Teju Cole + Wolfgang Gehrcke

Xaver von Cranach über den Autor Teju Cole: http://www.zeit.de/kultur/literatur/2016-10/teju-cole-essays-vertraute-dinge

Ihm gefällt, dass der Autor beschreibt – nicht polarisiert. Er hat keine Botschaft, will nur „der Welt auf die Schliche kommen“.

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Ein Interview mit Wolfgang Gehrcke, der als „einziger Kommunist im Bundestag“ vorgestellt wird: http://www.zeit.de/2016/41/wolfgang-gehrcke-die-linke-kommunismus-kpd-dkp-populismus/komplettansicht Ich frage mich nach der Lektüre: Ist er das?

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Terror und ARD + Justiz-Irrtum + Recht und Gerechtigkeit + Unverständlich

Ich muss im Voraus sagen: ich habe den Fernsehfilm, in dem es um die Gerichtsverhandlung über den Abschuss eines Flugzeugs ging, nicht gesehen.

Dieses Dilemma, in dem Menschen/Staat stecken, darf man wenige Menschen töten, um sehr viele zu retten, muss restriktiv beantwortet werden. Aber das kann doch nicht bedeuten, dass man verbietet darüber nachzudenken, wie ich mich verhalten würde, wenn ich in diesem Augenblick Verantwortung tragen würde: http://www.lto.de/recht/feuilleton/f/ferdinand-von-schirach-terror-ard-fernsehen-justiz-film-menschenwuerde-kritik/ Was dieser Autor den Gesinnungsethikern vorwirft, dass sie die Tochter Verfolgern ausliefern würden, die ihre Tochter töten würden – lässt sich auch prima umkehren, nur eben ein anderer Fall: Da will einer die Tochter töten und man hindert den Mörder nicht daran, weil man in der Notwehr eine Verurteilung wegen Überreaktion befürchtet.

Der Staat muss restriktive Gesetze gegen das, was im Film geschildert wird, gegen Folter, gegen Notwehr, gegen Polizeigewalt usw. erlassen – aber er muss auch dem Verantwortungsbewusstsein des jeweiligen, der in Entscheidungszwang steckt, Raum lassen. Was ja auch weitgehend klappt, manchmal jedoch mit Blick auf Notwehr leider nicht zu klappen scheint.

Es ist ein Irrtum mancher Justizexperten, nun diejenigen, die sich unter den 86% befinden, die für die Freiheit des Angeklagten plädiert haben, beschimpfen zu müssen oder angesichts ihrer „Gesetzlosigkeit“ die Hände über den Kopf zusammenschlagen zu müssen. Denn das zeigt doch nur, wie sehr sich manche Teile der Justiz von den Bürgern des Landes entfernt haben.

Sie sollte die Gelegenheit beim Schopf fassen und den Bürgern erklären, was sie am Recht haben. Elitäres Zurückziehen der Experten ist auch für die Justiz nicht ratsam.

Vor ein paar Jahren musste man als Bürger mühsam lernen, dass Recht und Gerechtigkeit nicht unbedingt zusammengehören (dazu siehe unten). Und nun muss man mit Hilfe eines Satzes, der in Facebook kursiert, erfahren, dass Unrecht und Schuld zwei unterschiedliche Dinge sind – und zwar schon seit Jahrhunderten. Was auch immer das heißt – wir lesen ja nur den Satz, der von vielen einfach kolportiert wird.

Heißt das, man kann unschuldig sein, aber vom Recht verurteilt werden, man kann schuldig sein, aber vom Recht befreit werden? So muss man unterscheiden, um die Motive des Angeklagten – sein schuldigwerden/nichtschuldig werden berücksichtigen zu können. Grob und plakativ gesagt: Wenn sich einer betrinkt und dann kriminelle Taten begeht, ist er nicht schuldig, weil er eben im Zustand der Trunkenheit ethisch nicht korrekt handelt – aber begeht er nun ein Unrecht oder nicht? Er begeht ein Unrecht – aber ist eben nicht schuldig. Weil er Unrecht begeht aber nicht schuldig ist, gibt es mildernde Umstände. Oder habe ich da etwas falsch verstanden. Wenn er Unrecht begeht ohne betrunken zu sein, wäre er schuldig und wird härter bestraft. Aber – so fragt sich der Laie: Hat er nicht Schuld, wenn er sich in den Zustand der Trunkenheit begibt, sich also bewusst außer Selbstkontrolle bringt?

