Es herrscht noch immer ein Kampf zwischen denen, die sagen: alles Gene und denen, die sagen: alles Umwelteinfluss.
Die Gene-Leute (Sozialdarwinisten) wollten den Menschen züchten und Menschen, die nicht passten, ausmerzen, natürlich nur die Extremen wollten das. Die Nichtextremen lieben nur nicht den Gedanken vom freien Willen, wahrscheinlich weil ihnen ihre Gene sagen, dass es den freien Willen nicht gebe, außer ihrem eigenen, zudem meinen sie: Erziehung sei sinnlos, weil die Kinder doch so sind wie sie sind und darum die Klugen auszusortieren und zu fördern seien.
Die Umwelt-Leute (Behavioristen) haben ihr Kind mit Affen aufgezogen, um zu schauen, ob sie Menschen oder Affen werden und Kleinkindern Ängste eingeschrillt, um Entstehung von Phobien zu studieren. Heute vertreten ihre Nachfolger*Innen die Position, dass Geschlechter*Innen nicht genetisch bedingt sind, sondern anerzogene Rollen. Also die Gender-Fan*Innen. Wir haben sie auch da am Wirken, wo man sagt, man müsse die Flüchtlinge nur bilden und zack, dann hat man aus einem Muslim traditioneller afghanischer Kultur einen aufgeklärten MusterEuropäer gemacht. Alles verbunden mit dem Prinzip: Konditionieren durch belohnen und bestrafen.
Beide Menschenbilder werden dem Menschen nicht gerecht, und so vertritt wohl die wissenschaftliche Mehrheit – hoffe ich – den Ansatz, der beides in den Blick nimmt: Der Mensch wird von seinen Genen und von seiner Umwelt bestimmt. Aber da fehlt doch was, da fehlt doch was… – ach so, ja, der Mensch hat auch noch einen Verstand, mit dem er sein Leben in etwa ordnen kann, Gene hin, Umwelt her. Wenn man dann noch den Glauben hinzunimmt, der auch den Verstand aus seiner Zerrissenheit befreien kann, dann sind wir mit unserem Menschenbild schon sehr viel weiter.
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Wissenschaftler sind auch nur Menschen. Sie gehen nicht nur mit der Zeit, sie sind wie ihre Zeitgenossen mit Scheuklappen versehen, sie bilden Gruppen und Grüppchen, die sich mit Zähnen verteidigen, und sie kümmern sich lieber um Kuscheltiere als um anderes Getier: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/forscher-bevorzugen-schoene-tiere-a-1093853.html
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Homöopathen tagen – gesponsert von der Wissenschaftssenatorin Bremens. http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/homoeopathie-kongress-bremen-kritik-an-wissenschafts-senatorin-a-1093378.html Zeitgeist fordert Tribut von der Politik. Nicht alle sind darüber begeistert. Vielleicht hätten sie das als „Placebo-Tagung“ ankündigen sollen.
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