Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1,14)
Das Wort – der Logos – wurde Fleisch, so schreibt der Evangelist Johannes. Das Wort, wurde Mensch. Das ist unbegreiflich.
Wir Menschen können uns das nicht denken. Wenn wir uns nicht täglich im Spiegel sehen würden, würden wir nicht denken, dass es so ein großes Wunder geben kann – wie Leben. Wenn wir die Welt nicht sähen, hörten, spürten, röchen, schmeckten, würden wir nie auf den Gedanken kommen, dass es so etwas Vielfältiges überhaupt geben könnte, an Schönheit und Verzerrung, an Glück und Leiden, an Ablehnung und liebender Einheit.
Und dieses Wort des Johannesevangeliums geht noch darüber hinaus. Gott wurde Mensch. Das Nichtgeschöpf wurde Geschöpf. Er wurde einer von uns. Er lebte, lachte, liebte, litt – so wie wir. Genauso wie wir. Gott wurde in Jesus von Nazareth Mensch. Dieses Wunder aller Wunder feiern wir Christfest.
Und was hat das Wunder aller Wunder mit mir zu tun? Es will mich verändern, es will mich hineinnehmen in die große Liebesbewegung Gottes zu Welt und Mensch – und zu mir selbst. Wenn Gott mich liebt – wie sollte ich mich und meinen Mitmenschen nicht lieben? Wenn Gott mir diese Freude schenkt, sollte ich im Chaos mich nicht dieses Lichtblicks freuen? Wenn Gott mir diesen Ausblick auf sich selbst schenkt, darf ich über ihn staunen.
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