Das scheint ein neuer Medien-Sport zu werden: christliche Gruppen werden zu Sekten erklärt: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/kirche/detailansicht/aktuell/zeitung-bezeichnet-evangelikale-gemeinden-als-sekten-98030/ Das liegt freilich nahe, weil Christen vielfach einen anderen Blickwinkel haben und die Gesellschaft anders prägen als es manchen Links-Säkularen und Rechts-Nationalen lieb ist.
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Da müssen Christen in Syrien und im Irak, in Pakistan, im Sudan und sonstwo unter Extremnuslimen und Islamisten unsäglich viel leiden – und hier in Europa hat man nichts besseres zu tun, als allen Religionen vorzuwerfen, sie seien für Kriege usw. verantwortlich und man solle die Religionen abschaffen.
Das ist Verhöhnung der Opfer, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. Abgesehen davon ist das nicht allein Verhöhnung, sondern Dummheit mancher Religionskritiker, die von sozialen Prozessen überhaupt keine Ahnung haben, von Gruppenbildung nicht, von Abgrenzungen, von Angriffen. Denn das alles hat nichts mit Religion zu tun, sondern ist ein Gruppenverhalten – das nur dann mit Religion zu tun hat, wenn es religiös begründet wird.
Es ist einfach auch historisch gesehen ein Zeichen für Verstandlosigkeit, wenn man alle Kriege den Religionen allgemein in die Schuhe schiebt. Es gibt friedliche Religionen und es gibt brutale Religionen. Aber unabhängig davon: Alexander der Große – Religionskriege? Der Expansionsdrang der Babylonier, Assyrer, der Römer – Religionskriege? Hitlers Drang die Welt zu unterwerfen, der Drang der Kommunisten in aller Welt andere ihrer Weltanschauung anzupassen – Religionskriege? Napoleon – Religionskrieg?
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