Die Begegnung Jesu mit der Syrophönizierin zeigt uns, dass wir nicht einfach alles tragen und ertragen sollen, sondern dass wir uns auch auflehnen können gegen Gottes Weg, den Weg, den er uns zumutet. Die Frau will nicht der Zumutung stattgeben, dass sie ihr Kindchen an böse Geister verliert. Sie will, dass Gott durch Jesus Christus zeigt, dass er stärker ist als die bösen Geister. Woran soll sie sich denn noch halten, wenn nicht an Gott? Soll sie sich dem Bösen unterordnen? Das ist unerträglich. Und so setzt sie sich ein für einen anderen Menschen. Sie setzt sich ein für die Kultur des Lebens, gegen das Böse, gegen die Zerstörung. In diesem Eifer ist sie für Christen Vorbild geworden. Wir können uns nicht abfinden damit, dass Böses die Menschheit zu beherrschen scheint. Wir gehen dagegen an, nehmen sogar Wege in Kauf, die dazu führen können, dass man selbst erniedrigt wird. Diese Frau ist eine Kämpferin. Diese Heidin zeigt der Gemeinde seit jeher: Lass dich vom Bösen nicht unterkriegen, kämpfe! Sie kämpfte Jahre lang alleine gegen dieses Böse an. Täglich sah sie es vor Augen, täglich litt sie mit ihrem Kind, das in den Fängen und Fesseln des Bösen gefangen war. Wir können uns vorstellen, dass sie litt und kämpfte. Jahre lang. Und nun hörte sie von Jesus, sie hörte, dass da einer stark ist, der das Böse bekämpfen kann, das ihrem Kind und ihr das Leben zur Hölle gemacht hat. Mit Jesus ist das Böse zu überwinden. Sie hatte nicht resigniert und sich dem Bösen ergeben und gesagt: Dagegen kann keiner helfen. Kein Gott, kein Jesus kein sonst wer. Sie ist Vorbild im Mut, im Glauben, immer wieder neu zu kämpfen, den Kampf zu wagen. Und so abgehärtet von der kämpfenden Liebe tritt sie auch unter Jesu Augen, rennt sie ihm nach, lässt sich nicht abwimmeln. Und letztendlich kommt sie zum Ziel: Mit Jesus hat sie das Böse vertrieben, das Böse bekämpft, dem Bösen widerstanden.
Mit Jesus. Dazu will auch diese Geschichte ermuntern: Mit Jesus gegen alles Böse in der Welt anzukämpfen. Sich von dem nicht unterkriegen zu lassen, was uns bedrängt, ängstigt, unsere Gedanken fesselt. Mit Jesus Christus gegen unsere Sorgen angehen. Und wie macht diese Frau das? Sie ruft: Herr, hilf mir!
Aus der Predigt: https://predigten.wolfgangfenske.de/matthaeus-15/
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