzing-gegen-sofortige-seligsprechung-von-benedikt-xvi.

Ich kann natürlich nicht sagen, ob der Titel stimmt – Betende sind nicht einsam -, aber den Beitrag finde ich gut: https://www.zeit.de/gesellschaft/2023-01/joseph-ratzinger-jesus-von-nazareth-buch-lektor

Zur Trauerfeier: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/benedikt-beigesetzt-101.html

Klage gegen Paramount

Ich finde diese Klage sehr spannend. Es geht um eine Klage – gegen die damalige Zeit. In den 60ern wurde die Sexualität anders bewertet als heute. Damals waren viele freizügiger – auch auf Kosten anderer. Die Kirchen haben damals dagegen protestiert, wurden als rückständig niedergemacht – manche Kirchenleute haben dem fortschrittlichen Zeitgeist allerdings nachgegeben. Nun klagen eine Schauspielerin und ein Schauspieler gegen Paramount, weil sie als Jugendliche in einer Sexszene gefilmt worden waren. Heute (so vermute ich) natürlich ein Unding – damals galt es als fortschrittlich, was die klagende Schauspielerin vor nicht langer Zeit auch noch so gesehen hatte: https://www.tagesschau.de/ausland/klage-romeoundjulia-film-101.html#:~:text=Die%20Schauspieler%20Olivia%20Hussey%20und,mehr%20als%20500%20Millionen%20Dollar. Wie viele Schauspieler und Schauspielerinnen können nun gegen die Filmindustrie klagen? Findige Anwälte bekommen es sicher heraus. Man muss zum Beispiel an David Hamilton denken. https://de.wikipedia.org/wiki/David_Hamilton#Kritik Manche Schauspielerinnen sind schon verstorben, zum Beispiel Maria Schneider, die als 19 jährige auch reingelegt – ich würde sagen: filmisch missbraucht – worden war (Der letzte Tango von Paris) – und alle schauten zu. (Aber es gibt unterschiedliche Reaktionen der Schauspielerin: hier die eine: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Schneider_(Schauspielerin) und hier die andere: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_letzte_Tango_in_Paris ). Ich finde es gut und richtig, dass die Zeiten eine Wende genommen haben – aber im Untergrund spielt sich noch allesmögliche an Erniedrigungen und Gewalt gegen (junge) Frauen ab. Das heißt: Hier ist die Arbeit gegen Machtmissbrauch noch nicht am Ziel – nicht einmal im Blick.

Klima-Kleber-Gehalt

Angeblich bekommen sie nicht wenig Gehalt, die Klima-Kleber – aber wahrscheinlich nicht alle, sondern nur die, die sich melden: https://www.heute.at/s/klima-kleber-bekommen-gehalt-fuer-proteste-100247131

Waffen, Waffen, Waffen

Ukraine bekommt Panzer: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/lieferung-marder-101.html Luftabwehr wäre wichtiger, oder haben sie schon genug? Bekommt sie auch. In Absprache mit Biden – nachdem Macron vorgesprescht war – schicken sie auch weitere Panzer.

Feuerpause Putins – damit Orthodoxe Weihnachten feiern können – warum hat er das nicht schon am 24.12. gemacht? https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-ordnet-feuerpause-an-101.html Aber jede Pause ist wichtig, die Menschen am Leben erhält. Von daher finde ich die Reaktion der Ukraine nicht angemessen – zumindest die verbale heute. Und dass Feuerpausen keine Freiheit bringen, wie unsere schlaue Bundesaußenministerin sagt: wer weiß das nicht? Aber sie bringen ein wenig Menschlichkeit in die Zeit der Unmenschlichkeit. Das wäre doch schon mal was.

Lächerliche Republikaner

Das Theater, das in den USA vorgeführt wird, ist lächerlich. Was soll das? Wollen ein paar Leute, dass in den nächsten Jahren keine Regierung zustande kommt? Welche Ziele haben die ca. 20 – außer den ganzen Laden lächerlich zu machen? https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-repraesentantenhaus-wahl-mccarthy-republikaner-113.html Hinterher sind die freien Republikaner so verzweifelt, dass sie einen Demokraten wählen.

Wenigstens Rekord verdächtig.

Heils altes Eisen

Firmen wenden gegen Heils Frührenten-Politik ein, dass alte Arbeitnehmer für die Arbeitgeber kein altes Eisen darstellen würden: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/heils-fachkraeftepolitik-veraergert-viele-unternehmen-18578728.html

Triggerwarnung

Nur ansehen, wenn man sich ärgern will. Es geht noch um Berliner Chaos – kuriose Politik und Medien: https://www.youtube.com/watch?v=2d53_W7fzsc

Alle staunen über Faesers neue Sicht – ich staunte gestern auch. Eine Wahl steht vor der Tür! : https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/nancy-faeser-ist-spitzenkandidatin-der-spd-in-hessen-18578801.html

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Gott wird Mensch

Gott wird in Jesus Christus Mensch,
Jesus Christus wandte sich uns Menschen
liebend, heilend, helfend, rettend zu,
damit wir ihn mit dem Leben spiegeln,
damit wir erkennen und zu Gott sagen:

So willst Du also erkannt werden?
Wir haben uns Dich ganz anders vorgestellt!
So willst Du also erkannt werden?
So anders, als wir es uns vorgestellt haben?
Wir verstehen noch nicht, wir ahnen nur.

Vergib uns unsere Blindheit,
vergib uns unsere Hartherzigkeit.
Heile uns, Herr, so werden wir heil.
Segne uns, Herr, so werden wir sehen.
Enthärte uns, dann können wir lieben.

