In dieser Zeit – den 60-80gern – fühlten sich die Menschen sexuell freizügiger – nicht alle, versteht sich. Viele Christen haben dagegen protestiert, die Sexualität zur Schau zu stellen. Und es zeigt sich immer stärker, dass es nicht um Freiheit der Frauen und Kinder ging, sondern um Machtdemonstration von Männern. Das betrifft nicht allein die Frage der Pädophilie, sondern auch die des Umgangs mit den Frauen: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/der-letzte-tango-in-paris-missbrauch-eines-machtgefaelles-a-1124341.html (Bekanntlich ist auch die Modewelt eine Männerdomäne – zumindest was die „hohe Modewelt“ betrifft, da gestalten die Männer die Frauen nach ihrem Bilde – und ebenso in der Schönheitschirurgie, da gestalten sich Frauen zum Bilde der Männer so, wie sie denken, dass es den Männern gefallen könnte.)
Ich schrieb: Viele Christen… – leider nicht alle. Diejenigen, die dagegen protestierten, wurden von anderen Christen massiv angemacht. Ich denke da nur an Christa Meves, die ständig im Fokus der Angriffe stand – aber soweit ich das als Jugendlicher mitbekommen habe, hat sie tapfer diesen Angriffen standgehalten.
Was tun eigentlich die Christen heute, die sie angegriffen haben, weil sie eine konservative Stellung zum Thema Sexualität vertrat – eines, das man heute eher wieder vertritt? Auch diese Angriffs-Christen, die sich in ihrer Freizügigkeit – vor allem was Frauen betrifft (ich weiß noch um so manches abschreckende Beispiel) – damals so toll modern empfunden haben, sie dürften inzwischen kapiert haben, dass sie erregt auf einen falschen und bösem Weg herum rannten.
Und dabei sind heute diejenigen, die sich als toll modern vorkommen, verklemmter als andere, die Sexualität sachlich und mit Liebe betrachten. Denn warum so viele Aufregungen in den Medien um irgendwelche Busenblitzer oder untenrum ohne Schlüpfer? (Privat mag es ja angehen – aber dass das medial aufgegriffen wird, ist kurios.)
Zu Christa Meves: http://christa-meves.eu/aktuell/
Zu dem „Letzten Tango von Paris“ – die Welt schaute also einer Vergewaltigung zu – und feierte den Film, wie es in Wikipedia heißt „enthusiastisch“. Irgendwann habe ich den Film auch gesehen. Als Jugendlicher? Als junger Erwachsener? Ich weiß es nicht mehr. Er kam im Fernsehen. Aber diese Dimensionen habe ich damals nicht durchschaut. [Nachtrag zur Butterszene: http://www.spiegel.de/kultur/kino/der-letzte-tango-in-paris-maria-schneider-wusste-alles-nur-nichts-von-der-butter-a-1124623.html War die Szene wirklich so harmlos? Wenn er schauen wollte, wie sie als Mädchen reagiert und nicht als Schauspielerin, hat es da allein an der Butter gelegen? Er sprach im Film von Gleitmittel… – ich vermute einmal, dass noch darüber diskutiert werden wird.]
Es ist gut, dass heute solche Themen offen in die Öffentlichkeit gebracht werden – weil die Generation, die es betraf, inzwischen von der Bühne abtritt? http://www.spiegel.de/spiegel/sexueller-missbrauch-das-berliner-paedo-problem-a-1124210.html
Und: Was wird der jetzigen Generation, die das Sagen hat, von den kommenden um die Ohren geschlagen werden? Man kann so manches ahnen…
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