
Im Internet findet man immer wieder die Ermutigung: Du bist schön! Du bist schön, so wie Du bist! usw. Einfach so allgemein in den Raum geworfen. – Schön gemalte Sätze…
Schön sein ist eigentlich eine Größe, die davon abhängt, wie andere einen sehen. Es ist nicht wichtig, dass ich mich als schön ansehe, denn es ist eine soziale Größe. Genauso könnte man sagen: Du bist mächtig! Auch wenn Du allein bist, Du hast Macht! Hat man eben nicht, weil Macht etwas ist, die mit den Mitmenschen zu tun hat. Warum sollte ich mich als schön und mächtig ansehen, wenn es Kategorien sind, die nur im Miteinander gelten? Genauso wie: Du bist groß (Körpergröße)! Du bist groß, so wie Du bist! Ich bin nur groß oder klein im Vergleich zu anderen.
Auch wenn Schönheit eine Größe ist, die von anderen beurteilt wird, so ist ein solcher Satz wohl doch nicht sinnlos. Wenn Menschen dazu aufgefordert werden, sich als schön anzusehen, und es auch annehmen, dann verhalten sie sich anders. Sie sind selbstbewusster, lassen sich nicht gehen.
Wenn aber jemand wirklich daran zweifelt, schön zu sein, dann sollte die Kategorie „Schönheit“ keine Rolle spielen. Wie man salopp sagen kann: „Schönheit“ wird überbewertet – vor allem dann, wenn man als Maßstab irgendwelche Fotos und medialen Darstellungen nimmt. Menschen möchten ja nicht nur schön sein und mit Gier angeschaut werden. Sie möchten mit Liebe angeschaut werden, mit Liebe wahrgenommen werden.
Schönheit ist – auch wenn es einen solchen äußeren körperlichen Maßstab gibt – von vielen Faktoren abhängig: Körper – Geist – Seele. Über den Körper muss man nichts sagen, das weiß jeder und ist wissenschaftlich untersucht worden, aber auch das ganze Verhalten: Reden, Augen, Lächeln, sich Bewegen, Nachdenken, Zuhören, wie jemand sich eine Haarsträne aus dem Gesicht streicht, mit anderen interagiert – haben Bedeutung. Der Mensch, der mit sich eine Einheit ist.
Dennoch: Schönheit ist nur ein Aspekt unter vielen anderen. Ich bin ein Geschöpf Gottes – ich bin an meinem Platz im Leben gestellt, an meine Plätze, um als Geschöpf Gottes das zu tun, was ich aus Glauben heraus tun soll und möchte. Wie auch immer ich im Vergleich mit anderen aussehe. Und in Gottes Augen bin ich schön, weil er mich als sein Kind mit Liebe anschaut.
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