Folgt mir nach, lernt von mir,
schaut von mir ab, meinen Geist habt ihr.

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Wort zum Tag + Spahn und Böllerverbot + Verbrenner + Puma-Ausfall + Containern + EU will Ernst machen + Fastnachtsumzüge gefährdet + Gender-Kirche

Wort zum Tag

Devoter furor teutonicus.
Furor teutonicus,
der als Untertan jeweiliger Zeitmodernismen
in massive Wallung gegen andere kommt.

Spahn und Böllerverbot

Wo Spahn recht hat, hat er Recht. Das wollen viele nicht hören – auch nicht von der Tagesschau: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-01/silvester-gewalt-jens-spahn Und nun auch Faeser: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/silvester-krawalle-nancy-faeser-raeumt-probleme-mit-gescheiterter-integration-ein-a-572c1f7c-0081-4fdf-aba3-d732d6784c98 Und Giffey scheint hinterherzuhinken. Sie spricht von Jugendgewalt. Die Videos, die ich gesehen habe, zeigen eher junge Männer, es sei denn Jugend geht bis 30 Jahre (aber das waren wohl die 1/3): https://www.tagesschau.de/inland/giffey-gipfel-jugendgewalt-silvester-boellerverbot-101.html Wenn Politik nicht mehr weiter weiß, gründet sie einen Arbeitskreis. Recht hat sie freilich, wie ich neulich schon schrieb, mit Blick auf Schreckschuss-Waffen und gefährlichen Böllern. Übrigens kann man das gleich auf die 1. Mai-Krawalltäter ausweiten. Es wird deutlich, dass medial die Hauptakteure verschwiegen werden sollten – aber das hat dieses Mal wieder nicht geklappt und Politik muss nachklappen, weil viele mehr wissen, als Medien kundtun (wie damals in Köln). Aber was Politik macht: kurz mal ein paar Statements abliefern – und dann Ruhe ist. Schlimm ist, dass die Politik die Rettungshelfer und Sicherheitskräfte in die furchtbare Gefahr sehenden Auges ins offene Messer schickt. Sie tut das, wenn sie nicht endlich handelt. Wie lange machen die Helfer das mit? Es ist verfehlte Migrations-Politik – die auch integrierte Migranten erschrickt.

(Triggerwarnung – nur schauen, wenn man sich ärgern will: https://www.youtube.com/watch?v=g5vgiFUHIlA und https://www.youtube.com/watch?v=tT8OAl9uAr8 ARDs Totalausfall: https://www.youtube.com/watch?v=X8PFc6QLJ1M

Verbrenner

Es tut sich was. Der Verbrenner kommt wieder ins Gespräch. Bei Renault sowieso. Dann aber auch beim neuen VW-Chef, der so vernünftig ist, nicht nur auf ein Pferd zu setzen: https://www.focus.de/auto/news/verbrenner-haben-zukunft-vw-chef-legt-beim-elektroauto-die-180-grad-wende-hin_id_181939763.html . Ich glaube zwar nicht, dass E-Autos schnell wieder verschwinden werden, dafür sind sie zu praktisch. Man kann sie zu Hause aufladen, kurze Wege fahren viele, wenn sie denn viel billiger werden würden. Aber dennoch, es muss weiter gedacht werden: https://www.derstandard.de/story/2000141094353/forscher-e-autos-werden-schnell-wieder-verschwinden

Während die Welt Verbrenner fährt, weil E-Wagen nicht überall sinnvoll sind, legt die EU auch hier diktatorisch zu aller Nachteil fest: Nur E-Autos dürfen es sein! Vielleicht kommen sie bis 2035 auch noch zur Vernunft. Nur die Autoindustrie muss planen. Aber vielleicht werden wir dann alle Verbrenner unserer großen Marken aus Russland importieren.

Puma-Ausfall

Fast alle Schäden sollen Kleinigkeiten gewesen sein: https://www.tagesschau.de/inland/hersteller-puma-panzer-schaeden-bagatellen-101.html Prima! Nur: Wenn mitten im Kampf der Panzer streikt – sind die Soldaten verloren. Von daher finde ich die Überschrift kurios. Wenn es um das Überleben geht, gibt es keine Bagatellen. Es heißt auch, dass die Soldaten manches selbst hätten schnell ändern können – stimmt dann was mit der Ausbildung nicht?

Containern

Ich hatte vorgestern das Thema, hier eine Ergänzung: https://www.welt.de/debatte/kommentare/article243010887/Lebensmittel-Rettung-Oezdemirs-Vorstoss-ist-der-falsche-Weg.html

EU will Ernst machen

Die EU will also jetzt erst Ernst machen? Interessant. Aber die Meldung wird wohl in ein paar Jahren wieder kommen: https://www.welt.de/politik/ausland/article242989161/Abgelehnte-Asylbewerber-EU-will-bei-Abschiebungen-Ernst-machen.html

Spannender für unsere Regierung ist das, was die italienische Regierung zu Recht plant: Die Rettungsschiffe, die Menschen retten sollen die Geretteten in die Länder bringen, unter deren Hoheit die Schiffe fahren. Allerdings habe das keine Rechtsgrundlage, heißt es hier – aber gerechter wäre es: https://www.n-tv.de/politik/Seenotrettung-im-Mittelmeer-Die-italienische-Regierung-hat-ihre-Taktik-geaendert-article23819078.html

