Bis vor kurzem war Populismus der Inbegriff des Bösen. Man hat nicht differenziert. Man hat ihn mit rechts gleichgesetzt – und er war von daher per se böse. Nun kommt Schulz. Und auf einmal fängt man an zu differenzieren: Es gibt guten und es gibt bösen Populismus – und der Populismus von Schulz ist natürlich gut. Und das finden wir in etwa auch auch hier – wobei Schulz noch von dem Stigma, Populist zu sein, befreit wird:
Wenn Martin Schulz nach Ansicht von Klöckner im Ungefähren bleibt, dann kann das alles Mögliche sein. Natürlich ist es seltsam, wenn er politische Probleme benennt, als habe er eben erst seine Buchhandlung abgeschlossen, um in die Politik zu wechseln und und sei nicht schon seit 22 Jahren Berufspolitiker. Das ist allenfalls verrückt oder grotesk. Selbst sein Drang, unbedingt geliebt zu werden und seine unbändige Lust, in die Menge zu winken, machen ihn nicht zum Populisten…. Jedenfalls leidet unsere Gegenwart nicht vorrangig unter dem Populismus, obwohl er unangenehm ist und immer ein Affront gegen den Verstand. Wir leiden unter den politischen Gesellschaftsbildern, die der Populismus zutage bringt, mit denen er eine Bevölkerung spaltet und ihre Demokratie zermürbt.
Die Argumente zu dieser Schlussfolgerung sollte man hier lesen: http://www.zeit.de/kultur/2017-02/populismus-martin-schulz-begriff-verwendung-populismusforschung-kiyaks-deutschstunde/seite-2
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