Kultur des Verrats + Bürgertum

Kultur des Verrats. Spucke auf den anderen, nicht auf mich: http://zuerst.de/2015/03/20/die-kultur-des-verrats-oder-warum-abgrenzung-nach-rechts-nicht-funktioniert/ Der Beitrag gibt so manches zu denken.

Aber: Ich denke, eine Abgrenzung ist dann notwendig, wenn es um ein Weltbild geht, das Unmenschlichkeit verbreitet. Kleingeister sehen alles, was nicht links ist, als rechtsextrem an. Somit findet man sich als Konservativer schlicht und ergreifend dazu gedrängt, den Kleingeistern klar zu machen, dass nicht alles, was nicht links ist, rechtsextrem ist. Das sollte vielleicht offensiver geschehen als in abgrenzenden Nebensätzen.

Freilich wollen die Kleingeister das kaum ändern, denn dann müsste man ja differenzierter denken und dann kann man auch schlechter ein Feindbild konstruieren.

Von daher müsste man offensiv die unterschiedlichsten Strömungen, die nicht links sind, in der Öffentlichkeit vorstellen. Vielleicht überzeugt es doch den einen oder die andere.

Ich habe ein positiveres Bild von den Bürgern dieses Landes, auch wenn es mir manchmal schwer fällt. Warum fällt es mir schwer? Weil sich so mancher gutmütig und loyal um den Finger wickeln lässt, statt stolz über die Errungenschaft des Bürgertums seinen eigenen Freiheitsweg zu gehen. Bürger sind heute immer noch innovativ – aber politisch eher zurückhaltend.

Wie jede Partei hat die AfD mit unterschiedlichsten Flügeln zu tun. Wenn sie es fertig bringt, sich nicht von einem Weltbild der Unmenschlichkeit unterkriegen zu lassen, sondern den eigenen konservativen Weg folgt, dann wird sie gegen die CDU/CSU eine große Chance haben. Aber dazu muss erst einmal intensiv herausgearbeitet werden, was ein konservativer Weg in Abgrenzung zu Rechtsradikalen usw. ist. Ich habe das nicht genügend beobachtet – aber haben wir in dieser Hinsicht gute Vordenker im Land? Mein Namensvetter von der Bibliothek des Konservatismus dürfte dazu sicher Relevantes sagen können.

Im Augenblick scheint das Bürgertum, auch wenn es noch gut existiert, unter den Prügeln der 68ger Bewegung als Kind der Kommunisten zu leiden. Aber es gibt das Bürgertum, auch in seiner Rezeption von Kunst, seiner Übernahme von Werten usw. – es muss sich seiner nur wieder sicher werden, überhaupt wahrnehmen, dass es eine Art Gruppe bildet, die gemeinsame Interessen, Vorlieben, Ziele in der Gesellschaft und im individuellen Leben hat.

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