Fastnachtsumzüge gefährdet

Weil die Kosten für die Sicherheit für manche Fastnachtsumzüge höher sind, können manche nicht durchgeführt werden. Ist das nicht schlimm? Da will ein Städtchen einfach Spaß beim Fastnachtsumzug haben, aber die Auflagen sind so teuer, dass es das alles nicht stemmen kann – nur weil sie mit Spaß durch die Stadt ziehen wollen? Freude und Spaß – Fastnacht – gegen die Obrigkeit – aber die Obrigkeit setzt die Hürden sehr hoch. Und die Spaßmacher halten sich brav dran. Sonst würde es noch teurer werden. Dem Homo Ludens, dem Menschen, der ein spielender Mensch ist, dem geht es durch Regierungen an den Kragen – es gibt dann irgendwann nur noch staatlich erlaubte und bezuschusste Massenevents. Aber sonst ist, wie Faeser im anderen Zusammenhang gesagt hat: Was geht ihr auf die Straße, ihr könnt es auch zu Hause machen. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/probleme-sicherheitskosten-fastnachtsumzuege-100.html#:~:text=Die%20neuen%20Sicherheitsauflagen%20f%C3%BCr%20Fastnachtsumz%C3%BCge,SPD)%20verteidigt%20das%20neue%20Gesetz.

Gender-Kirche

Da sind sie aber perplex und reagieren hurtig: Hat doch einer im Weihnachtsgottesdienst die modernen Sex-Themen nicht goutiert, sondern die Familie hervorgehoben: sagrada familia. Das hat zwei Frauen nicht das Gespräch suchen lassen, soweit ich gelesen habe, sondern sie haben gleich eine Unterschriftensammlung veranstaltet. Aufgeschreckt waren dann die Brüder, der Bischof und natürlich: Medien. https://katholisch.de/artikel/42890-nach-weihnachtspredigt-abtei-tholey-distanziert-sich-von-mitbruder

Hätte er doch im Weihnachtsgottesdienst gesagt: Es gibt keine Krippe, keinen Gott, Maria und Josef sind nur Allerweltsnamen und Jesus ist eine Markus-Phantasie gewesen. Lasst uns alle meditieren. Alle hätten schweigend da gesessen – und nichts wäre passiert – manche vielleicht mit hochroten Ohren und hätten zu Hause um so lauter Stille Nacht gesungen. Vermute ich. Sowas lockt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor.

Aber andererseits: Wenn man mal in die Medien kommen möchte – dann muss man nur die Sex-Dominanz unter den Themen unserer Zeit nicht goutieren. Und zack, wird man berühmt. Muss dann allerdings Nerven wie Drahtseile haben.

Kirche ist doch immer wieder spannend. Und Jesus Christus hält das aus, hält an seiner Kirche fest. Das ist das Wunderbare.

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Anna Achmatowa (Anna Gorenko; 1889-1966)

In Bearbeitung

Anna Achmatowa, geboren in Odessa, aufgewachsen in der Nähe von St. Petersburg. Lebte begütert, begann das Jurastudium, studierte Literaturgeschichte. Machte Reisen in den Westen. Eine junge Frau, die im Zarenreich unpolitisch Party und Kultur leben wollte, dann aber von der Politik überrollt wurde. Als junge Frau hat sie sich den Akmeisten angeschlossen, Dichter, die prägnant, klar, knapp, eindeutig, andeutend ihre Welt beschreiben wollten. Sie wurde durch ihre Gedichte berühmt und inspirierte auch viele Frauen. Sie heiratete, bekam einen Sohn. Nach der Oktoberrevolution war sie zunächst Bibliothekarin. Ab 1922 wurden von ihr geschriebene Gedichte nicht mehr gedruckt – sie passten nicht den sozialistischen Machthabern: Sie passten nicht in die sozialistische Zeit. Einer ihrer Männer soll auch Gedichte von ihr verbrannt haben. 1940 gab es eine kleine politische Lockerung, es erschien wieder ein Band von ihr. Kurze Zeit darauf fiel sie wieder in Ungnade und durfte bis 1950 nichts veröffentlichen. 1950 erschienen wieder Gedichte – auch zwei Hymnen auf Stalin (die ich leider nicht bekommen konnte), wohl um ihren verhafteten Sohn freizubekommen. Als Stalin dann gestorben war, bekam sie immer mehr offizielle Anerkennung. 1956 wurde sie rehabilitiert. In der Zeit Gorbatschows konnten alle Gedichte ohne Probleme erscheinen. Sie starb 1966 bei Moskau. Sie wird als die bedeutendste Dichterin Russlands gerühmt.

*

Sie war angehende Dichterin, als der machtbewusste Lenin (1870-1924) im Jahr 1909 seinen Phantasien gegen die Religion Ausdruck gab. Diese gelte es, so Lenin, zu bekämpfen: https://www.marxists.org/deutsch/archiv/lenin/1909/05/parteireligion.html Und das wurde dann auch das sozialistische Programm für die nächsten ca. 80 Jahre, unter denen Millionen Menschen ab 1917 zu leiden hatten.

