Ärzte gegen Atomkrieg + Muslime schaffen Staat im Staat + IslamGesetze + Kein Extremist

Noch mehr Mutige: Ärzte gegen Atomkrieg werfen Erdogan und seiner Regierung ethnische Säuberungen im Südosten der Türkei vor – und dem Westen werfen sie vor, das zu verschweigen: http://www.heise.de/tp/artikel/47/47815/1.html Ist das auch wieder eine Beleidigung? Wen zeigt Erdogan nun an?

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Muslime schaffen Staat im Staat – so wirft ihnen einer vor, der in Großbritannien in der Führungsspitze der Gleichheitskommission saß: https://creepingsharia.wordpress.com/2016/04/12/muslims-are-creating-nations-within-nations-says-former-head-of-uk-equalities-commission/

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Von daher ist es auch verständlich, dass eine Islamgesetzgebung verlangt wird, damit Integration gelinge. Özoguz sagte laut Tagesschau, dass die meisten Muslime in Deutschland  Grundgesetzkonform leben würden. Aber ich vermute, dass Scheuer diese auch nicht im Blick haben, sondern die wenigeren – wie viel Prozent auch die Meisten immer sein sollen. Und von 7 Millionen Muslimen sind, sagen wir 36% sehr stark gläubige, schon recht viele http://www.welt.de/politik/deutschland/article154288868/CSU-fordert-Islam-Gesetz-fuer-Deutschland.html Wobei ich mir freilich nicht sicher bin, wie sich die „sehr stark Gläubigen“ selbst sehen: Koran / Ahadith stehen über dem Grundgesetz oder nicht.

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Er ist kein Extremist, der aus der Bundeswehr entlassen wurde, und damit drohte, mit Glaubensbrüdern vor der Kaserne zu demonstrieren, wenn er gezwungen wird, seinen Bart auf 2 cm zu kürzen. Scharia stellt er über das Grundgesetz. In den vergangenen zehn Jahren wurden 22 Soldaten als Islamisten eingestuft. 29 Ex-Soldaten reisten in den Irak/Syrien aus.

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Christen verändern die Welt (16): Literatur und Bildung

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Mangalwadi beschreibt im 11. Kapitel seines Buches: Das Buch der Mitte, wie sehr die Bibel die westliche Literatur beeinflusst hat, darüber hinaus aber auch indische. Ich werde das nicht weiter vertiefen. Nur das eine oder andere nennen. T.S. Eliot hat gesagt: Die Bibel hatte einen literarischen Einfluss auf die englische Literatur, nicht weil man sie als große Literatur betrachtet hätte, sondern weil man sie als die Niederschrift von Gottes Wort ansah.” M. kontrastiert die alte Literatur mit der säkularen Literatur der Gegenwart mit ihren “alles ist sinnlos” Themen.

M. stellt auch Lilburne dar – mit ihm andere puritanische Schriftsteller, die großen Einfluss hatten, aber die modernen Historiker würden den “freien Handel” lieber auf Adam Smith zurückführen, statt auf die Puritaner. Womit er das beschreibt, was er schon häufig beschrieben hat: Die moderne Wissenschaft versucht krampfhaft, sich von den christlichen Wurzeln zu trennen.

