Das soll der Stein sein, den ein Beter während seines Gebetes verformte. Tatsächlich: Wenn man sich in ihn hineinkniet, passt die Form und ebenso die Ellbogen mit Unterarmen passen.
Dass Betende Steine verformen – das ist mir persönlich unbekannt. Aber dass das Gebet auf Menschen, die beten und für die gebetet wird, Einfluss hat, das ist Erfahrung, wenn auch Wissenschaft in dieser Hinsicht skeptisch ist. Aber sie muss ja noch viel herausfinden, sonst wäre sie langweilig. Auch Betende müssen noch viel herausfinden – nicht, damit Beten interessanter wird, sondern um die Möglichkeiten des Gebetes ausschöpfen zu können.
Für mich ist und bleibt die spannendste Frage: Warum möchte Gott, dass wir beten, warum fordert er uns dazu auf – er weiß ja, was wir benötigen… Will er uns dazu bringen, uns selbst und unsere Gebete zu durchschauen? Was will ich, was will ich wirklich, will ich das und warum? Im Gebet erkenne ich mich selbst – wenn das Gebet echt ist. Das verformt zumindest das steinerne Herz und den erstarrten Geist.
Eine andere Frage: Wir werden aufgefordert für andere zu beten. Bewirkt das Gebet vieler Menschen bei Gott mehr als das Gebet eines einzelnen Menschen? Wenn dem so wäre, welches Gottesbild steht dahinter?
Ist es jedoch so? Gott handelt durch uns Menschen. Indem wir Menschen für andere beten, schenken wir anderen Menschen das Bewusstsein der Nähe Gottes. Er ist sowieso anwesend, aber wir merken es manchmal vielleicht erst durch die betende Anwesenheit uns liebender Menschen.
Wir Menschen sind soziale Psycho-Wesen. Von daher wirkt Gott auch über unsere Psyche. Wissenschaftler interpretieren das allerdings so, dass die Psyche Ursprung religiöser Erfahrungen ist. Ich würde nicht sagen: Ursprung, sondern Mittel. Aber Wissenschaft muss, wie schon erwähnt, noch viel lernen. Das ist das Wesen der Wissenschaft. Auch Glaubende lernen. Das ist das Wesen des Glaubens.
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