Achmatowa veröffentlichte ihren ersten Gedichtband 1912, im Jahr der Geburt des Sohnes (Abend), einen weiteren 1914 (Rosenkranz) und im Revolutionsjahr 1917 (Weißer Schwarm) – und hatte großen Erfolg mit der Liebes- und Trennungslyrik und war Vorbild für viele Dichterinnen. (1922 erschien noch ein Band von ihr: Anno Domini MCMXXI.) Das heißt: In der Zeit wachsender revolutionärer und auch zerstörerischer Stimmung im Land und des Einflusses Lenins auf das russische politische Geschehen, wuchs Achmatowa als Dichterin, bis Lenin und seine Genossen ihr blutiges Werk durch die Revolution direkt weiterführen konnten. Unter dessen wie auch Stalins (1878-1953) Wüten auch sie sehr litt: „Herauf zieht eine andre Zeit, Eiskalte Todeswinde wehen“ (Petrograd 1919 [Ahrndt] – und andere Gedichte, in denen sie die schwere Zeit beschreibt, zum Beispiel in: „Du bist ferne mein Gefährte“ – sie bejubelt die Zeit Lenins nicht, wie Clara Zetkin andere Zeitgenossen wiedergibt, angesichts des messianisch Erwarteten, Lenin: https://www.projekt-gutenberg.org/zetkin/lenin/chap002.html Und das machte sie verdächtig.

Lenin bekämpfte den christlichen Glauben, aber Achmatowa und andere hielten an Gott fest, trotz der massiven atheistischen Bedrohung und Diffamierung, dass Gott phantastisches Konstrukt sei. Fünf Jahre vor der Revolution 1917 veröffentlichte sie ein Gedicht, das wie ein Motto klingt: „Ich hab gelernt, einfach und klug zu leben, / Zum Himmel aufzuschauen und zu Gott zu beten.“ (Gebet spielt für sie eine große Rolle – s.u.) Und ein sehr schönes Gedicht beschreibt, wie sie im Frost leben muss, aber die Apostelbriefe und die Psalmen helfen ihr zu überstehen – und in der Bibel liegt beim Hohen Lied ein rotes Ahornblatt ( http://illeguan.de/achmat2.htm ) bzw. in Zeiten der Armut und des Verlustes wurden die Tage zu Tagen des Gedenkens und sie schrieb Lieder über Gottes Großzügigkeit (1915; ebd.) – ein ironischer Text. Gott gegenüber konnte man ironisch sein – in der Politik ihrer Zeit und später nicht mehr ungestraft. Religion war für sie keine Versklavung, von der die Menschen durch Sozialismus befreit werden mussten – Religion heißt, den unsäglichen kommunistischen Zuständen etwas entgegensetzen zu können. Wo Gott genannt wird – auch nur metaphorisch – dort wird er nicht vergessen. Dort wird er im Wort hineingesprochen in die jeweilige Zeit. Nicht immer ist das Festhalten an Gott freilich gelungen, oder nicht immer kamen die Dichterinnen und Dichter ohne Schaden davon. Wie es Die Muse verdeutlicht: Wenn die Dichterin sich auf das Kommen der Muse vorbereitet, „Dann hängt mein Leben… am seidnen Faden.“ Aber dennoch: „Ich – dir gehorchen? Das ist wohl ein Scherz! / Nur Gott gehorch ich, frei und in Bedrängnis“, schreibt sie in einem Gedicht, in dem zwar von einem Mann die Rede ist – aber das ist wohl verallgemeinerbar in dieser politisch wirren Zeit („Ich- dir gehorchen?“ 1921; Ahrndt 51).

Unterschwellig hielt sie an Jesus Christus fest, verwendete Texte der Bibel als Gleichnis für die Gegenwart, so in dem Gedichtzyklus Requiem (Das Wort Requiem kommt aus der Liturgie: „Requiem aeternam dona eis, Domine!“ – „Ewige Ruhe gib ihnen, Herr“ und es geht weiter: „und ewiges Licht leuchte ihnen“), der Gedichte aus ca. fünf Jahren (1935-1940/3) zusammengefügt hat. Diese Gedichte wurden wohl vielfach zunächst nicht aufgeschrieben, sondern nur von nahestehenden Menschen auswendig gelernt – und mündlich weitergegeben – , denn wenn diese gefunden worden wären, wäre Achmatowa wohl irgendwo verschwunden, wie so viele Menschen ihrer Zeit. Erst in der Zeit Gorbatschows durfte das Gedicht 1987 in Russland veröffentlicht werden. In diesem Gedicht-Zyklus „Requiem“ werden die Frauen beschrieben, deren Söhne und Männer verhaftet worden waren. Sie trafen sich vor den Gefängnistüren in langen verhärmten und traurigen Frauen-Schlangen, in der Erwartung, ihren Lieben noch Gutes tun zu können. In diesem Requiem werden immer wieder Bezüge zur Kreuzigung Jesu hergestellt – das Kreuz Jesu wird verbunden mit dem Leiden der Menschen in Stalins Zeit (dein Kreuz wird errichtet – von deinem Tod sprechen sie). Jesus schrie am Kreuz zum Vater (Gott), der ihn verlassen hatte und sagte zur Mutter, so Achmatowa: „Weine nicht um mich!“ (Ü: Etkind) Die Menschen, die Jesus folgten, klagen unter dem Kreuz – aber sie wagen nicht, Maria, die Mutter, anzusehen. Auch im Sowjet-Sozialismus gab es Sippenhaft. Nicht nur in der Konkurrenzanschauung, dem National-Sozialismus. Und so wagte niemand Maria anzusehen, um sich selbst nicht zu gefährden. Der Gedicht-Zyklus endet Epilog 1 damit, dass sie für sich und die Frauen in Zeiten des Frosts und der sengenden Hitze betet. Denn Frauen standen dort vor den Gefängnismauern, wartend, zu allen Jahreszeiten. Und das Gebet für sie und die Frauen dürfte – so deutet der Titel an – lauten: „Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis“. Schon 1921 spricht sie vom Kreuz, das sie sich vor Angst bebend an die Brust presst und betet: „Gott, schütze meine Seele, rette sie!“ („Angst“; Ü: Ahrndt 45)

