Vollversammlung des ÖRK
Sie ist nun vorbei. Eine Zusammenfassung des großen protestantischen Christentreffens: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/weltkirchenrat-abschluss-frieden-klimaschutz-100.html
Medial wurde es kaum wahrgenommen. Wir Deutschen kreisen ja sehr stark um unser eigenes Ergehen. Wie es mit der Welt so geht – den Christen in aller Welt – nun ja. Wichtiger als medial wahrgenommen zu werden ist, dass die Gemeinden weltweit weiter an den Vorhaben arbeiten. Es wird doch immer stärker deutlich, wie provinziell wir hier in Old Germany sind und uns in Europa zerfleischen und gar nicht so richtig mitbekommen, dass das neue Leben weltweit seinen Weg gehen wird.
Zu zweit duschen
Statt des Waschlappens, der bei uns empfohlen wird, wird in der Schweiz durch die Energieministerin das Duschen zu zweit empfohlen. Dagegen ist ja nichts einzuwenden. Aber ob das wirklich mehr Wasser und Energie spart? https://www.blick.ch/politik/sommaruga-zu-ihren-spartipps-duschen-zu-zweit-behagt-ab-gewissem-alter-nicht-allen-id17865930.html
Was ist dann eigentlich mit den vielen Singles? Sie dürfen nur an allen zwei Tagen duschen. Kann man eigentlich von den Vorschlägen auf die zurück schließen, die die Vorschläge machen?
Waldzerstörung wegen Pallets
Die New York Times beobachtet die Waldzerstörung in Europa, um Pellets herzustellen: https://www.nytimes.com/interactive/2022/09/07/world/europe/eu-logging-wood-pellets.html Und wir lamentieren lautstark über Brasilien! Heuchelei liegt uns irgendwie.
Und so kommt, von der Politik gehypte Energie in den Fokus der Kritik: Sie hilft nicht weiter – sie ist im Gegenteil: schädlich. Und so wird es vermutlich auch den Windrädern ergehen. Heute hui – morgen pfui, weil die Nachteile zu groß sind.
58 Journalisten?
Auf dem CDU-Parteitag sind 58 Journalisten von ARD und ZDF? Sind die einzelnen Teammitglieder (Kamera, Ton…) darunter oder zählen sie extra? Leider erfährt man hier nicht mehr: https://www.focus.de/politik/deutschland/cdu-chef-witzelt-merz-gruesst-persoenlich-58-gebuehren-journalisten-bei-cdu-parteitag-versammelt_id_143633871.html Wenn jede ARD-Sendeanstalt ein eigenes Team schicken sollte, wüsste der Laie doch sofort, wo Einsparungspotential bestehen würde. Andererseits: Die Medienmenschen werden sowieso schon überall gebeutelt und je mehr auf Parteitagen zum Beispiel auftauchen, desto vielfältiger die Berichterstattung. Zumindest theoretisch. Nicht nur Medienmenschen werden gebeutelt – die Gebührenzahler auch. Und darum gilt es klug abzuwägen. Und die Klugheit ist nicht jedermanns und jederfraus Ding.
Hier müssen auf jeden Fall Änderungen eingeführt werden. Vertrauen ist bekanntlich gut – Kontrolle besser, sage ich als alter Nicht-Lenin-Fan. Versuche mich mit einer Übersetzungsapp: Доверие хорошо, контроль лучше Doveriye khorosho, kontrol‘ luchshe.
KI und Kunst
Kann KI Künstlerinnen und Künstlern nicht das Wasser reichen? Eine Überlegung: https://www.heise.de/meinung/Warum-KI-Bildgeneratoren-nicht-alle-Kreativen-arbeitslos-machen-werden-7255143.html Vor allem: Wenn KI sehr gute Kunst herstellen könnte – wir Menschen dürfen schlicht und ergreifend der KI nicht das Feld überlassen. Wir dürfen unser Hirn, unsere Emotion, unsere Ästhetik nicht Maschinen überlassen. Ich befürchte allerdings, dass ein „nicht dürfen“ letztlich nichts zählt. Der Artikel unterteilt in unterschiedliche Formen von Kunst. Aber auch überraschende Kunst wird es schwer haben, sich durchzusetzen, wenn KI ständig Überraschungen präsentiert. Ein spannendes Thema.
