Untersuchung: Domspatzen Missbrauch und die Medien + Missbrauch Auswirkung

Ich denke, man sollte unterscheiden zwischen Missbrauch und Misshandlung. Das ist ein ganz wichtiger Unterschied:

Missbrauch bedeutet, Menschen sexuell auszubeuten, Misshandlungen bedeutet, gegen Menschen körperlich anzugehen. Letztgenanntes war bis vor wenigen Jahrzehnten in der Erziehung weitgehend üblich. Und sie ist auch vielfach weltweit gesehen noch üblich. Sie ist von der Menschheit her gesehen, kulturell bedingt.

Missbrauch – angesichts der doch hohen Zahl an Kinderpornographie Verdächtigen, die allein in den letzten Tagen bekannt wurden, muss man sich schon fragen, ob das nicht auch sehr weit verbreitet ist – das ist allerdings zumindest bei uns nicht kulturell bedingt, sondern Trieb bedingt.

Das Erstgenannte muss man kulturell angehen, das zweite zunächst kulturell, indem man es öffentlich macht, was die Gesellschaft nicht haben will, und dann in zweiter Linie zumindest in unserem Land psychisch. Und in der Tradition hat man eigene Wege gehabt, mit dem Thema Missbrauch umzugehen. Heute findet man sie nicht mehr so richtig – aber hat man wirklich Wege gefunden, sie zu bekämpfen? Aufbauschen ist nie der richtige Weg. Und das finden wir in den Medien, wenn zum Beispiel Missbrauch und Misshandlungen zusammen geworfen werden. Dann wird man weder den Menschen gerecht, die missbraucht worden sind, noch denen, die misshandelt worden sind. Zudem ist ärgerlich, dass so dick aufgetragen wird – ich weiß nicht, aber ich finde das ist psychisch für die Opfer nicht gut. Es wird zwar medial gesagt: Klasse, endlich wird das, was ständig verschwiegen wurde, diskutiert – das ist auch gut so, aber die Art und Weise: ist sie auch gut? Was sagen Psychologen dazu, die nicht so eng mit solchen konkreten Fällen konfrontiert sind, sodass sie auch für die Opfer keine anwaltliche Interessen im Blick haben?

Was das Mediale betrifft: Medien sind auf Sensationen aus. Und es ist wohl zu viel verlangt, in dieser Hinsicht Rücksicht zu üben, Medien haben kein Interesse daran, seelsorgerisch sensibel mit manchen Themen umzugehen. Es gibt Berichte, dass Menschen, die in Shows vorgeführt werden, danach große psychische Störungen haben können. (Gibt es dafür auch Entschädigungen?) Nicht müssen, denn jeder geht mit Niederlagen und Angriffen anders um. Worauf ich hinaus will: Kann es sein, dass auch die Opfer von Misshandlungen und Missbrauch nach dem Hype in ein großes psychisches Loch fallen?

Es ist gut, dass sich einzelne in der katholischen Kirche wehren gegen das, was ihrer Meinung nach unzulässig ist. Denn erst dadurch kann die richtige Balance im Umgang mit dem Thema gefunden werden: http://kath.net/news/60345 und http://kath.net/news/60338

Ich bin gespannt, ob in wenigen Jahrzehnten nicht sehr hart mit denen ins Gericht gegangen wird, die jetzt solche Untersuchungen leiten, weil man dann erkannt hat, dass man mit dem Thema öffentlich und auch psychisch ganz anders vorgehen muss.

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Auswirkungen von Missbrauch auf Mädchen: http://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/article/1500531169-sexueller-missbrauch-von-maedchen-warum-opfer-immer-wieder-verletzt-werden.html

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