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Im 12. Kapitel stellt M. dar, wie sehr Bildung – überhaupt das bestreben, Menschen zu bilden – von der Bibel beeinflusst wurde. Hindus hatten zum Teil viel Geld. Damit wurden dann Tempel finanziert – aber für Bildung gaben sie kein Geld aus. Noch im 20. Jahrhundert entstanden nur darum hinduistische Bildungseinrichtungen, weil sie ein Gegengewicht gegen das Christentum bilden wollten. Buddhisten hatten religiöse Bildungszentren, aber sie gingen ein. Ebenso wie die Hindus haben auch Muslime in Indien kaum Bildungseinrichtungen hinterlassen, weil sie arabisch oder persisch lehrten und damit den Indern keinen Anreiz boten, sie zu besuchen. Erst Missionare drängten die Engländer dazu, “die Inder zur Freiheit zu erziehen”. Auf den folgenden Seiten werden viele Biographien von Missionaren dargestellt und es wird deren Eifer gezeigt, mit dem sie sich für die Bildung der Inder eingesetzt haben. Liberale Christen waren auf diese frommen Menschen sauer, weil sie dadurch Indien den Freiheitswillen, somit der englischen Kolonialmacht entfremdeten, gebracht  haben und Hindus waren sauer, weil Christen damit deren Tradition zerstört haben: “Witwenverbrennung, Kindesmord, Unberührbarkeit, Tempelprostitution, Polygamie, Götzendienst” (290). Als dann liberale Christen die Macht über die Universitäten erlangt hatten, haben sie zwar die Bibel nicht mehr beachtet, sich aber dennoch für “Menschenwürde, Gleichberechtigung und Menschenrechte” eingesetzt.

Dann wendet sich M. der Bildung in Europa zu. Auch hier hat die Bibel, das asiatische Buch, die Bildung beeinflusst. Bildung war keine Sache des Staates, sondern eine der Kirche. Und mit diesem Buch konnte ein “breiter, zukunftsweisender und doch stimmiger Blick auf das Leben und die Welt vermittelt” werden. “Sie verleiht einem absurd anmutenden Leben einen Sinn, schenkt dem menschlichen Suchen nach Moral eine Bedeutung, und angesichts des Grauens gibt sie neue Hoffnung.” Dann werden Luthers Beitrag zur Bildung und die des Comenius gewürdigt. Für den Vater der modernen Pädagogik, Comenius, war die Bildung “ein Mittel, um die Menschheit wieder nach Gottes Ebenbild zu formen.”

Auf den weiteren Seiten wird der Einfluss der christlichen Bildung auf die Türkei und Korea geschildert, aber auch die Sonntagsschulbewegung wird genannt, die Kindern die Möglichkeiten gab, aus der Bildungslosigkeit auszubrechen. Ebenso wurden Blinde und Gehörlose gebildet – also Menschen, die von den Römern als Galeerensklaven verwendet wurden. Traditionelle Kulturen töteten ganz nach dem Motto des Rechtes des Stärkeren (Darwin) die Behinderten. Christen achteten sie.

Inzwischen wurden viele christliche Universitäten von Säkularen übernommen. Der Wahrheit nachzuspüren ist nun nicht mehr ihr Anliegen.

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Gartenarbeit und Gleichnisse Jesu

Ein Vater sagte: Meine Tochter will unbedingt im Garten arbeiten! Sie half im Garten einmal. Vater sagte: Sie hat gerne im Garten gearbeitet – aber jetzt muss sie erst mal viel für die Schule lernen.

Ein Mann sagte: Ich will unbedingt im Garten arbeiten. Nachdem der riesen Garten ausführlich gezeigt und er müde worden war, fragte er begeistert: Wann grillen wir?

Eine Frau sagte: Ich will unbedingt im Garten arbeiten, ruf mich an! Beim Anruf: Es klappt dieses Mal bei mir nicht. Ich melde mich, wenn es klappt. Seitdem nie mehr etwas von ihr gehört.

Jesus hätte daraus wunderbare Gleichnisse zum Verhältnis von Gott und Mensch gebildet.

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Schüler – Lehrer + Vorteil einer Ehe

Ein Lehrer hat dann sein Ziel erreicht, wenn er neidlos anerkennen muss, dass ein Schüler / eine Schülerin auch mit seiner Hilfe schlauer geworden ist als er selbst. Natürlich gilt das aus seiner Sicht, nicht aus der Sicht des Schülers. Denn manche Schüler meinen schon in der fünften Klasse, sie seien schlauer als der Lehrer. Manche brauchen das zur Ausbildung des Selbstbewusstseins – und der Lehrer lächelt in sich hinein.