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Hier kommen wir nun zu einem Versuch, der intensiver auf die Fragen eingeht. Und so kommen wir auch zum Ursprung des oben genannten Satzes. Wir erfahren:

Die Unterscheidung zwischen Rechtswidrigkeit/Rechtmäßigkeit einerseits und Schuld/Unschuld andererseits ist eine der grundlegenden Errungenschaften unserer Rechtskultur. Für das deutsche Strafrecht bildet sie eine unabdingbare Grundlage für die Entscheidung jedes Einzelfalls. Ein Strafprozess, in dem der Vorsitzende sich die Information über die persönlichen Motive und Sichtweisen des Beschuldigten verbittet (sc. wie in dem Film), wäre eine Farce.

So Thomas Fischer, Bundesrichter in Karlsruhe: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/ard-fernsehen-terror-ferdinand-von-schirach-fischer-im-recht/seite-4 Das heißt, wenn ich das mit meinem Laienverstand interpretiere, man trennt zwischen Unrecht und Schuld, um dem Individuum (dem beschuldigten Täter) gerecht zu werden.

Das heißt nun für den Fernsehfall, wie Thomas Fischer ausführt:

Was für Herrn Piloten Koch „gerecht“ ist, finden wir ebenfalls im Recht: Es könnte ein „Entschuldigungsgrund“ vorliegen, der sich in einer entsprechenden Anwendung des Paragrafen 35 Strafgesetzbuch findet: „Wer in einer gegenwärtigen, nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib oder Freiheit eine rechtswidrige (!) Tat begeht, um die Gefahr von sich, einem Angehörigen oder einer ihm nahestehenden Person abzuwenden, handelt ohne Schuld. (…)“ Schuldlosigkeit des einzelnen trotz Rechtswidrigkeit seiner Tat, auf der Grundlage einer umfassenden Bewertung seiner individuellen (!), persönlichen (!) Lage und der Zumutbarkeit (!) rechtmäßigen Verhaltens.

Und das wird von Thomas Fischer der Sendung angekreidet, dass sie dem Recht abspricht, in dieser Grauzone agieren zu können – und nicht, dass die Zuschauer so entschieden haben, wie sie entschieden haben, denn Zuschauer und Recht könnten schon zusammenkommen. Das heißt also nicht, dass die Entscheidung der Zuschauer falsch gewesen sein muss, sondern dass die Argumentation im Film juristisch falsch war. Es geht nicht um das Recht des Staates zu töten (das hat er nicht) oder das geringere Übel zu wählen (was auch immer das sei), sondern es geht um die Motivation des Angeklagten. Und das eben auch dann, wenn er Teil der Staatsgewalt ist.

Wobei ich als Laie jedoch sagen muss, dass der von Thomas Fischer zitierte Paragraf das so nicht hergibt, denn es geht in diesem nur um Gefahr Angehöriger… – nicht um Gefahr von Menschen, die ich nicht kenne. Und so bringt er selbst ja auch ein Beispiel aus dem privaten Bereich, dass der Herr Koch nicht freigesprochen worden wäre, wenn sein reicher Onkel im Flugzeug gesessen hätte und er nun erben könne. Aber da ich Laie bin, weiß ich nicht, wie dieser Satz in der juristischen Literatur interpretiert wird.

Wenn man den Beitrag von Thomas Fischer ganz liest – und das möchte ich empfehlen – erfahren wir, dass „die Entscheidung zwischen Recht und Moral, Recht und Gerechtigkeit“, Spektakel ist. Ich kann dem also entnehmen, dass sie doch nicht auseinanderklaffen? Sein Wort in der Richter und der Gesetzgeber Ohr.

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Ein Raubüberfall auf den HSV-Investor Burmeister verlief tödlich. der Hauptverdächtige Deutsch-Libanese wird im Libanon vermutet. Er war wegen eines anderen Raubüberfalls verurteilt worden, der Haftbefehl wurde aufgehoben bis zur Rechtskraft des Urteils. Und das wurde dem HSV Investor zum Verhängnis: http://www.focus.de/panorama/welt/vier-tatverdaechtige-im-visier-toedlicher-ueberfall-auf-hsv-investor-haupttaeter-im-libanon-vermutet_id_6095854.html

Und wer trägt dafür die Verantwortung? Niemand, weil sich der Angeklagte geständig und therapiewillig gezeigt hatte.

Unsere Gerichte sollten alle einmal einen Kurs in diesen Ländern mitmachen: Welche Tricks gibt es, um möglichst schnell frei zu kommen? Den lieben Jungen spielen, der keinem das Haar krümmen kann, weinend lamentieren, dass den Richtern und allen Beteiligten die Tränen fließen, womöglich noch die gesamte Großfamilie zur Unterstützung der Lamentationen  nun ja, auch ein wenig mit Drohen, schnell noch geheiratet und ein kleines Kind und die weinende Frau zur Verhandlung bringen… – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auch meiner nicht. Von daher täte ein Kurs ganz gut, um möglichst nicht auf die Tricks hereinzufallen.

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Stimmungsmache gegen Christen + Christliche NGOs + Über Religion und Ersatzreligion

Neulich erst musste ein Beitrag als Stimmungsmache gegen Christen vorgestellt werden – und schon wieder gibt es einen, dieses Mal in der Frankfurter Rundschau. Er diskreditiert Frauen, die sich gegen Zwangsprostitution einsetzen: http://www.pro-medienmagazin.de/kommentar/detailansicht/aktuell/frankfurter-rundschau-setzt-christen-mit-gewalttaetern-gleich-97991/

In dem Beitrag über diesen Artikel – der laut Beitrag übrigens kein Wort über Menschenhändler enthält – heißt es:

Völlig egal, welche Meinung man vom Christentum hat: Der Einsatz gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution verdient eine andere Berichterstattung, als hier von der FR geboten. Eine Demonstration für Frauenrechte und Menschenwürde zu nutzen, um in dieser Form Klischees über Christen zu verbreiten, entbehrt jeder journalistischen Grundlage.

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Christen sind natürlich eine fiese Gruppe: Sie wenden sich vielfach gegen Abtreibung, gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution (SOLWODI), gegen Sklavenarbeit (IJM), sie treten ein für Misshandelte und Sterbende (Missionarinnen der Nächstenliebe), sie nehmen Waise auf (SOSKinderdörfer, Kindernothilfe) und wirken in Gefängnissen, sie treten ein für Verfolgte (IGFM, Open Doors, Kirche in Not), kümmern sich um wirtschaftliche Gerechtigkeit (Brot für die Welt, Misereor, World Vision) und darum, dass Menschen in vielen Ländern eine Lebensperspektive bekommen (Christliche Fachkräfte International/Co-Workers international), helfen gegen Krankheiten (Christoffel Blindenmission). Christliche Sozialarbeit ist grenzenlos. Damit habe ich nur ein paar genannt. Viele Hilfsorganisationen sind aus christlichen Impulsen hervorgegangen, denken wir nur an das Rote Kreuz, und werden von mitarbeitenden Christen geprägt. Diese üblen Burschen und Mädels durchdringen mit ihrem unsäglichen Glauben Vieles. Da kann man dann schon ärgerlich werden. Ach so, ich vergaß andere einflussreiche Gruppen, so zum Beispiel den World Council of Churches (WCC)…

Die Stärke vieler Christen liegt heute in der Zusammenarbeit mit Nichtchristen. Aber man soll sein Licht nicht unter den Scheffel stellen.

