Das fällt auf – Schulz ist irgendwie abgetaucht. Aber er schreibt sicher an seinem Wahlprogramm: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-04/spd-martin-schulz-bundestagswahlkampf-routine
Oh, nein, Schulz ist nicht ganz abgetaucht: Er schreibt den Kirchen, dass er es nicht gut findet, dass die AfD gegen die Kirchen agitiert – und wie er das schreibt! https://www.pro-medienmagazin.de/politik/2017/04/25/schulz-und-afd-streiten-ueber-kirche/ :
Schulz nannte die Aussagen auf dem AfD-Parteitag einen „ungeheuerlichen Angriff auf die Kirche“, die Vorwürfe der Partei seien „unfassbar und abscheulich“. Die AfD habe auf dem Parteitag in Köln gezeigt, dass es ihr um Spaltung, Provokation und rechten Populismus gehe. Schulz dankte den Kirchen für ihre „klare Haltung“ gegen Ausgrenzung und Hass.
So ein bisschen Wahlkampf scheint er auch jetzt zu betreiben.
Apropos Kirchenaustrittsforderung der AfD: Man kann verstehen, dass sie verärgert sind, weil viele in der Kirche gegen die AfD agitieren. Aus meiner Sicht steht aber die Zugehörigkeit zur Gemeinde Jesu – zum Leib Christi – höher als die Zugehörigkeit zu einer Partei und ihren ideologischen Ansätzen. Auch dann, wenn sich Kirchenleitungen gegen die meiner Meinung nach christliche Intention verhalten – Kirchenleitungen und Mehrheiten in der Kirche sind nicht Kirche, sind nicht Leib Christi. Das Dilemma besteht darin, dass die Kirche eher als politische Größe wahrgenommen wird, denn als Glaubensgröße. Dass die Kirche wieder als Glaubensgröße wahrgenommen wird, sollte im Fokus der Kirchen stehen. Das heißt nun nicht – und das kann es für einen Bonhoeffer-Fan nicht heißen – dass ich dafür wäre, dass es Kirche unterlässt, sich politisch zu engagieren. Es kommt immer auf das Wie an – vor allem auch dann, wenn man berücksichtigt, dass man in der Kirche unterschiedlicher politischer Meinung sein kann. Man muss sich aus Ehrlichkeit klar positionieren – aber der Umgang miteinander (auch politisch Andersdenkenden) muss „geschwisterlich“ sein.
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Im Thüringer Landtag regiert Ramelow mit nur noch einer Stimme Mehrheit: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-04/thueringen-landtag-bodo-ramelow-spd-cdu Eine Abgeordnete wechselt von der SPD zur CDU.
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