Dass es solche Netzwerke gibt, die versuchen, Merkel aus dem Amt zu drängen und eine rot-rot-grüne Politik einzuführen, kann man sich denken. Meine Frage ist: Sind die CDUler auch so klug, Netzwerke zu knüpfen, damit sie die Fäden nicht aus der Hand geben müssen?
Nachdem Merkel an Ansehen verloren hat (vielleicht aber wiedergewinnen kann, wenn sich die Politik spürbar zum Guten hin ändert), wäre es vielleicht nicht schlecht, auch andere Spitzen aufzubauen, nicht gegen Merkel, aber damit sie gemeinsam mit ihr eine starke Truppe werden. Leider macht ja Bosbach nicht mehr mit. Gibt es Leute, die in seinem Sinne die CDU weiterhin konservativ stark begleiten und auch zu prägen versuchen? Wenn die CDU kein entsprechendes konservatives Leuchtfeuer hat, dann wird es um sie noch schlechter bestellt sein. Laschet ist keines. Von der Leyen ist zu sehr Merkelianerin wie Laschet Merkelianer ist. De Maziere hat auch keine besondere Begabung dafür. Jens Spahn ist vielleicht noch zu jung – aber auf gutem Wege. Klöckner ist zu nennen – Tauber nicht. Er integriert nicht. Kramp-Karrenbauer? McAllister und Tillich sind zu blass. Bouffier weiß man nie so recht, wo er steht. Es wird spannend – wenn man sich die CDU anschaut.
Wohin geht sie in Zukunft? Vor allem muss sie um ihre Wähler fürchten, nachdem Merkel meinte, durch einen Linksausflug die Linken fangen zu können, damit aber die Konservativen und Rechten abschreckte. Und so hat sie wie der Wolf in der Fabel, der mit einem Stück Fleisch im Maul nach dem sich im Fluss spiegelnden Fleisch schnappte, alles verloren. Wenn sie nicht eine Kehrtwende macht. Der Wolf konnte es natürlich nicht, weil das Fleisch davon geschwommen war.
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Wie sehr die Draghi-Finanzpolitik in die Gesellschaft eingreift – und das äußerst übel, lässt dieser Beitrag anklingen: http://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/europas-zerstoerungs-bataillon-ezb-endlich-einhalt-gebieten/
Und die Politik? Sie schaut zu. Das ist eben übel – selbst die CDU, die sonst wirtschaftliche Kompetenz auf ihre Fahnen geschrieben hatte, und auch innerdeutsch nicht schlecht liegt, macht nichts gegen diese falsche Politik und setzt damit eben auch das Land aufs Spiel.
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Oh, oh, da hat Kretschmann fast das goldene Kalb zerstört: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-gruenen-winfried-kretschmann-entschuldigt-sich-fuer-ehe-vorstoss-a-1115432.html Er hat es gewagt zu sagen: „So ist und bleibt die klassische Ehe die bevorzugte Lebensform der meisten Menschen – und das ist auch gut so“. Und es begann ein Aufschrei, denn das, was die meisten Menschen bevorzugen, das ist für die Grünen eben nicht gut so. Das bekämpfen sie ja die ganze Zeit mit dem Genderismus. Inzwischen hat dann selbst Kretschmann bedauert und gesagt, dass die Ehe für alle auch sein politisches Ziel bleibe. Das widerspricht dem erstgenannten Satz zwar nicht, aber Ideologen sind auch nicht fähig, klar zu lesen.
Dass eine „ideologische Kolonialisierung“, gar ein „globaler Krieg gegen die Ehe“ stattfindet, meint der Papst: https://www.welt.de/politik/ausland/article158520983/Die-moderne-Kultur-fuehrt-einen-Krieg-gegen-die-Ehe.html Und Kretschmann hat nun zu spüren bekommen, was denen geschieht, wenn sie aus der inzwischen geschlossenen Phalanx austritt.
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