Ein interessanter Beitrag: http://bazonline.ch/ausland/europa/donald-trump-hat-recht/story/20414327
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Nun heißt es: Sechs Regierungschefs waren für XY aber nur einer – Trump – war dagegen. Und sie sind empört, dass er dagegen ist. Aber haben unsere Medien schon einmal so bei sich bedacht, dass diese Empörung dazu führt, dass er in den USA bewundert wird? Einer hat Rückgrat, einer hält durch… – das ist Führung! (Bin gespannt, wie er in ein paar Tagen wie angekündigt Stellung nehmen wird – was man nur einmal hörte, dann aber medial nicht mehr zum Zuge kam.)
Haben die US-Medien bedacht, dass sie Trump stärken, denn er kann immer sagen: Ich habe es gewollt, Amerika stark und groß zu machen. Ich habe dies und jenes in die Wege geleitet. Und warum hat es nicht geklappt? Weil die mediale und politische Elite mich daran gehindert haben. Und was macht das mit Trump? Es macht ihn stärker.
Trump ist überhaupt nicht auf dem Weg in die Isolation. Das gehört zu diesen Stereotypen, die ständig wiederholt werden. Die Amerikaner wissen, dass man an ihnen nicht vorbeikommt. Davor haben die anderen Angst, dass die USA beginnt, von anderen zu fordern – s. Nato… http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-beim-g7-gipfel-einer-gegen-fast-alles-a-1149520.html
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Und solche lächerlichen Meldungen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-ohne-kopfhoerer-bei-g7-alle-hoeren-zu-nur-einer-nicht-a-1149518.html kann man sie nicht endlich mal ganz weglassen oder zumindest irgendwohin schieben, wo solche Nachrichten stehen: Kaninchen rannte gegen den Zaun? Oder diese ganzen Händchen-halte-Meldungen – wen interessiert das, außer denen, die mit ihrem Denken nur um Trump kreisen. Und die bekommen diese Informationen auch über andere Internetkanäle. Hier wird auch das Absurde dargestellt: http://www.spiegel.de/panorama/leute/melania-trump-auf-reisen-die-kleiderfrage-kommentar-a-1149509.html
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Dass sich Europa auf sich selbst besinnen muss, dass es sich von den USA in gewisser weise lösen muss – das ist keine neue Forderung – aber das ist das, was Merkel laut Tagesschau forciert, weil man sich nicht mehr aufeinander verlassen kann – damit ist gemeint: Weil man sich nicht mehr auf eine USA unter Trump verlassen kann. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-zeigt-sich-nach-g7-gipfel-enttaeuscht-von-donald-trump-a-1149588.html
Wobei Trump wahrscheinlich das gleiche sagt: man kann sich auf Europa nicht verlassen, weil Europa die Zusagen zu den Nato-Beiträgen nicht einhält. (Das ist kurios an Schulz, der diese Zusagen nicht wahrhaben will und sie mit Trump in Verbindung bringt, dabei gab es sie vor Trump.)
Wie dem auch sei: Auch ich bin dafür, dass Europa sich mit den USA auf Augenhöhe begibt. Aber: Es ist ein gefährlicher Zeitpunkt. Wenn Deutschland heute sagt, dass Europa sich von den USA lösen solle, dann bedeutet das: Europa wird sich stärker an Deutschland orientieren müssen – weil die Briten weggefallen sind. Und das könnte im Grunde das Ende dieses Wunsches von Merkel bedeuten: Soweit ich das in den Medien verfolge, möchte ein großer Teil Europas kein deutsches Europa. Ob Frankreich wirklich ein Gegengewicht bilden kann?
Ich denke, eine Lösung von den USA sollte nicht angestrebt werden – funktioniert auch schlicht und ergreifend nicht. Was angestrebt werden muss ist eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Eine Ablösung funktioniert nicht: Die USA ist zu stark. Und eine Annäherung an Russland ist zumindest im Augenblick auch nicht im Blick der europäischen Regierungen Eine Zusammenarbeit mit China ist zu riskant. Von daher bleiben die Freundschaftsseile mit den USA nicht zuletzt zwangsläufig – und das ist auch gut so. Freundschaftlich sind sie auf der Ebene der Menschen die miteinander agieren.
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