Ich finde es gut, dass der aggressive Atheismus in der letzten Zeit nicht mehr so sehr die Auseinandersetzung bestimmt. Der dogmatische Atheismus ist auch nicht besser als eine fundamentalistische Religion. Das haben auch Atheisten begriffen, Agnostiker sowieso – zumindest diejenigen, die alles reflektierend durchdringen. Von daher ist dieses Interview interessant: http://www.zeit.de/campus/2017-08/atheismus-religion-werte-philosoph-andreas-urs-sommer-jung-und-gott
Einen Satz muss ich doch zitieren:
Sommer: Sinn ist heute etwas, das wir selbst machen, statt es von höherer Warte zu empfangen: Wir müssen kein gottgefälliges Leben führen, um ins Himmelreich zu kommen. Sondern ein zentrales Element unserer modernen Ideologie ist: Wir schaffen unser eigenes Paradies auf Erden, wenn wir uns nur genug anstrengen.
Etwas Polemik finden wir dann aber doch:
Es ist eben ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen, die Nicht-Existenz Gottes zu beweisen: Dass etwas nicht ist, lässt sich kaum belegen; es könnte ja immer noch irgendwo in den Weiten des Alls versteckt sein.
Gibt es denkende Christen, die noch immer Sky und Heaven verwechseln? Gott im All… – das ist witzige Polemik, die man dem Kommunisten Gagarin in den Mund legte – aber das ist doch schon wieder einige Jährchen her.
Außerdem ist die Gottesfrage dem Menschen nicht von Natur aus einprogrammiert, sondern historisch entstanden und somit kann sie auch wieder verblassen.
Zu diesem Satz nur: Was erst einmal zu beweisen wäre…