Wie wir Menschen so sind, hören wir lieber ganz aufgeregt die Klage über unsere üblen christlichen Vorfahren und Kirchenkritiker stürzen sich geradezu auf das, was nicht gut war, um selbst zu zeigen wie toll sie sind, wie sie sich abheben von den bösen Glaubenden. Und Christen hören das und sind ganz zerknirscht und sagen leise: Wie böse sind wir! Und schlagen sich öffentlich laut auf die Brust – ein Häufchen Elend.
Doch diese Fixierung auf die Selbstanklagen ist unchristlich, weil sie das Wirken Gottes in der Welt missachtet. Das wunderbare Wirken des Gottes Geistes wird nun noch stärker verdunkelt, als er durch die Übeltäter von Christen ohnehin verdunkelt wird. Man muss die dunklen Seiten der Kirchengeschichte wahrnehmen – aber dann, um daraus zu lernen und nicht, um in der Dunkelheit zu verharren und selbst zu verfinstern.
Wir dürfen nicht im sündigen Menschen stecken bleiben. Dass Menschen Sünder sind – das ist die alte Lehre der Kirche. Das ist nichts Neues. Aber für manche scheint neu zu sein: Uns wurde vergeben – und dadurch dürfen wir immer wieder fröhlich neu beginnen.
Auf Gott schauend. Nicht auf sich selbst.
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