Der lange Weg Gottes mit Menschen

P1070027

(Auszug aus einem längeren Text: Kritik an der Bibel) Dieses Thema “Moral” bereitet manchen die größte Schwierigkeit, da wir in der Bibel vieles finden, was mit unserem moralischen Denken nicht mehr übereinstimmt.

Die Bibel wurde von Menschen geschrieben. Im Geist Gottes. Der Geist Gottes wirkt aber nicht unabhängig vom Menschen, denn Menschen sind frei, keine Marionetten Gottes. Sie schreiben auf, was sie aus ihrer jeweiligen Perspektive verstehen – auch im Widerstreit zu Gott. Und so wird Erfolg meistens mit Gott begründet, auch wenn dieser Erfolg aus heutiger Sicht mit Hilfe moralisch verwerflichen Handlungen errungen wurde. Gott hat dem Volk Israel das Land versprochen und es ihm im Kampf gegen die Ureinwohner gegeben. Dazu habe Gott befohlen, die Ureinwohner auszurotten. Wir wissen heute, dass es sich um normale Stammeskriege handelte, wie sie bis in die Gegenwart noch überall in Asien und Afrika zu finden sind – und das auch im Namen der jeweiligen Stammesgötter. Auch heute haben wir Kriege, die bösen Gegner werden bekämpft und möglichst vernichtet. Das ist nichts Neues. Was macht die Bibel nun zu einem besonderen Buch? Nehmen wir das Beispiel des Elia. Elia hat im Namen Gottes gegen die Baal-Gläubigen gekämpft und hat sie alle ermordet. Und dann? Dann hat Elia einen Mordskater bekommen. Wir sagen heute, es ging ihm nach dem Blutbad seelisch und moralisch nicht gut. Und dann berichtet das AT, dass Gott dem Elia erschienen ist: nicht im Erdbeben, nicht im Feuer, sondern im sanften Hauch des Windes. Wir finden die Abraham-opfert-Isaak-Geschichte: Gott befiehlt dem Abraham, Isaak zu opfern. Die damaligen Götter haben Menschenopfer gefordert. Diese Geschichte zeigt uns, dass Gott keine Menschenopfer will – und weil der Mensch der damaligen Zeit (andere Kulturen bis heute) Opfer benötigen, setzt er an dieser Stelle ein Tieropfer. Der Weg mit den Menschen ging weiter: Seit Jesus Christus gelten Tieropfer nichts mehr. Der Mensch war bereit, diese Neuerung anzunehmen.

Das heißt: In der Bibel finden wir Geschichten, die zeigen, dass sich Gott trotz asozialen Verhaltens des Menschen langsam aber sicher durchsetzt, wir finden Spuren seines Weges, den er gegangen ist, um sich Gehör zu verschaffen. Diese Spur führt auch in der Moral hin zu Jesus Christus.

Der moralische Maßstab für Christen ist Jesus Christus. Nicht alles hat gleich viel Bedeutung, nicht alles wird gleichermaßen als wichtiges Wort Gottes angesehen. Es muss sich im Licht Jesu bewähren. Und was es nicht tut, das wird auch nicht akzeptiert. Und so geht der Weg Gottes mit den Menschen weiter. Jesus Christus zeigte dem Menschen den Wegabschnitt bis zum Schluss: Du erwünscht Dir eine schöne Zukunft in Ewigkeit, das Reich Gottes. Darum realisiere schon das in Deinem Leben, was Du von der Ewigkeit erwartest. Gemeinsam mit anderen.

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/ und www.predigten-wolfgangfenske.de

KategorienAllgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert