Prostituierte, Freier und Ethik + Christliche Sexualethik + Sexualität beherrschen

Schon viele haben versucht, die Prostitution abzuschaffen. Es hat nicht funktioniert und wird auch nicht funktionieren. Ich denke, man sollte das Problem mit Blick auf die Zwangsprostitution angehen. Diese muss mit allen Mitteln geahndet werden. Und zur Zwangsprostitution zähle ich auch, wenn Frauen sich aus finanziellen Nöten prostituieren müssen. Doch hier fängt das Problem an: Soll man Unterstützungen erhöhen? Das kann nicht der Weg sein, da das von so manchen ausgenutzt werden wird, denken wir allein daran, dass manche sich prostituieren, um Geld für die Drogen zu bekommen. Gibt es einen Ausweg?

Das, was wir hier finden http://www.zeit.de/2017/10/prostitution-zwang-freier-gesetze/seite-3 :

Und was passiert mit jemandem wie René, wenn er nicht mehr zu Prostituierten gehen darf? Wenn er mit jedem Verstoß eine Strafe und ein sehr peinliches Gerichtsverfahren riskiert? Meine Vermutung: Er würde aufhören, Geld für Sex zu bezahlen. Und da weitermachen, wo er an jenem Abend anscheinend aufgehört hat. Vielleicht würde es sogar etwas in ihm verändern, seine Sicht auf Frauen, auf Sex. Es gibt kein Recht auf körperliche Nähe. Man muss sie sich verdienen, durch Charme, Offenheit, Humor, Mut. Das gilt selbst dann, wenn man schüchtern ist und eigentlich ein feiner Kerl.

… – das, was wir mit diesen Worten finden, entspricht auch der christlichen Sexualethik. Der Mensch muss lernen, nicht Sklave seiner Sexualität zu sein, sondern es als Teil seines Lebens akzeptieren, wenn er seine Sexualität nicht ausleben kann. Denn das müssen ja alle möglichen Menschen erleben – und sie schaffen das: Unverheiratete, Verwitwete, Menschen, die aufgrund irgendwelcher körperlichen oder psychischen Gebrechen dazu nicht in der Lage sind, Menschen, die mit anderen verheiratet sind, die aus welchen Gründen auch immer sexuell zurückhaltend sind oder sein müssen. Alle haben sie Sehnsucht nach einen Menschen, der ihnen ganz nahe steht – auch sexuell – aber man muss damit leben, dass man hier evtl. zurückschrauben muss. Das gehört zum Heldentum des Alltags, würde ich sagen, seine Sexualität im Griff zu haben und nicht Sklave seiner Sexualität zu sein. Ich weiß, dass das nicht viele Menschen können – und von daher wird die Prostitution niemals abgeschafft werden – das heißt, die Gesellschaft benötigt auch an dieser Stelle eine gewisse Toleranzgrenze. (Prostitution hat bekanntlich vielfältige Gründe.) Aber sie muss eben darauf achten, dass niemand gezwungen wird (auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht) sich zu prostituieren.

Ich wollte soeben schreiben, dass es Christen vielleicht einfacher fällt als Nichtchristen, entsprechend sexuell zurückhaltend zu leben, weil sie ihr Leben vor Gottes Augen führen. Aber leider gibt es auch nicht wenig Christen, die an dieser Stelle doch lieber ihr Eigenleben leben als eines nach Gottes Willen. Nicht, dass ich jemanden im Blick habe (man redet ja nicht darüber), aber ich denke an manche „chaotischen“ Biographien im Laufe der Kirchengeschichte – angefangen mit 1Korinther 6:

Ich darf alles – es gehört sich aber nicht alles.
Ich darf alles – es soll mich aber nichts gefangen nehmen.

Die Speise ist für den Bauch und der Bauch ist für die Speise –
aber Gott wird Bauch und Speise zunichte machen.

Der Körper ist nicht für die Hurerei,
sondern für den HERRN, und der HERR ist für den Körper.

Gott hat den Herrn Jesus Christus auferweckt
und wird uns auch auferwecken durch seine Kraft.

Wisst ihr nicht, dass eure Körper Jesu Christi Glieder sind?
Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder daraus machen?

Unmöglich!

Oder wisst ihr nicht, dass, wer an der Prostituierten hängt, der ist ein Leib, eine Einheit mit ihr?
Denn „es werden“, spricht Gott, „Mann und Frau ein einziger Körper sein.“
Wer aber an dem HERRN hängt, der ist ein Geist mit ihm.

Flieht der Hurerei!

Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außerhalb von seinem Körper;
wer aber hurt, der sündigt an seinem eigenen Körper.

Oder: Wisst ihr nicht, dass euer Körper ein heiliger Ort ist, in dem der Heilige Geist zu Hause ist?
Den Heiligen Geist habt ihr von Gott und darum habt ihr über ihn keine Macht und euer Körper gehört Gott.

Ihr wurdet von Jesus Christus unter Einsatz seines Lebens von der Sünde losgekauft;
darum lobt Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, die Gott gehören.

Gleichzeitig darf aber auch die Prostituierte nicht unmenschlich behandelt werden. Auch sie ist Kind Gottes, das zu Gott zurückfinden kann. Und Menschen, die andere kaufen, verlieren vielfach einen Blick dafür, dass der Mensch, mit dem er es zu tun hat, wertvoll ist. Das hat nicht allein mit Prostitution zu tun, sondern immer, wenn Menschen in Abhängigkeitsverhältnissen leben (auch in Firmen…), besteht die Gefahr. Der Beitrag schildert das, dass Prostituierte als Ware, als Sachen angesehen werden. Das muss ich nicht wiederholen. Und dagegen muss sich jeder, der sich für Menschen einsetzt, massivst wehren.

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

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