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Ein lesenswertes Interview mit dem Autor Thomas Hürlimann über das Verschwinden christlicher Symbole aus dem öffentlichen Raum (wofür m.E. nicht Muslime verantwortlich sind, sondern Atheisten, die sich hinter Muslimen verstecken), über die Ethisierung der christlichen Religion, parallel zur Moralisierung der Säkularbevölkerung (du sollst Mülltrennen, du sollst vegan leben, du sollst von Zigaretten die Finger lassen), die Angst vor dem Tod, die zur Flucht führt (Verstreuen der Asche im Wind…): http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/wo-frueher-das-kreuz-hing-haengt-heute-das-rauchverbot/story/30928065

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Brief einer Mutter – unsere Werte + Jung: Wer Christen angreift, muss gehen + Naivität fördert Asozialität + Vergewaltigung ohne Konsequenzen

Ich hatte neulich auf den Brief einer Mutter aus München hingewiesen: http://blog.wolfgangfenske.de/2016/10/15/unsere-werte-kollektivgesellschaft-statt-individualgesellschaft-und-christen/

Hier wird auf diesen Brief reagiert: http://www.focus.de/regional/muenchen/integration-in-muenchen-antwort2_id_6086188.html

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Franz Josef Jung tritt dafür ein, dass Asylbewerber, die gegen Christen angehen, ausgewiesen werden sollen. Zur Diskussion: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/jung-wer-christen-angreift-muss-gehen-97987/

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Es war alles gut gemeint – aber man erkannte die eigene Naivität – und versucht nun, die Probleme wahrzunehmen, mit ihnen umzugehen und auch sich zu schützen. Es geht um eine linke Gruppe in Leipzig, die lernen musste, dass der Umgang mit manchen Flüchtlingen schwer ist. Nicht nur der Umgang mit den Flüchtlingen ist schwer, sondern auch mit denen, die lieber naiv bleiben als der Realität ins Auge zu sehen. Wer sich gegen die Übergriffe wehrt – wird im pawlowschen Reflex gleich als Rassist bezeichnet: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/leipzig-conne-island-macht-sexuelle-uebergriffe-von-fluechtlingen-oeffentlich-a-1117198.html Diese Gruppe scheint mir sehr vernünftig mit der Problematik umzugehen. https://www.conne-island.de/news/191.html Ob sie allerdings inzwischen auch begriffen haben, dass das, was AfD und CDU/CSU umtreibt, eben nicht rassistisch begründet ist, sondern aus Erfahrungen und Sorge um die Gemeinschaft? Die Conne Island Leute haben sich nur um ihren kleinen Club zu kümmern. Parteien geht es um die Befriedung der Gesellschaft. Vielleicht geht das dem einen oder der anderen von diesem Club auch noch auf.

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Gestern hatte ich das Thema, dass die Angriffe gegen Frauen kaum Konsequenzen haben. Und hier können wir es wieder sehen: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/gruppenvergewaltigung-in-hamburg-urteile-gegen-jugendliche-a-1117555.html und: http://www.focus.de/panorama/welt/prozess-in-hamburg-14-jaehrige-brutal-vergewaltigt-angeklagte-lassen-sich-vor-gericht-feiern_id_5861869.html Nicht nur ich finde dieses Urteil äußerst sonderbar: http://www.focus.de/politik/deutschland/mildes-urteil-hamburg-laesst-gruppenvergewaltiger-laufen-in-tuebingen-landen-sie-im-knast_id_6097285.html

Mehrfacher Exhibitionist in Köln festgenommen – und erst einmal auf freiem Fuß. Man weiß ja, in welcher Asylunterkunft er (noch) wohnt: http://www.mimikama.at/allgemein/exhibitionist-in-koeln-festgenommen/ Ich wüsste gerne, was er in seinem Heimatland für eine Strafe bekommen hätte. Wahrscheinlich keine, weil die Frauen selbst daran Schuld sind, bei dieser nichtmuslimischen Kleidung.

