„Afrika wird armregiert“

Das Buch von Volker Seitz, Afrika wird armregiert, das 2007 in 1. Auflage erschienen ist und 2014 aktualisiert und erweitert wurde, beschäftigt sich mit dem Zustand Afrikas. Es hinterlässt einen ziemlich ratlos – und zwar nicht darum, weil es keinen Weg weisen würde, wie man aus der miesen Situation herauskommen kann, sondern weil es zeigt, wie sehr die afrikanische Elite verändert werden muss. Landwirtschaft muss in den Fokus rücken – aber die Elite kümmert sich kurz gesagt: nur um die Städte und dem Import von Nahrungsmitteln.

Was sieht er als wesentlich an? Neben der Förderung der Landwirtschaft, z.B. die Unterstützung durch Kleinkredite, Förderung der Frauen, Verbesserung der Hochschulbildung.

Wenn wir allerdings an das Buch von Mangalwadi denken (Das Buch der Mitte), dann werden Frauen eben nicht gefördert, weil ihre Arbeitskraft billig ist. Oder es nützt nicht nur eine Verbesserung der Hochschulbildung, wenn sich die Ethik nicht ändert. Und die falsche Moral ist es, die ja dann auch aus der späteren gebildeten Elite eben Menschen macht, die das Ausbeutungs- und Bestechungssystem fortführen. Seitz fordert wohl auch darum, um das zu ändern die Unterstützung afrikanischer Kultur – besser gesagt: Kulturelle Entwicklungen Afrikas, die, wie seine Beispiele zeigen, europäische und afrikanische Kultur verbinden. Wobei Kultur immer auch Ausdruck der jeweiligen Ethik ist. Von daher frage ich mich, ob Kultur wirklich mehr leisten kann, wenn sie sich den traditionellen Strukturen, der jeweiligen Gegenwart anpasst – und eben auch, wenn sie gegenwärtige europäische moralische Vorstellungen aufgreift. Ich selbst sehe in der Religion, der christlichen Religion einen großen Faktor, die Menschen auf Dauer zu verändern. Auf Dauer. Der christliche Glaube muss in den Herzen und Hirnen der Menschen konsolidiert werden.

Als funktionierende Staaten werden Botswana genannt (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Botswana) – allerdings: 70% des Exports: Diamanten. Was wird Aids aus diesem Land machen? Dann Benin: (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Benin ) – Benin hat diese Bodenschätze nicht, sondern lebt zu 90% von landwirtschaftlichen Erzeugnissen – und ich vermute anhand des Artikels, dass die Mafia so manchen Euro/Dollar über dunkle Internetgeschäfte eintreibt. Nun, wenn Europäer darauf hereinfallen – man mag sagen: selber Schuld… Tansania ( https://de.wikipedia.org/wiki/Tansania ) gehört mit zu den Ländern, die vom Westen massiv unterstützt werden, aber dennoch zu den ärmsten der Welt gehören. Das demokratische System scheint irgendwie zu funktionieren. 82% arbeiten in der Landwirtschaft – entsprechend werden auch landwirtschaftliche Produkte ausgeführt (Cashewnüsse, Kaffee, Victoriabarsch). Man sieht: Was die Weltwirtschaft betrifft, sind diese Länder abgehängt. Es ist zumindest schon einmal wichtig, dass die Menschen sich selbst ernähren können – aber was technische Güter betrifft, sind sie vom Import abhängig und können darum kaum auf die eigenen Beine kommen.

Wie kann Afrika das selbst ändern?

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