Wenn ein Mensch in seinem Leben Gott ablehnt oder Gott keinen Raum schenken will, der dann in einer Notsituation nicht klar kommt und ruft: Gott, mach was!, und Gott scheinbar nichts macht, dann sieht er das als Beleidigung an und wendet sich von Gott ab.
Der Glaube an Gott weiß: Wenn Gott in einer Lage nicht so hilft wie ich es mir vorstelle, dann hilft er nach seinen Vorstellungen – und ich kann noch nicht absehen, wie sie aussehen.
Glaube an Gott ist eine Frage der Beziehung – keine des Herren-Sklaven Verhältnisses: Ich der Herr – Gott der Sklave.
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Ich stelle mir das auch bildhaft so vor: Glaube bedeutet, man bewegt sich in einem Raum, in dem man Gott wahrnimmt. Ich bin offen für Gott. Für sein Wort, sein Handeln, seine Zuwendung… Man ist gerne in diesem Raum, auch wenn man hin und wieder mehr oder weniger starken Drang bekommt, diesen Raum zu verlassen. In diesem Raum findet alles zwischen Gott und mir statt.
Aber ich muss in diesem Raum leben. Wenn ich mich aus dem Raum entfernt habe oder keine Lust habe, hineinzugehen, auch keine Mühe dafür verwende, in diesen Raum zu gelangen, sondern irgendwo herumwildere und – streune, dann muss ich mich doch nicht wundern, wenn aus der Ferne keine Antwort Gottes kommt?
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Ich weiß, dieses Beispiel hat seine Grenzen. Gott ist überall…, Gott ist anders, als wir banal denken… – aber ich denke, es dürfte klar geworden sein, was ich meine.
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