Ihr Sohn wurde, so heißt es, verhaftet, weil man sich nicht an die berühmte Mutter selbst heranwagte. 1921 wurde ihr (geschiedener) Ehemann, der Dichter Nikolaj Gumiljow, hingerichtet. Ihr Freund Ossip Mandelstam kam wie viele andere im Gulag um, 1935 wurden ihr dritter Mann, Nikolai Punin, und ihr Sohn erneut verhaftet und zum russischen Konzentrationslager, dem Gulag, verurteilt. Sie beschreibt das in „Requiem“ so: In Ketten der Sohn, der Ehemann tot: „Betet für sie, betet“ – wobei sie um ein Gebet für sich selbst bittet – das aber sofort weitet: Sie leidet diese Grausamkeiten ja nicht allein. Ich weiß nicht, ob ich das überinterpretiere, aber das wird in manchen ihrer Gedichte deutlich, dass sie Angst hatte vor sozialen Kontakten, weil das tyrannische Regime sie überwachte und damit wurden auch Menschen, mit denen sie Kontakt hatte, gefährdet: „Daß stumm ich vorm Tod ihn bewahre, / erfahr´ meine Liebe er nicht.“ („Ich habe Verderben beschworen“ 1921; Ü: Etkind)

Bis 1940 durfte sie nichts mehr veröffentlichen, sie sei gestrig, nicht zeitgemäß, konterrevolutionär („Jetzt wird niemand meine Lieder hören. / Die prophezeiten Tage sind gekommen… / Du bricht mir das Herz nicht / Noch lässt du es erklingen. Vor nicht langer Zeit, frei wie eine Schwalbe“ am Jahresende 1917 geschrieben). Es gab einen Augenblick, in dem sie nicht bereute, in dieser Zeit zu leben. So heißt es in der ersten Strophe des Gedichts – in Aufnahme der Vorwürfe gegen sie: „Ich wurde nicht zu früh oder zu spät geboren, / Ich wurde eindeutig gesegnet, / Nur der Herr ließ nicht zu / Meinem Herzen, ohne Illusion zu leben.“ Und ist das Gedicht: „An der Schwelle des Paradieses“ auch religiös zu verstehen? Ist es Jesus, der ihr zuruft: Ich warte? Der ihr den Auftrag gibt, die Armut mitleidsvoll zu ertragen, so dass sie ihr Brot zu teilen beginnt, der sie dann beten hören und sie ihm die Liebe zeigen wird?: „Wenn einmal der Wolken Reigen / Schwimmt in Blut wie nach der Schlacht“ (1921; Ahrndt 47). 1936 geht sie noch einmal auf das Gedicht ein – ebenso religiös gefüllt ohne Eindeutigkeit: Während sie wartet „Spricht mit mir der Engel dieser Nacht“ („Schickt er mich zu holen, keinen Schwan“ [Ahrndt 67]). Wird hier die Metonymietechnik verwendet – das heißt: durch die Beschreibung wissen Wissende, wer oder was gemeint ist?

Dann gab es aufgrund des Verteidigungskrieges gegen das nationalsozialistisch beherrschte Deutsche Reich ein paar Jahre der Ruhe, denn die wenigen übrig gebliebenen Christen wurden von Stalin zur Verteidigung des Landes gebraucht. Und auch Achmatowa erlebte eine kurze entspanntere Zeit – allerdings musste sie aus Leningrad (ihr geliebtes Sankt Petersburg) wegen der Kriegsblockade, an Typhus erkrankt, evakuiert werden. Als dann der Krieg vorbei war, wurden Christen wieder brutal bekämpft – auch die christlichen Soldaten wurden mit den Familien aus dem eroberten Deutschland abgeholt und deportiert. Entsprechend wurde sie 1946 aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen und als schädlich, als „Nonne und Hure“, was auf religiöse Bezüge hinweist, als Unzeitgemäße, als Hindernis beim Aufbau des Sozialismus und mit anderen Aussagen aus dem Sozialistischen Diffamierungskatalog bezeichnet. Schon 1922 schrieb sie ein eindrucksvolles Gedicht zum Thema „Verleumdung“. Erst 1956 wurde sie rehabilitiert.

Aber in der Zeit Lenins und Stalins ging es ihr sehr schlecht. Dennoch hielt sie an der Religion fest. Im Poem ohne Heros finden wir zahlreiche Anspielungen und Aufnahmen biblischer Texte. Ein Wort – so das Tal Josafat – beinhaltet ausführliche Inhalte. Das Tal Josafat, das Tal, in dem Gott Gericht halten wird (Joel 4). Der Hinweis auf den Hahn – die Geschichte des Verrates Jesu durch Petrus.

