Muezzin-Ruf und Glockenklang + Medienstaatsvertrag

Der Muezzin-Ruf als Zeichen der Verbundenheit – eine interessante Argumentation. Dagegen Seyran Ates: https://www.cicero.de/kultur/gebetsruf-muezzin-neukodlln-ramadan-facebook-digitaler-gottesdienst-seyran-ates

Interessant, weil man davon ausgeht, dass sie jemanden überzeugen könnte. Manche überzeugt alles.

Der Muezzinruf ist nicht nur ein Zeichen für Verbundenheit, wie er taktisch angepriesen wird – er ist vor allem Kommunikationsmittel. Man kommuniziert etwas – und er kommuniziert nicht nur Klang, wie die Glocken, er kommuniziert Inhalt, der sich durch Wiederholen im Hirn einnistet: Allahu akbar… Das ist, als ob Atheisten von einem Mast herunterrufen würden: Gott ist tot… Aber auch: Man dringt in den Raum anderer ein. Man muss hören, ob man will oder nicht. Wie Glocken. Aber Glocken gehören zur Tradition, sie sind ein Kunstwerk an Klang, man genießt sie oder hat gelernt, sie zu überhören, wenn man will. Vorausgesetzt, man wohnt nicht zu dicht dran. Wenn man dicht dran wohnt, hat man weitgehend freiwillig seinen Wohnsitz da genommen – trotz des Glockenklangs. Wenn etwas nachträglich installiert wird, wird man sozusagen zugedröhnt. Man ist dem ausgeliefert. Zeichen der Verbundenheit kann dann schnell zu einem Zeichen der Unversöhnlichkeit werden.

Das mit dem Mast und Atheismus: Hoffentlich bringe ich da keinen auf dumme Gedanken. Dann haben wir Turm und Mast, die einander gegenüberstehen und sich gegenseitig ihre Botschaft zurufen wollen.

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Über den Medienstaatsvertrag und die EU: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-eu-kommission-koennte-den-medienstaatsvertrag-kippen-16738781.html

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