KI – Text-zu-Bild-Wandler kann jeder benutzen, das wird hier dargelegt: https://www.scinexx.de/news/technik/text-zu-bild-wandler-fuer-daheim/ Und das ist auch schon faszinierend. Manches klappt ganz gut, manches nicht. Aber grundsätzlich: Es ist spannend. Gleichzeitig tötet es auch die eigene Vorstellungskraft. Wenn wir Texte lesen, dann bewirken die Worte bekanntlich Bilder, die unseren Erfahrungen entspringen. Wir stellen uns was vor. Der Text bildet sich uns ein. Und wenn wir die Texte sofort zu Bildern verändern lassen, dann wird die Eigenkreativität eingeschränkt. Wir lassen vorgeben, wie etwas auszusehen hat.
Demonstrationsfreiheit
die muss gewährleistet werden, auch wenn sie der Politik nicht behagt und mit medialen Steigbügelhaltern die Demonstrierenden medial bekämpft werden. Von daher finde ich es richtig, dass die Linke standhaft bleibt, trotz politischen Gegenwinds durch die Regierung: https://www.welt.de/politik/deutschland/article240957155/Janine-Wissler-Linke-Versuch-Protestbewegung-zu-delegitimieren-Energieversorgung-gehoert-unter-die-demokratische-Kontrolle-der-oeffentlichen-Hand.html Aus meiner Sicht ist es nicht Recht, wenn die Regierenden Druck auf die ausüben, die demonstrieren wollen. Damit unterläuft sie die Demonstrationsfreiheit. Rechtlich wahrscheinlich nicht. Aber moralisch.
Schwedenwahl
Und was haben sich manche Medien über Trump amüsiert, als er von Schweden und der Kriminalität dort sprach. Obgleich sie wussten, wie es in Schweden aussieht. Nun haben die Wähler die Wahl – und bin gespannt, wie sie wählen werden. Vor allem aber auch: Wird sich die Wahl dann wirklich auf die reale Politik auswirken? Die Blindheit vergangener Politiker- samt Mediengeneration, die nicht sehen wollte, was wirklich in dem Land und auch in anderen Ländern passiert, wird so langsam ihre Quittung bekommen.
Was ich freilich an dem Artikel ärgerlich finde, die Aussage, das es sich bei der Wahl viel um den Geldbeutel der Schweden drehe. Das ist verächtlich. Es dreht sich für viele nicht um den Geldbeutel, sondern darum, ihr Leben ohne finanzielle Sorgen leben zu können. Den Reichen ist das alles egal. Die bekommen das hin. Aber all die, die an der Grenze zum Abstieg leben, die machen sich zu Recht sorgen. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/schweden-parlamentswahl-101.html
In unseren durchverwalteten Gesellschaften, in denen alles von der Politik geregelt wird, in denen die Verwaltungen eine sehr große Macht haben – in einem solchen Land haben Menschen ja gar keine Chance ihr Leben unabhängig von Verwaltung und Finanzen zu gestalten. Sie sind angewiesen auf das Funktionieren. Unsere Gesellschaften sind sehr engmaschig. Das hat Vorteile – das soll nicht beklagt werden. Aber in einer solchen engmaschigen Gesellschaft müssen Politik und Verwaltung funktionieren, wenn nicht alles bergab gehen soll.
Apropos „funktionieren“: Im Augenblick funktioniert in unserem Umfeld mit der Bahn überhaupt nichts. Auf gut deutsch: Wohl dem, der ein Auto hat!
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