Der Friedensaktivist Jean Goss hat seine Grundlage in der Auferstehung Jesu Christi https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Goss :
»Christus offenbarte sich mir nicht als Idee, Ideologie, Doktrin oder Religion. Er zeigte sich mir als das, was ich kannte: als MENSCH. In Christus habe ich DEN MENSCHEN getroffen, nach dem ich mich im Innersten Wurzeln sehnte, den, der alle Menschen ohne Ausnahme liebt – die Guten und die Schlechten, die Arbeiter und die Bosse, die Gläubigen und die Ungläubigen, die Ausgebeuteten und ihre Unterdrücker, weil sie alle vom Vater in Liebe geschaffen sind. Dieser Mensch trug einen besonderen Namen: LIEBE. Dieses Wort wird so mißbraucht, daß es für viele sinnlos ist. Aber für mich hat es ei- nen ganz präzisen Sinn erhalten: Diese Liebe ist weder sentimental noch romantisch. Sie ist Wahrheit und Gerechtigkeit, nichts anderes. Deshalb ist sie aktiv, dynamisch und aggressiv – gegen das Böse, das Unrecht, aber niemals gegen den Menschen! – Sie schafft Leben, ununterbrochen und überall. Das heißt, diese Liebe verleiht dem Menschen seine volle menschliche und göttliche Dimension. Und schließlich wurde mir klar, daß diese Liebe die einzige Kraft ist, die zu erlösen und zu befreien vermag. Denn sie zahlt den Preis für den andern, so wie Jesus am Kreuz. Sie läßt sich nicht vom Unrecht anstecken und setzt es nicht fort, im Gegensatz zu dem, was ich als Soldat getan hatte.«
Während seiner späteren Frau Hildegard Goss-Mayr die Kreuzigung Jesu für ihre Aktivität wichtig wurde https://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard_Goss-Mayr :
Es war nicht der Auferstandene, der wie ein Aufblitzen göttlicher Freude in Jeans Leben fuhr, es war vielmehr das Bild des Gekreuzigten, das langsam vor mir aufstieg. Wenn die Liebe dieses Gottes, der sich hinschenkt, alles vergossene Blut, allen Verrat, Haß und alle Unterdrückung abzufangen und das Antlitz des Menschen wieder zu vergöttlichen vermag dann ja dann könnte ich leben! Aber dann müßte ich mich total, mit aller Kraft eines ganzen Lebens in den Dienst dieser befreienden Liebe stellen: hineintreten in den Kampf gegen Gewalt und Zerstörung aus der Kraft des lebendigen Gottes!
Der Mitbegründer des Internationalen Versöhnungsbundes (1914), Friedrich Siegmund-Schultze https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Siegmund-Schultze , betonte kurz nach 1945 die Auferstehung:
Daß der Glaube der ersten Jünger sich ganz auf die Auferstehung Christi gründete, daß die erste Christenheit den Auferstehungstag als den Herrentag feierte, um damit die zentrale Tatsache des Christenglaubens zu bezeugen, ist den frommen Zweiflern unserer Tage nie aufgegangen. Und wie Jesus auf dieser Erde auferstanden ist, so hat er auch seine Wiederkunft auf dieser Erde verheißen. Alle, die das verstanden haben, verstehen auch das „Bald“, das er ausgesprochen hat. Es geht nämlich darum, daß wir ihm den Weg bereiten. Alles kommt darauf an, daß Wegbereiter der Wiederkunft Christi, Zeugen der Auferstehung Christi da sind. Die neue Kreatur in Christus ist die Urzelle der Regeneration der Menschheit. Die von innen erneuerte Gemein- schaft ist die Grundlage der neuen Gesellschaft. Neue Menschen schaffen eine neue Kultur. Der Untergang des Abendlandes kann nur aufgehalten werden durch einen Aufgang des Christentums. Das bedeutet, daß jeder Christ aufgerufen ist, seinen Anteil an der Wiedergeburt der Gesellschaft durch sein persönliches Neuwerden zu leisten.
Für andere ist es wiederum die Lehre Jesu von der Feindesliebe, die sie zur Friedensarbeit motiviert. Auch hier zeigt sich wieder: Der Mensch ist vielfältig und Gott geht auf den Menschen auf vielfältige Weise ein. Wir können ihn auf ein und dieselbe Perspektive reduzieren. Damit werden wir aber weder Gott noch dem Menschen als Ebenbild Gottes gerecht.
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Hildegard Goss-Mayr: Wie Feinde Freunde werden. Mein Leben mit Jean Goss für Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit und Versöhnung, meinhardt text und design Idstein 1999
Hans Gressel/Heinz Kloppenburg (Hgs): Versöhnung und Friede, Nummer 13/14, 1960. Friedrich Siegmund-Schulte zum 75. Geburtstag am 14. Juni 1960
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