Dass wir immer mehr unsere Kinder ohne Werte aufwachsen lassen müssen, die wir teilen, das ist der spannendste Satz in diesem Brief: http://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/abschiedsbrief-einer-verzweifelten-muenchner-mutter-stadt-muenchen-6836173.html
Und dass die anderen Mütter sauer sind, dass diese Frau wegziehen will, kann ich verstehen: Sie würden es wahrscheinlich auch am liebsten tun – aber sie können nicht – und je mehr Eltern mit ihren Kindern, die ihre Werte teilen, wegziehen, desto mehr werden sie mit einem sonderbaren Umfeld allein gelassen und müssen stark sein. Da wird für die Normalfamilie deutlich, was das bedeutet: Alltagskämpfe bestehen.
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Das ist ein sehr interessanter Beitrag! Syrer – aber nicht nur Syrer, sondern Muslime insgesamt, kommen aus einer Kollektivgesellschaft – und nun leben sie in einer Individualgesellschaft und müssen damit klar kommen – und gegen Vereinsamung ankämpfen. Im Islam bestimmt die Gemeinschaft über das Individuum. Und spannend ist nun: Wenn das Individuum aus dieser Gemeinschaft herausgerissen wird – wie kann es dann überleben? http://www.cicero.de/berliner-republik/syrer-in-deutschland-unfreiwillig-einsam-statt-gern-allein
Und hier müssen Christen ansetzen. Sie betonen beides: Die Gemeinschaft und die Bedeutung des Individuums. In der säkularen Gesellschaft zählt im Grunde nur das Individuum, das sich mit anderen Individuen zusammenschließen kann – aber auch wieder trennen kann. Im Christentum geht es um Gemeinschaft, die von Christus her bestimmt ist und man muss miteinander klar kommen, auch wenn man einander nicht unbedingt mag. Freilich ist das in Gemeinden leider vielfach anders, weil eben die säkulare Sichtweise des „Ich entscheide alles“ auch die christlichen Gemeinden infiltriert. Aber da, wo Gemeinden noch weitgehend intakt sind, können vereinsamte Muslime gut Fuß fassen.
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