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Türkei bombardiert Kurden + Syrien und der Westen

Nördlich von Aleppo hat die Türkei kurdische Verbände bombardiert – also westliche Verbündete, die gegen Assad kämpfen – oder gegen die IS? Wer blickt eigentlich noch durch? Wie die einzelnen großen Gruppen ständig hin und her switchen können (Türkei), so tun es auch die kleinen: http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-10/tuerkisches-militaer-toetet-in-syrien-bis-zu-200-kurdische-kaempfer

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Putin hat ein klares Bild davon wie es nach der Niederlage der Islamisten in Syrien aussehen soll. Welches Bild hat eigentlich der Westen? Ich hatte das vor langer Zeit einmal thematisiert: Wen wollen sie an der Spitze des Landes? Einen Rebellen-Syrer aus Gnaden der USA – und meinen sie, der könne das Land befrieden? Oder soll einer an die Macht – aus Gnaden des Iran, gar Russlands? Soll ein Islamist an die Macht? Sicher nicht. Ein Assad-Anhänger? Liegt wohl auch nicht im Geschmack des Westens. Man hört nichts darüber, außer: Assad muss weg. Das ist politisch äußerst mager: https://www.welt.de/politik/deutschland/article158902830/Putin-provoziert-Europa-mit-der-Wahl-seines-Tischnachbarn.html

Dass sich Putin nicht mehr um Sanktionen schert – ist klar. Er kommt auch ohne den Westhandel zurecht – bzw. besser gesagt: mit dem minimierten Westhandel. Er hat andere Handelspartner gefunden – und das muss nun konsolidiert werden. Der Westen schneidet sich ins eigene Fleisch aufgrund seiner verfehlten Ukraine- und SyrienPolitik. Von daher kann Putin gelassen sein.

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Türkische Pegida + Mutige Dozenten + Deutschpflicht an Schulen

Es geht aber nun hoffentlich nicht darum, den Deutschtürken, die sich nicht integrieren lassen wollen und als der verlängerte Arm der türkischen Regierung fungieren, mehr Raum zu geben. Man muss eher den Einfluss der türkischen Regierung auf ihre Fußtruppen in unserem Land einschränken. Es ist natürlich ein schwieriges Problem, das mit Fingerspitzengefühl angegangen werden muss – aber auch hier wieder: Man hat dem üblen Treiben Erdogans in unserem Land zu lange zugeschaut, dadurch hat er viel Raum bekommen. Ihn nun wieder zurückzuerobern wird schwer. Aber man darf nicht nachgeben, sonst macht man sich erpressbar: http://www.focus.de/politik/deutschland/tuerkische-pegida-experte-warum-wir-gefahr-laufen-viele-deutschtuerken-zu-verlieren_id_6086959.html

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In der Türkei gründen amtsenthobene Dozenten eine neue Uni – man muss „gründen“ wohl in Anführungsstriche setzen. Aber wie auch immer: Ihr Mut ist bewundernswert: http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/tuerkei-nach-putsch-versuch-richten-akademiker-alternativ-uni-ein-a-1116992.html Ob der Erdogan-Staat dabei zuschauen wird? Unter den Nationalsozialisten hat die Bekennende Kirchen auch eigene Hochschulen betrieben – der NS-Staat war darüber natürlich nicht sehr begeistert.

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Ich hatte neulich das Thema, dass der türkische Bund die Deutschpflicht an Schulen kritisiert. Staatsministerin Özoguz findet diese Sprachregelung gut: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/deutschpflicht-auf-schulhoefen-aydan-oezoguz-kritisiert-tbb-a-1117501.html

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Amazing Grace + Moderne Sklaverei

John Newton, der Kapitän eines Sklavenschiffs war, begann durch seinen Glauben (der ihn allerdings erst langsam ethisch reifen ließ) zusammen mit William Wilberforce die Sklaverei zu bekämpfen. Er hat diesen Text komponiert. Die Melodie kam wohl erst später dazu (19. Jahrhundert). Dieses Protestlied gegen die Sklaverei ist bekanntlich sehr berühmt – würden diejenigen, die es voller Enthusiasmus singen, doch auch gegen die heutige Sklaverei weltweit eintreten.

Weitere Infos: International Justice Mission: http://ijm-deutschland.de/

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Priesterinnen und Zölibat

Ich wurde gebeten, zu vielen Fragen, die die katholische Kirche betreffen, Stellung zu nehmen. Zunächst einmal meine kurze Einschätzung zum Thema Priesterinnen und Zölibat. Es ist wohl jedermann deutlich, dass in einem Blog nicht der Ort ist, darüber wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen.

