Das ist wirklich sehr gut, dass das Wahl-Volk nicht die Mehrheit hat, wenn es nicht so wählt, wie die politische Elite es sich wünscht. Darf man das so interpretieren? http://www.welt.de/politik/deutschland/article155561858/Heilfroh-dass-wir-Bundespraesident-nicht-direkt-waehlen.html
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Symbolpolitik auch der Kirchen ist ja nicht schlecht. Aber aus einem Flüchtlingsschiff einen Fronleichnams-Altar in Köln zu konstruieren – was will uns das sagen? http://www.express.de/koeln/es-wird-ein-altar-erzbistum-und-express-holen-fluechtlingsboot-zum-koelner-dom-24092894 Es soll auf die Flüchtlinge aufmerksam machen. Das ist grundsätzlich gut.
Grundsätzlich nicht gut finde ich, dass damit die Flüchtlinge unterstützt werden sollen, weiterhin zu kommen, weil sie hier aufgenommen werden. Verantwortliche Flüchtlingspolitik sieht anders aus. Diejenigen, die wirklich fliehen, die müssen kommen können. Aber: Es muss auch alles ermöglicht werden, dass sie in unserem Land menschlich unterkommen. Ich vermute jedoch, dass viele eher wünschten, sie könnten nahe der Heimat bleiben, dort menschlich leben und dann so schnell es geht wieder zurückkehren. Und das sollte man mit allen Mitteln ermöglichen. Nicht das Herlocken dadurch, dass man falsche Hoffnungen weckt und dann Träume nicht erfüllen kann. Auch ein Kirchenfürst sollte bedenken, dass alles, was er sagt oder tut, weltweit registriert wird.
Die Flüchtlingscamps in der Türkei, im Libanon, in Jordanien, gibt es eigentlich auch welche im Irak und im Iran? – die gilt es zu unterstützen. Die Camps in Kenia, in Nigeria, im Tschad… – hier gilt es Hilfe zu leisten. Und nicht alle herlocken zu wollen.
Das Spiel, das Kenia spielt, wenn es droht, alle zurück nach Somalia zu schicken, kann gefährlich sein, weil sich so manche aufgrund der unsicheren Lage dann vielleicht doch dazu entschließen sollten, nach Europa auszuwandern – und dann ins Elend zu geraten.
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Dieser Beitrag zum Treffen von Merkel und Erdogan ist bemerkenswert: http://www.spiegel.de/politik/ausland/angela-merkel-bei-recep-tayyip-erdogan-fluechtlingsabkommen-auf-der-kippe-a-1093631.html : >“Ein Grund tiefer Besorgnis“, wie Merkel es auch dem türkischen Präsidenten offen gesagt haben will. „Wir brauchen eine unabhängige Justiz, wir brauchen unabhängige Medien, wir brauchen ein starkes Parlament“, mahnte sie anschließend. „Wir werden die weitere Entwicklung sehr genau beobachten müssen.“<
Man bemerke das „Wir„. Merkel bezieht sich also mit ein, wenn sie sagt, wir benötigen eine unabhängige Justiz, unabhängige Medien und ein starkes Parlament? Und wenn der Artikel gekürzt haben sollte, nach dem Motto: „In der Türkei brauchen wir eine…“ – dann wäre Erdogan sicher auch explodiert, denn die Türkei ist nicht die EU, die etwas in der Türkei benötigt.
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Eine aussagekräftige Karte: Wo in Österreich der Grüne gewonnen hat und wo der FPÖ-Kandidat: http://www.spiegel.de/politik/ausland/oesterreich-die-ergebnisse-der-praesidentenwahl-in-einer-karte-a-1093608.html Für die FPÖ kann es nur gut sein, nicht gewonnen zu haben. Das vergessen die jetzigen Jubler. Denn so kann sie die Parteien politisch vor sich her treiben. Und alles Andere, was man so hört, dass sich Anpassen an die FPÖ-Politik nicht lohnen würde, sähe man an diesem Wahlergebnis, ist Pfeifen im Walde derer, die die Welt nicht sehen wie sie ist, sondern so wie sie sie wollen.
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