Chebli sieht sich als Opfer

Chebli sieht sich als Opfer, so hat man den Eindruck, wenn man diesen Beitrag liest: http://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez—stadt/staatssekretaerin-sawsan-chebli-angegriffen–weil-sie-muslimin-ist-26138642 Aber darf man so naiv sein und seine private Scharia Meinung als geltende Meinung ansehen? Die Scharia – oder wie manche Muslime sagen: Scharias – ist nun einmal nicht einfach nur eine privat-spirituelle Größe. Zumindest ist sie das nicht für einen äußerst großen Teil der Muslime, wenn man von den islamischen Staaten und ihrer Scharia-Interpretation auch in unserem Land ausgeht (https://www.welt.de/politik/deutschland/article156269271/Islam-Gebote-stehen-ueber-dem-Gesetz-findet-fast-die-Haelfte.html) .

Von daher wird von liberalen Muslimen Chebli vorgeworfen, sie mache den konservativen Islam hoffähig. Ob sie wirklich so naiv ist und ihren Privat-Glauben mit der vielfach vertretenen muslimischen Sicht verwechselt? Sie selbst hat ja nicht die Scheu gehabt zu sagen, dass ihr frommer muslimischer Vater weder lesen noch schreiben könne, aber integrierter sei als viele Funktionäre der AfD. Was bedeutet für sie Integration? Das Land verteidigen, meint sie, aber das tun auch die AfD Funktionäre, nur eben aus ihrer Sicht, von daher: Was meint sie also damit? Sie macht sich bei liberalen Muslimen auch angreifbar, wenn sie das Kopftuch verteidigt. Das sind alles so Punkte, die Alarmglocken schrillen lassen – eben vor allem auch bei liberalen Muslimen, die unsere Freiheit genießen. https://www.pro-medienmagazin.de/index.php?id=68549

Der Artikel lässt auch nicht erkennen, dass Chebli inzwischen weiter gedacht hat, im Gegenteil, sie weist darauf hin, dass es auch fromme christliche Politiker gibt. Und sie weist darauf hin, dass sie angegriffen wird, weil sie Muslimin sei. Das mag für ein paar Unbelehrbare gelten – aber das gilt sicher kaum für die muslimischen Kritiker – und auch nicht für andere, die sachlich befürchten, dass unter der Hand islamische Werte – die mit unseren nicht kompatibel sind – eingeführt werden sollen. Zudem: Das ist ja nicht das Problem, dass es auch fromme muslimische Politikerinnen (wie sie) gibt. Das Problem ist: Welche Werte vertritt sie letztlich? Ihre Scharia-Interpretation (beten, fasten, Almosen geben) ist für Demokraten kein Problem. Aber ihre ist nun einmal kaum repräsentativ.

Sie sollte klar Stellung nehmen. Die Aussage, „der Islam sei sehr pragmatisch auslegbar“ – ist keine klare Stellungnahme, sondern beinhaltet im Grunde eine, die wieder sehr im Sinne konservativen Islams interpretiert werden kann. Ich sage es, auch wenn ich mir das nicht zu eigen mache: im Sinne der Taqiyya. Dass das so ausgelegt werden kann, sollte sie als Politikerin berücksichtigen. Auch wenn sie es freundlich, demokratisch, als spirituell fromme Muslimin so meint, muss man doch den Interpretationsrahmen derer berücksichtigen, die es nicht gut meinen – vor allem auch, wenn sie sich selbst nicht scheut, ihre Gegner massiv anzugreifen.

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