Von dieser großartigen Frau wurde in einer Anthologie russischer Gedichte (Russische Gedichte. Übersetzt und hg. von Kay Borowsky, Stuttgart, Reclam 2009, 91f.) eines übernommen, das 1922 einen sehr warmen, hellen unglaublich schönen September beschreibt. Aber dann: „rot glühende Abende, kaum zu ertragen, besessen, / das werden wir vor uns sehn, bis der Tod uns ruft.“ Und die Sonne – ein Aufrührer, an den sich alles zärtlich drängt. Es endet mit: Und da erschienst du gelassen an meiner Tür“. Ein Natur-Liebesgedicht – aufgenommen die politische Situation. Wer aber ist das „du“? Religion und Liebe treffen sich – auch hier? Was ist das Wunderbare, das von jedem Ersehnte, das durch die Häuserruinen zu ihr kommt? Der Frühling – im Juni? („Alles ausgeraubt, ausverkauft, ausgelaugt“) Wer ist der Vertriebene, der ihr immer nah ist: „Das bittere fremde Brot – der Pilger brichts, / Dunkel sein Weg, ohn Ende lang.“? („Nein, nicht mit denen“ 1922 [Rakusa 25]) Und ist das christlich zu deuten?: „Und steil vom Himmel kam ein Wind, von Glück / Und Fröhlichkeit erfüllt, auf mich herab“ – als sie ihr Gewissen prüfte? Wind – Pneuma/Ruach Geist Gottes? Wie haben es die Menschen verstanden, die damals das Gedicht lasen, hörten, in sich aufnahmen? Sicher konterrevolutionär – auf den toten/stillen Wassern zieh´n die Schwäne – die Weißen? Ihr Ex-Ehemann, der 1921 ermordet wurde, kämpfte für die Weißen. Wer ist es, der Ostern kommen soll, durch alle Posten, Sperren, Meute hindurch, zum Abendessen? („Beschwörung“; 1936 stehen die Emmausjünger im Hintergrund, die Ostern Jesus baten: „Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden“? [Ahrndt 35]). Oder was ist in dem kurzen Text „Gold“ mit dem „königlichen Wort“ gemeint, das alles überlebt, Materie, Trauer und Tod? (Rakusa 99) Oder 1921 Jesus-Dichter – oder ein Dichter, der bewahrt wurde?: Welch Wunder, dass er sich uns offenbart, / Dem Schmähn und Zorn ganz fremd, dem Lob nichts nützte, / Und auch die heiligste der Jungfraun schützte / Ihren Dichter, der so herrlich war.“ http://illeguan.de/achmat3.htm Geht es um Jesus/Gott? Um Menschen, mit denen sie direkt Umgang hatte? Liebe Menschen, die fern in Lagern lebten? Verstorbene?

Immer wieder begegnet das Gebet – sie als Beterin. In dem Abschiedsgedicht „Ein gusseiserner Zaun“ heißt es: „Ein Bett ist für mich gemacht / Mit Schluchzen und Gebet; / Nun geh überall auf der Erde, / Wohin du willst, Gott segne dich!“  Von 1962 gibt es Gebets-Gedichte (s. Etkind 393) und in ihrem Tagebuch hatte sie geschrieben: „Und wer hätte geglaubt, dass ich für so lange gedacht war“. Von wem „gedacht“? Von Gott? Sie kann auch das Gebet im Kontext der Theodizee erwähnen, so im Gedicht „Kriegswind“: Es brüllt von der Erde hinauf in den Himmel nach Brot – doch der Himmel bleibt verschlossen, aus den Fenstern blickt der Tod – Todesflugzeuge (Ahrndt 123). 1934 spricht sie in einem „Letzten Toast“ unter anderem aus, dass sie darauf trinkt, dass Gott nicht half http://illeguan.de/achmat4.htm  Und der Frost, der die Knospen zerstörte, lässt sie sagen, dass der Anblick so schrecklich sei, dass sie Gottes Schöpfung nicht sehen mag und innerlich zerrissen ist („Mai-Schnee“). Andererseits: Im Sonett von 1941 spricht sie von ihrem Tod in fernen Jahren, indem sie alles fröhlich beschreibt, Grün, tanzende Kinder und dass ihr ungestümes Blut sie zwang, zu „dir“ zu gehen – den Weg, den jeder gehen muss. (Ahrndt 121) Zu wem geht sie? 1921 spricht sie in dem Nachtrag zum Gedichtzyklus „Nördliche Elegien“ ihren hingerichteten Ex-Mann an: „Nun lebst du dort, wo alles offenbar ist“. Und sie selbst bittet zu Gott für die Zeit nach dem Sterben: „doch diese purpurne Blüte / Lass mich in Frische von Neuem erleben“ 1962 http://illeguan.de/achmat10.htm

Es sind Gedichte aus einer extremen Zeit. Gedichte einer Frau, die in dieser extremen Zeit versuchte zu überleben, die lernte, zwischen den Zeilen zu schreiben – einerseits. Manches, was ich angedeutet habe, dürfte von Fachleuten nicht religiös gedeutet werden. Mag sein, das dem so ist – es kann aber auch sein, dass man sie heute auf andere Art als damals mit Blick auf den Glauben zum Schweigen bringen möchte. Andererseits formuliert sie aber auch trocken, klar, hart. Das, was ich an den mir zugänglichen Gedichten sehe, ist, dass das Gebet für sie wichtig war. Gebet öffnet die heftige, unerträgliche Welt nach außen, zu Gott, hilft, nicht zu versinken in dem, was Menschen einander an Schlimmem antun: Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis.

*

Spirale

Sich in die Spirale begeben:
Angst immer weiter ausdehnen,
einander anheizen in Trübnis,
sich im Nachtbett wälzen, die Sorgen blähen,
Melancholie, Depression fördern, steigern, höherschrauben,
Nebel erfasst Hirn und Herz und durchwabert den Alltag,
Dunkelheit und Irren um und um.
Sich aufgeilen – auf vielen Ebenen, hysterisch werden.

Hab acht vor den Spiralen,
ihren Fesseln,
ihren Leimfäden,
mit denen du gefangen wirst,
zur Besinnungslosigkeit gedreht wirst,
es gibt kaum ein Entrinnen.

Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel
dem Netze des Vogelfängers;
das Netz ist zerrissen, und wir sind frei
,
singt der Psalmist in seinem Gebet. (Psalm 124)

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Die Wissenschaft hat festgestellt

Wissenschaftler müssen aufpassen, dass sie nicht vor irgendwelche politischen Karren gespannt werden. Es gibt immer Wissenschaftler, die politische Narrative aus verschiedensten Gründen wiederholen, sich dadurch profilieren. Aber all die anderen, die wissen, dass das Narrativ falsch ist, das es nicht stimmen kann, das mit dem Narrativ vorsichtig umgegangen werden muss, weil es wissenschaftlich auf wackligen Beinen steht, sollten ihre Stimmen erheben, damit Medien sich nicht auf ein Narrativ festlegen können. Wissenschaft muss ihren guten Ruf behalten – darf ihn nicht verspielen, indem sie die unterschiedlichsten Stimmen und Forschungsergebnisse zugunsten einer Einheitsstimme unterdrücken.

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Wort zum Tag + Benedikt XVI. geistliches Testament / Jesus, ich liebe dich / Theologie der Befreiung + Beyza Aka – Robogirl + Gesichtserkennung + Mietpreise + Erwerbstätigkeit + Containern + Kostenlose Kondome + Rentenhöhe in Deutschland + Angriffe auf Menschen in unserem Land + Auf den Hund kommen

Wort zum Tag

Nie von der Politik unterkriegen lassen,
nie von der Politik die Stimmung vermasseln lassen
und das Beste für die Gesellschaft und sich selbst tun,
sei die Devise des freien Bürgers.

Benedikt XVI. – geistliches Testament

Das Testament von Benedikt XVI. ist hier zu finden: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/was-in-benedikts-geistlichem-testament-steht-18571260.html

Ich hoffe auch, dass manche Medien unseres Landes ihre Abneigung zu einem ganz Großen unseres Landes nur in unserem Land ausspritzen können – weltweit wird es keine Bedeutung haben. Er ist weltweit gesehen vermutlich der einflussreichste deutsche Zeitgenosse (gewesen). Politisch mag es von den öffentlich Bekannten Merkel gewesen sein, vielleicht ist auch noch Klaus Schwab zu nennen – aber langfristig gesehen war und ist es wohl Benedikt XVI., weil die weltweite Kirche ein ganz anderes Verhältnis zu ihren Großen hat, als der säkulare Zeitgenosse, der schneller vergisst. Von daher tut es manchen wohl gut, sich an ihm abzuarbeiten, damit wenigstens durch ihre Kritik ein wenig Benedikt XVI.-Bedeutung auf sie fällt. Nach dem Motto: Posthum erledigen wir den Helden und ich bin heldenhaft. Dazu: https://www.kath.net/news/80438

Auch ein verstorbener Papst kann kritisiert werden. Aber es kommt immer darauf an: Wie. Es muss gerecht zugehen – in dem Sinn, dass er aus der Zeit heraus verstanden wird – und nicht aus der Perspektive der Nachgeborenen oder aus ideologischer Perspektive.

Zum Thema Theologie der Befreiung: https://www.kath.ch/newsd/josef-sayer-ueber-die-befreiungstheologie-nicht-ratzinger-war-das-problem-sondern-das-opus-dei-und-die-usa/ Über dieses Interview hinaus: Es muss beachtet werden, dass der Marxismus manchem stärker als Roter Faden diente und nicht die Reich-Gottes-Lehre Jesu – zumindest war das nicht immer ganz deutlich. Dagegen muss die Kirche sein. Vor allem war damals ja auch bekannt, wie viel Leid die Sozialisten verbreitet, wie viel Blut die Kommunisten vergossen haben – auch unter Christen. Den Befreiungstheologen ging es nicht in erster Linie um korrekte Theologie, sondern um Theologie, die aus der jeweiligen sozialen Situation geboren wird, das heißt: es geht nicht um theologische Wahrheit, es geht um eine neue gesellschaftspolitische Methodik. Und das hatte dann unterschiedliche Folgen – bzw. wurde in der katholischen europäischen Theologie nur begrenzt nachvollzogen, da das auch ekklesiologische (u.v.a. hierarchische) und harmatiologische (Sündenverständnis) Dimensionen hatte – und Befreiungstheologen hingegen haben die alte europäische Theologie aus marxistischer Perspektive betrachtet und so vielfach nicht akzeptiert. (Was das Sündenverständnis betrifft: Inwieweit ist der Mensch als Mensch Sünder – wieweit ist Sünde im politischen System des Kapitalismus institutionalisiert? Damit hängt zusammen: Darf sich der Christ marxistischen Guerillabewegungen anschließen und Menschen, die kapitalistisch Systemkonform leben [auch Kirchenobere?], ausschalten?)

