Himmelfahrt 2

Es ist schon eigenartig mit unserer Sprache. Sie ist klasse. Mit ihr können wir sehr viel aussprechen. Wir plappern den ganzen Tag, wenn sich die Möglichkeit ergibt, wir können informieren, Gefühle mitteilen, Gerüchte streuen – was wäre der Mensch ohne seine Sprache?

Die Sprache kann zwar viel, aber nicht alles. Woher kommt das? Es fing mit einfachen Begriffen an, Substantive, Verben… – Handfestes war zu Beginn. Dann kamen vermutlich abstrakte Worte hinzu: Liebe, Gerechtigkeit, Würde – doch was ist das? Wie definieren wir das? Das ist unmöglich, darum haben Dichter und Sänger zum Beispiel die Liebe besungen, damit wir eine leichte Ahnung von dem bekommen, was uns so sehr beschäftigt. Philosophen haben die Sprache vorangetrieben, mit deren Hilfe sie heute große Gedankengebäude bauen können. Dennoch machen wir immer wieder die Erfahrung: Sprache versagt. Wir können vieles von dem nicht ausdrücken, was für fühlen, was wir denken, was wir erfahren haben.

Ich sagte: „Gestern habe ich einen wunderschönen Sonnenuntergang gesehen, die Farben knallten so richtig, rot, orange, blau, schwarz, dazu die wunderbaren Wolken…“ – und der Gesprächspartner sagt: Ah, schön, habe ich auch schon mal gesehen. Aber das Fußballspiel…“. Ich habe etwas gefühlt, wollte es mitteilen – aber es erreichte nicht sein Herz.

Und so geht es auch mit Glaubensthemen. Wie wunderbar, wie zart wird die Auferstehung Jesu beschrieben. Es ist etwas Einmaliges passiert – aber wie sagen Menschen es so weiter, dass andere nur annähernd verstehen können, worum es geht? Einer, der tot war – er ist wieder da! Unglaublich, ja! Unaussprechlich, ja! Aber dennoch wahr. Wie sagt man es? Und diese Schwierigkeit haben wir auch mit Blick auf die so genannte Himmelfahrt: Jesus Christus wurde nach seinem Tod erfahren, er war da, spürbar, hörbar, sichtbar – doch dann entzog er sich. Doch wie sagt man das alles weiter? Wie Dichter und Sänger versuchen die Christen das mit Bildern zu beschreiben. Die Bilder variieren, weil es nicht auf das Bild ankommt, sondern auf den Sachverhalt dahinter: Jesus Christus war als Lebendiger nach seinem Sterben unter uns – dann ist er zurückgekehrt in den Bereich Gottes. Dort ist er nun und leitet die Menschen, die sich ihm zuwenden, dass sie die Welt in seinem Sinn zum Guten verändern sollen, mit seiner Nähe, Liebe, seinem Geist und seiner Gegenwart.

Wie viel vorstellbarer klingt es bildhaft: „Während Jesus seine Jünger segnete, entfernte er sich vor ihnen und wurde zum Himmel (= Gottes Welt) emporgehoben. Sie warfen sich vor ihm (! – der ja gar nicht mehr da ist – aber nun überall ist!) auf die Knie. Dann kehrten sie voller Freude nach Jerusalem zurück… und lobten Gott.“ (Lukas 24)

Dass es sich um Bilder handelt, das sehen wir daran, dass selbst Lukas zwei verschiedene Versionen der Himmelfahrt Jesu berichtet. War er so dumm, das nicht gemerkt zu haben? Es ist nicht Dummheit des Lukas, sondern es ist der Versuch, etwas Einmaliges in bildhaften Worten wiederzugeben, damit diejenigen, die die Botschaft hören, zumindest ahnen können, was da los war.

Übrigens: Wir können es uns das heute sogar besser bildhaft vorstellen als die Menschen damals, denn angeregt von der Himmelfahrtsgeschichte haben wir heute Raketen, die in das All hinauffliegen, wir kennen das Beamen aus Filmen und JetPacks. Weil wir das alles kennen, versperrt es vielleicht den Weg zum Verstehen. (2016)

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Israel-Iran-USA-Saudi Arabien + Malaysia

Israel übernimmt sich, wenn es meint, es könne den Iran militärisch in den Griff bekommen. Die USA versuchen auch in Syrien durch Kriegseinsätze vom Osten her die – soweit befürchtet wird – nicht allein der IS gelten, sondern versteckt auch der syrischen Regierung, Macht in Syrien zu gewinnen. Israel und die USA scheinen ihre bislang falsche Politik, eine Politik, die Assad in die Arme des Iran und Russlands getrieben hat, durch eine noch üblere Politik wieder gut machen zu wollen. Saudi Arabien ist mit dem IS und den Rebellen nicht zum Ziel gekommen – also versuchen sie es alle nun gemeinsam auf diesem Wege. Das ist politischer Wahnsinn. Damit gewinnen sie nicht die Herzen der Syrer. Ihre Politik dient nicht dem Frieden, sondern der Ausbreitung der Macht – und was Netanyahu betrifft, versucht er auf diese Weise den Schwierigkeiten im eigenen Land auf diese Weise zu entgehen? Der Iran ist in seiner religiös-ideologischen Brutalität nicht zu unterschätzen. Aber er macht nur das, was die anderen auch machen: Den Machtbereich ausweiten, um nicht unter die Räder zu kommen. Er hat eben Glück gehabt, dass die genannten Länder vollkommen falsche Politik betrieben haben, darum konnte er in die Nische eindringen. Er ist politisch wieder hinauszutreiben – das zum Beispiel dadurch, dass man vom Westen aus versucht, alles sehr schnell wieder aufzubauen. Das gewinnt die Syrer – keine versteckten oder offenen Kriegseinsätze. http://www.spiegel.de/politik/ausland/israel-meldet-raketenangriff-iran-soll-golanhoehen-aus-syrien-attackiert-haben-a-1207116.html

Nachtrag 10.5./20:15: Inzwischen heißt es, dass Israel von Syrien aus von Iranern beschossen worden sein soll.

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Malaysia-Wahl: Sie haben gewählt, kommen vom Regen in die Traufe? Der Islamismus nahm beständig zu – die Wahl scheint keine gegen Islamismus und eine für Antisemitismus gewesen zu sein. https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-05/malaysia-opposition-wahlsieg-mahathir-mohamad

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Katholikentag

Heute beginnt der Katholikentag in Münster. Interessant ist dieser Beitrag, der nur so vor Neutralität und Objektivität sprüht: http://www.tagesschau.de/inland/katholikentag-121.html

Diskussionsstoff, das stimmt, haben die Katholiken viel. Und möge die Diskussion dem Motto „Suche Frieden“ entsprechen: Friedvoll unterschiedlichste Meinungen miteinander diskutieren. Nicht trennen, sondern Brücken bauen. Nicht Rechthaberei, sondern Aufmerksamkeit.

Mögen sie sich auf das konzentrieren, was wesentlich ist: Nachfolge Jesu Christi.

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Kinderopfer + Menschenopfer

In Peru wurden sehr viele Überreste von Kindern gefunden, die vor 550 Jahren wohl geopfert wurden: https://www.welt.de/wissenschaft/article175922468/Sensationsfund-Archaeologen-entdecken-altes-Kinder-Massengrab-in-Peru.html

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Und in Turkmenistan wurden Menschen geopfert, die den Herren in den Tod begleiten mussten: https://www.welt.de/geschichte/article175901622/Archaeologie-Sensation-Palaeste-und-Menschenopfer-einer-unbekannten-Hochkultur.html

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