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Warum darf eine Frau nicht Priesterin werden?

Warum hat Jesus – aus historischer Perspektive gesehen – nur Männer ausgewählt? Weil er sie aussenden konnte. Frauen konnten damals nicht ausgesendet werden, weil sie sehr gefährdet waren (Entführungen, Vergewaltigungen, Erniedrigungen). Die Frauen waren sehr aktiv innerhalb eines Dorfes, einer Stadt, also in einem etwas geschützteren Bereich.

Warum darf eine Frau nicht Priesterin werden? Als evangelischer Christ finde ich das auch – zumindest in solchen ruhigen Gesellschaften wie die unsre (s. u.) – nicht einsichtig. Aber wie argumentiert die Katholische Kirche heute? Männer wie Frauen haben dieselbe Würde aber in einer Gesellschaft unterschiedliche Rollen. Und so hat die Frau eben nicht die Rolle des Priesters (also die Vollmacht, aus Gottes Gnade anderen Menschen durch die Sakramente die Gnade Gottes zu vermitteln), wie auch andere Männer nicht automatisch als Mann die Rolle des Priesters übernehmen dürfen. Ich selbst möchte die Besonderheit vieler Pfarrerinnen, die ich kennenlernen durfte, nicht missen. Ich finde, die katholische Kirche nimmt sich damit viel. Andererseits haben auch Frauen in der katholischen Kirche Nischen gefunden, sich einzubringen, als Nonnen (man denke an Mutter Teresa und viele, viele andere), Gemeindereferentinnen. Ohne sie ist eine funktionierende Gemeinde nicht denkbar. Zudem hat die Kirche viel dazu beigetragen, dass Frauen einen großen Wert in ihren Gemeinschaften haben, man denke da nur an die Zeit der frühen Christen – wie schlimm es da für die Frauen in der heidnischen Umwelt aussah. In der christlichen Gemeinde konnten sie sicher sein, konnten sich einbringen, konnten auch leiten.

Jesus, so die Argumentation, hat keine Priester berufen, obgleich es in seiner Zeit im heidnischen Bereich Priesterinnen gegeben hat. Und das macht für mich die Argumentation der katholischen Kirche schwierig: Auch die Jünger waren keine Priester, sie waren Missionare. Priester im eigentlichen Sinn gab es erst später. Priester, so die katholische Kirche, stehen als Stellvertreter Jesu am Altar – und der war eben ein Mann. Jesus hat sich selbst als Opfer dargebracht – und der Priester als Mann bringt das Messopfer dar. Aber all das ist nicht unbedingt einleuchtend, denn Jesus war kein Priester (auch wenn der Hebräerbrief ihm den Hoheitstitel Hoherpriester zuweist). Und man sieht ja nicht den Priester als Mann das Messopfer darbringen, sondern als Menschen, der das aus Gottes Gnade tun darf.

Im Grunde ist die Frage, warum Frauen keine Priester werden dürfen, eine historisch gewachsene – und wird entsprechend der jeweiligen Zeiten neu interpretiert. Heute wird das vielfach auch symbolisch begründet. Die Rollen der Geschlechter sind nicht einfach nur Rollen, sie zeichnen Göttliches ab. So ist die Ehe nicht einfach nur Ehe, sondern die Ehe symbolisiert die Einheit Jesu Christi mit seiner Gemeinde. Und diese Rollenzuteilung hat in unserer Zeit die Funktion zu zeigen, dass – wie die Geschlechter nicht eins sind, aber nach Einheit streben, so ist auch Gott nicht eins mit den Menschen, aber die Menschen streben nach Gott und Gott in seiner Liebe zu den Menschen.

Man darf allerdings nicht vergessen: Es ist auch immer eine Machtfrage. Und das kann man nicht übersehen.

(Das verärgert auch die Gruppen heute, die meinen, man könne die Sexualität der Menschen einfach aufheben – jeder wählt sich seine Rolle: Es gibt keine festgelegte Sexualität, wie es auch keine festgelegte Rolle in der Gesellschaft gibt [Genderfrage]. Damit wird der Mensch als sexuelles Wesen nicht ernst genommen und es werden im Grunde Differenzen weg-rationalisiert. Dabei sind gerade die Differenzen das, was die Vielfalt des Menschen ausmacht.)

