(zu meinem gestrigen Beitrag:) Ja, natürlich sind es Steuergelder, die dafür eingesetzt werden müssen, dass es anderen Menschen besser geht: in den syrischen Lagern, in Nord- und Mittelafrika. Diese Steuergelder sind von Menschen abgeknöpft worden, die hart gearbeitet haben. Auch das ist klar. Zudem ist klar, dass man diese Steuergelder in unserem Land gebrauchen könnte, zur Verbesserung der Infrastruktur, zur Verbesserung und Modernisierung der Schulen, auch Krankenhäuser könnten Finanzspritzen gebrauchen, Menschen, die für den Staat arbeiten verdienen überwiegend auch nicht besonders viel Geld. Das ist mir alles klar.
Nur: Wir leben nicht auf einer einsamen Insel. Und wenn man das soziale Umfeld allein lässt, kann ein einzelner Staat und kann auch Europa nicht überleben. Unterstützung armer Regionen (Naher Osten, Nord- und Mittelafrika) im Umfeld ist eine Art Überlebensmaßnahme für die Zukunft – abgesehen davon dass es Menschen hilft, hilft es auch unsere Wirtschaft. Wer diesen Menschen Bildung, Infrastruktur, Gesundheit… zukommen lässt, hilft damit auch unserer Wirtschaft auf, wenn sie es denn mit unserem Geld nicht bei den billigeren Chinesen kaufen. Aber das steht auf einem anderen Blatt und muss klug angegangen werden.
Manchmal vermengt man das Thema auch mit der europäischen Schuld: Wir müssen helfen, weil wir sie ausgebeutet hatten/haben, darum sind sie so arm. Das kann man machen – aber ich finde, dass diese Frage keine rationale Frage ist, sondern eine emotionale. Und diese hat wie alle emotionalen Fragen ein großes Manko: Sie sind rational gesehen nicht unbedingt überzeugend.
*
Ein Interview mit Lambsdorff zum Thema EU. Recht sachlich – aber am Ende sagt auch er: Kontinent und meint EU. EU ist nicht der Kontinent. http://www.handelsblatt.com/politik/international/alexander-graf-lambsdorff-zu-viel-gerede-zu-wenig-substanz/13848960.html
Impressum http://www.wolfgangfenske.de/