In den letzten Wochen habe ich die Theodizee-Frage (Theodizee 1-10) aus der Perspektive einzelner Mitglieder der Weißen Rose dargestellt. (Z.B.: http://blog.wolfgangfenske.de/2018/03/04/theodizee-10-alexander-schmorell/ ) (Gesamtüberblick: http://evangelische-religion.de/theodizee-sophie-scholl.html ) Hier folgt nun Kurt Huber. Es wird noch Hans Leipelt folgen. Über Willi Graf werde ich nur einige Links bringen können.
Kurt Huber war Philosoph, Psychologe, Musikwissenschaftler – Professor an der Uni München. Als Katholik wurde er argwöhnisch beäugt und als der NSDAP feindlich eingeordnet. Hans Scholl und Alexander Schmorell nahmen Kontakt zu ihm auf und das 5. vor allem aber das 6. Flugblatt der Weißen Rose geht mit auf ihn zurück bzw. wurde maßgeblich von ihm formuliert. Kurt Huber wie auch Alexander Schmorell wurden am 13.7.1943 enthauptet. Die folgenden Angaben stammen aus dem Buch, das Clara Huber, die Frau von Kurt Huber herausgegeben hat: Kurt Huber zum Gedächtnis. „…der Tod… war nicht vergebens“, Nymphenburger Verlagshandlung München 1986. Neben den folgenden privaten Sichtweisen hat er sich zum Beispiel auch intensiv sachlich mit Leibniz und das Christentum in Europa befasst.
Der Gefängnispfarrer schrieb Clara Huber nach der Hinrichtung ihres Mannes: „Es war sein besonderer Stolz, daß er vor dem höchsten Gericht, dem Volksgericht, erklären durfte, daß die von ihm sorgsam beobachtete Entwicklung mit seinem Christentum nicht mehr vereinbart werden konnte. Fortan nahm ihn die Gestalt Christi immer mehr gefangen… Oftmals suchte und fand er Trost und Sicherheit in den heiligen Mysterien unseres Glaubens. Wie auf dem Gebiete der Natur so war ihm auch in der Übernatur alles klar und durchsichtig. Christus war ihm Weg, Wahrheit und Leben geworden.“ „Er hatte den festen Glauben im Herzen, daß sein Tod nur Durchgang zum Leben sei.“ (64)
In einem Auszug aus einem Gedicht von ihm heißt es (55f.):
Was wär der Mensch, wenn ihn
Nicht hart das Böse streifte,
Wenn er, von Leid durchwühlt
Nicht doch zum Guten reifte?
Er wär nicht Mensch, er wär
Ein Spielball der Natur,
Am Bösen lernend fühlt
Er mählich Gottes Spur.
Ihm war gewiss, dass er nach seinem Sterben weiterleben und den Lieben verbunden bleiben würde. So schrieb er auch am 13. Juli 1943:
Herr, o Herr, ich bin bereit,
reis an Deiner Freundeshand
Fröhlich in die Ewigkeit!
Segne unser deutsches Land,
Segne Frau und Kinder mein,
Tröste sie in aller Pein,
Schenk den Liebsten Du hinieden
Deiner Liebe Gottesfrieden!
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Während seines Begräbnisses sangen zwei Angehörige zwei Verse des Liedes: O Haupt voll Blut und Wunden.
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