Von dem unter den Nationalsozialisten aufgewachsenen Kardinal Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation und dem unter Kommunisten aufgewachsenen Polen Papst Johannes Paul II. wurde nicht die gesamte Befreiungstheologie abgelehnt. Es ging im Wesentlichen um die Vermischung von Sozialismus / Marxismus und Christentum dann, wenn der christliche Glaube unter die Räder des marxistischen Weltbildes zu geraten drohte. Der Fall Boff hatte entsprechend Ekklesiologische Dimensionen – es ging nicht in erster Linie um die Befreiungstheologie in der Hinwendung zu den Armen; Oscar Romero, der 1980 ermordet worden war, wurde 2018 heilig gesprochen. Ernesto Cardenal, der auch von mir als Dichter viel Bewunderte, hatte andere auch vollkommen schräge politische Ansichten [Nicaraguas FSNL, die bei Linken hoch in Mode stand – und heute ist für alle enttäuschend erkennbar, welch üblen Weg der von Cardenal bewunderte Ortega gegangen ist, ebenso hat er mit Chomeini Verbindungen, die ich jedoch nicht einordnen kann]. Schon früh bin ich von Worten von Dom Helder Camara beeinflusst worden – er wurde soweit ich sehe nicht durch den Vatikan reglementiert, aber als er seinen Bischofsposten aus Altersgründen aufgab, wurde ein konservativer Bischof als Nachfolger auf diesen gesetzt. Dom Helder Camara wurde Patron der Menschenrechte und die Seligsprechung ist im Gang. Juan Luis Segundo – er hat 1985 vor Ratzinger, dem späteren Papst, gewarnt, er wolle die Zeit vor das Zweite Vatikanische Konzil zurückdrehen. Gibt es eine Reaktion darauf? Sicher, aber die ist mir nicht bekannt.) Das heißt: Undifferenziert und einlinig haben Ratzinger/Vatikan die Befreiungstheologie nicht abgelehnt. Allerdings fühlten sich die Marxisten, Maoisten, Stalinisten, Leninisten in Europa durch den Vatikan angegriffen, weil er den christlichen Ansatz stärker betonte als die marxistische Weltanschauung. Und das nehmen sie ihm übel. (1984 habe ich über die Theologie der Befreiung eine wissenschaftliche Hausarbeit geschrieben. Muss sie mal wieder suchen.)

Jesus, ich liebe dich“ sollen die letzten Worte Benedikts XVI. gewesen sein. Auf deutsch gesprochen. Mögen diese Worte in unserem Land noch häufig gesprochen werden: https://www.kath.net/news/80428

Nachtrag: In einer anderen Version heißt es, dass er gesagt habe: Signore ti amo. https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2023-01/vatikan-benedikt-xvi-georg-gaenswein-letzte-tage-interview.html

Mietpreise

Alle Kosten steigen Dank der Politik – auch Mietpreise machen da keine Ausnahme: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/immobilienpreise-sinken-mieten-steigen-101.html

Beyza Aka – Robogirl

Über eine junge Frau, die durch eine Krankheit Arme und Beine verloren hat und nun Prothesen trägt: https://cmk.sueddeutsche.de/cms/microsite/14820/beyza-aka-robogirl

Gesichtserkennung

Weil ihr Gesicht beim Betreten eines Musicals durch einen Gesichtsscanner erkannt wurde und sie Mitarbeiterin einer Anwaltskanzlei verriet, wurde sie des Musicals verwiesen. Detaillierte Infos: https://www.heise.de/news/Aus-Musical-geworfen-Gesichtserkennung-entdeckt-Anwaeltin-gegnerischer-Kanzlei-7444612.html

Erwerbstätigkeit

Auch mal eine gute Nachricht: Es sollen noch nie so viele Menschen in unserem Land erwerbstätig gewesen sein wie zurzeit: https://www.faz.net/aktuell/politik/rekord-45-600-000-menschen-beschaeftigt-18572965.html Eine spannende Aussage: überall fehlen Menschen – und es werden auch immer weniger, die arbeiten, wegen des Alters – sind die Menschen aus der Ukraine mitgerechnet? Die wahrscheinlich wieder zurückkehren in die Heimat, wenn Putin mit seinen bestialischen Angriffen aufgehört haben wird.

In der Tagesschau vom 1.1.23 wurde gesagt, dass nur 3% der Bürgergeldberechtigten ihren Pflichten nicht nachkämen.

Also wir sehen: Alles in Butter.

Containern

Auch hier eine gute Nachricht: Containern soll erlaubt werden. Allerdings frage ich mich: Wie kann abgesichert werden, dass das nicht schon wider durch irgendwelche Menschen ausgenutzt wird? Wie sieht es aus bei Lebensmittelvergiftungen – wer ist dann haftbar? https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/cem-oezdemir-will-containern-straffrei-stellen-18573029.html

Kostenlose Kondome

Diese Nachricht sei ein Aufruf zur Vorsicht und zur verantwortlich gelebten Sexualität. Steigen nur in Frankreich die Krankheiten, die durch sexuelle Kontakte hervorgerufen werden?: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/kondome-kostenlos-frankreich-101.html

Rentenhöhe in Deutschland

Rentendurchschnitt Frauen/Männer west: 808/1200€ und 1070/1141 Frauen/Männer ost. Ob unsere Herrschaften das wissen? https://www.hna.de/wirtschaft/rente-durchschnitt-altersvorsorge-geld-rv-finanzen-west-ost-rentner-deutschland-91885132.html Dann Inflation, steigende Mieten, steigende Energiekosten…

Angriffe auf Menschen in unserem Staat

Triggerwarnung: https://www.youtube.com/watch?v=VGvPvOk-jGk – und was macht die Tagesschau vom 2.1.? Sie sagt mal wieder nur die halbe Wahrheit. Und Frau Faeser – will mit aller Härte des Gesetzes usw. usw. usw. Wenn in diesem Jahr nicht alle Videos ausgewertet, die Aggressiven haftbar gemacht werden, werden wir das nächste Jahr dasselbe erleben. Es sei denn, die Böller-Verbieter setzen sich durch – wodurch dann all die braven Menschen bestraft werden, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen. Auch aus dem Ausland kommende Mitbürger sind entsetzt über manche Zustände in unserem Land.

Auf den Hund kommen

Mit einem leichten Augenzwinkern zum Thema böllern und Hunde: https://www.stern.de/panorama/boellerverbot–mein-kollege-kaempft-dafuer–dabei-sind-hunde-die-wahre-pest-der-staedte-33060538.html

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