Freiheit

Ein Satz, der in aller Munde ist:

Meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt.

Das ist auf den ersten Blick ein schöner Satz – er ist aber für den Alltag nicht besonders brauchbar. Wir Menschen sind keine klar abgesteckten Felder, eines liegt brav neben dem anderen. Denn: Wenn ich rufe, dringe ich in den Bereich des anderen ein. Ein anderer sieht mich – also dringe ich über die Augen in ihn ein. Wir handeln immer so, dass wir direkt mit dem anderen kommunizieren. Der eine spricht laut – das schränkt meine Freiheit ein – soll er darum lernen, leiser zu sprechen? Der andere schaut mich an – ich fühle mich provoziert, soll meine Freiheit sein Schauen verbieten? Was sagen Arbeitnehmer zu den Arbeitgebern, was sagen die Schüler, dass sie zur Schule müssen, die Eltern, die ihre Eltern oder Kinder versorgen müssen. Es geht um „müssen“ – nicht in Freiheit tun. Und es wird ernster: Wie ist das, wenn Freiheitsrechte miteinander in Konflikt stehen? Zudem sind scheue Menschen eher bereit, ihre Freiheitsgrenzen einschränken zu lassen als forsch-freche Leute. Wer entscheidet, wann eine Freiheitsgrenze überschritten ist?

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