Eine kurze Anmerkung zum Zölibat: In gefährlichen Gesellschaften hat das Zölibat einen Vorteil: Man muss sich nur um sich selbst kümmern. Wenn man sich der Verfolgung aussetzt, dann hat man keine Familie, die in Gefahr geraten kann. Das war z.B. im Nationalsozialismus so. Hat ein Pfarrer seine Meinung gegen das Regime bzw. gegen die Ideologie ausgesprochen, musste die Familie mitleiden und er hat lieber 10 mal darüber nachgedacht, ob er seiner Familie Leiden zumuten wollte, bevor er seinen Mund frei öffnete. Katholische Priester sind freier. Vor kurzem kam in den Medien, dass in Syrien 8 Christen durch die IS ermordet wurden, darunter auch ein Missionar und dessen Sohn. Der Sohn wurde gefoltert, damit der Vater sich dem islamistischen Islam zuwendet, konvertiert. Er ist dennoch standhaft geblieben – aber das heißt grundsätzlich: Priester müssen in Gefahrensituationen nicht auf die Familie achten. Diese schwierige Situation ist dann nicht gegeben, wenn eine Gesellschaft verhältnismäßig ruhig ist wie unsere. Da fordert es sich leicht, dass ein Priester auch heiraten darf. Seine Familie ist nicht gefährdet. Von Gefahrensituationen lassen sich freilich auch – und hier muss man sagen: – evangelische Familien, nicht abhalten, die Frohe Botschaft zu leben und zu verkündigen (wie an dem Missionar zu sehen, oder auch in Nordnigeria wurde die Frau eines Pfarrers geköpft – das heißt: christliche Familien begeben sich in Gefahr, besser gesagt: Lassen sich von gefährlichen Menschen nicht abschrecken, die Botschaft weiterzusagen).

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Was beide Themen betrifft: Ich finde, es ist eine Frage, die die Christen in der katholischen Kirche klären müssen. Heute meint jeder, er müsse anderen Gruppen sagen, was sie zu tun und zu lassen haben. So ist auch diese Frage: Hätten Sie einen Wunsch zur Veränderung in der katholischen Kirche – Ausdruck dieses Sich-Einmischens. Katholiken müssen aus ihrem Glauben selbst miteinander ausmachen, wie sie ihre Gemeinschaft regeln. Und das eben in Verantwortung vor Gott und den Menschen. Nicht nur: vor den Menschen – sondern, was die säkulare Zeit gerne vergisst: auch in Verantwortung vor Gott.

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Mediale Propaganda + Glaubst du an die Evolution?

Unsere Medien und Regierungen sind massiv propagandistisch tätig – und dann verübeln sie, dass das andere auch tun? http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-assads-frau-asma-im-tv-interview-er-meuchelt-sie-heuchelt-a-1117335.html

Echt? Kam eine US-Delegation aus Syrien zurück und hat die Propaganda des Westen gegen Syrien durchschaut? Oder ist das nur Propaganda von RT? https://deutsch.rt.com/kurzclips/41936-unabhangige-us-delegation-kehrt-von/

Nach dem Treffen Merkel/Hollande/Putin: http://www.spiegel.de/politik/ausland/angela-merkel-spricht-mit-wladimir-putin-ueber-syrien-und-sieht-noch-keine-chance-fuer-einigung-a-1117441.html Sie sind nicht über ihre Schatten gesprungen. Putin denkt schon weiter: Er hat eine neue Verfassung für Syrien im Blick. Es wäre schön, wenn auch der Westen endlich alles dazu beitragen würde, dass Aleppo von Syrern und Russen schnell eingenommen werden könnte – indem sie die Rebellen abziehen (wie Damistura es vorschlägt) – damit das Morden ein Ende hat.

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Ein sehr guter Beitrag zum Thema kultureller Austausch: Berlin/USA: Eine Austauschschülerin lernt, auch andere Meinungen wahrzunehmen – sogar stehen zu lassen: http://www.taz.de/!5344159/

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