Zu dem Thema Vernunft und Vernunft schrieb ich am 15.9.2011 im Zusammenhang der Diskussion zwischen Benedikt XVI. und Habermas – was ich aufgrund des Geburtstages von Benedikt in meinem Blog wiedergefunden habe http://blog.wolfgangfenske.de/2011/09/15/vernunft-vernunft/ :
Zur Diskussion zwischen Habermas und Benedikt XVI.:… Ist der Riss zwischen Weltwissen und Offenbarungswissen zu kitten? „Der Papst fordert die Denker dazu auf, angesichts der objektiven Schwierigkeiten der säkularisierten Vernunft diese mit einem Glauben kommunizieren zu lassen, der in eine größere Vernünftigkeit eingeschrieben ist.“
Uanbhängig von dem, was diese beiden großen Denker zu dieser Frage denken: Die säkularisierte Vernunft kann nur eine Einheit postulieren, wenn sie alles, was diese Einheit zu stören scheint, ausklammert – so die Vernunft, die Offenbarungswissen einbringt. Diese säkularisierte Vernunft, die nicht in der Lage ist, hier eine Brücke zu schlagen, sieht sich angesichts all der unterschiedlichsten und widersprechendsten Antworten der säkularisierten Vernunft zu allen möglichen relevanten Fragestellungen (z.B.: Was ist der Mensch?) vor einem großen Dilemma: Vernünftig müssen auch Ansichten sein, die sich ausschließen – und das kann zur Folge haben: Alles ist irgendwie richtig. Und diese Folge widerspricht dem Anspruch der säkularisierten Vernunft, alles im Griff zu haben. Denn das ist ja der Haupteinwand der säkularisierten Vernunft gegen die aus der Offenbarung Gottes lebenden Vernunft, dass sie Gott und alles, was damit zusammenhängt, nicht so im Griff hat, dass sie Gott in die säkularisierte Vernunft einbringen kann. Kurz gesagt: Die von der Offenbarung redende Vernunft kann Gott nicht sprachlich beweisen – sie hat Gott also nicht im Griff. Und weil sie Gott nicht im Griff hat, hat sie vor der säkularen Vernunft keine Daseinsberechtigung. Aber die säkulare Vernunft zerfasert sich – und damit hat sie ihre eigenen Grenzen erreicht. Man kann natürlich sagen: Alle haben ein Stückchen Richtigkeit usw., dann muss man aber die aus der Offenbarung heraus redende Vernunft auch gelten lassen. Ebenso dann, wenn man sagt: Alle Äußerungen der Vernunft sind menschlich – gehören zum Menschen. Aber das kann ein Denken, das von der Vernunft ausgeht, nicht so recht auf sich sitzen lassen.
Übrigens: Nett finde ich die Aussage bei Wikipedia: „Die Vernunft ist das oberste Erkenntnisvermögen, das den Verstand kontrolliert und diesem Grenzen setzt bzw. dessen Beschränkungen erkennt.“ Ob Otto Normalphilosoph, der sich vom säkularen Denken leiten lässt, das unterstreichen kann?
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