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Eine Freundin beklagte sich bei mir: Ihr Sohn habe gesagt, er würde sich selten melden, aber seine Beiträge seien qualitativ viel besser als die Beiträge der Vielredner. Dennoch würde er schlechtere Noten bekommen. Kann man auch einer Freundin, die Mutter eines Sohnes ist, deutlich machen, dass es einen Unterschied gibt zwischen: Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung?

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Man mag überrascht sein zu hören, welchen Vorteil eine Ehe – neben vielen anderen – hat. So zum Beispiel haben Verheiratete eine günstigere Krebsprognose: http://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-vorteil-ehe-1.2944271

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Maaß – Traum von Gesinnungsdiktatur + Geknechtete Gesellschaft

Statt Mädchen und Frauen zu schützen – greift man lieber zum Verbot von Werbeplakaten, auf denen Frauen freizügig bekleidet zu sehen sind. https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2016/infame-doppelmoral/ Interessant finde ich, dass zu diesen alten feministischen Vorstellungen vom Verbot die neue Begründung hinzugekommen ist: Die durch Plakate sexualisierten Ausländer.

Eine Frage: Dürfen nur leicht bekleidete Frauen nicht mehr gezeigt werden oder auch leicht bekleidete Männer nicht mehr? Haben Plakate eine negative Wirkung auf die Jungmänner – oder die Kleidung unserer Frauen? Wird die dann auch verboten?

Grundsätzlich auch hier: Es ist Maß zu halten. Es soll auch Grenzen für die Werbung geben – aber es wird alles so eng in unserem Land, so prüde, so gesetzlich, so rechtlich eingeschränkt, so beobachtet, die Menschen der Gesellschaft werden gefesselt, politisch korreckt. Wir können zufrieden sein: Irgendwann sprengen die Menschen diese Fesseln – aber dann wird es leider wieder zu extrem in die andere Richtung gehen. Maßhalten – wäre auch ein Tipp für Maaß.

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Was ist los mit Erdogan? + Chinas Provokationen

Ich hörte im Radio, dass Erdogan in der Türkei über 1800 Beleidigungsklagen angestrengt habe. Zudem ist die angebliche Beleidigung durch Böhmermann nicht nur eine, die ihn betrifft, sondern eine, die die ganze Türkei und die gesamte Menschheit betreffen soll. Wenn das ein Verbrechen gegen die Menschheit sein soll, was Böhmermann tat, was sind dann die massiven Einsätze gegen die Kurden, gegen die Syrer/Assad, an Seite der IS? Kann dem Herrn Erdogan einmal einer verklickern, dass es in Deutschland ein Sprichwort gibt: Hochmut kommt vor dem Fall. Allerdings muss derjenige, der ihm das verklickert, damit rechnen, dass gegen ihn eine Beleidigungsklage angestrengt wird. Merkt er nicht selbst, dass jede einzelne dieser Klagen dazu führt, dass man die ganze Sache und ihn selbst eher amüsiert zur Kenntnis nimmt? So wichtig ist Erdogan nicht, wie er sich aufspielt. Die armen Türken. Das bedeutet aber nicht, dass der Böhmermann Text nicht Zeichen für den moralischen Verfall vieler unserer Zeitgenossen ist. Allerdings: Da hilft auch der Trick nichts – ein Beispiel für Schmähkritik zu bringen. Das ist rhetorisch zu durchsichtig.

Dazu ein Interview mit Pirincci: https://jungefreiheit.de/debatte/interview/2016/pirincci-boehmermann-ist-kein-held/

Das, was im Postillion darüber steht, versucht eine Brücke zu bauen 😉  http://www.der-postillon.com/2016/04/bohmermann-und-erdogan-losen-auf-wir.html

Vera Lengsfeld weist auf einen Brief der Saporoger Kosaken hin. Böhmermanns Vorgänger: http://vera-lengsfeld.de/2016/04/12/216/#more-216

Stammt der Text echt von Boris Palmer? http://haolam.de/artikel_24771.html

Bettina Röhl erinnert an die Merkel-Beleidigungen in türkischen Medien. http://www.rolandtichy.de/kolumnen/bettina-roehl-direkt/boehmermann-ist-es-gelungen-merkel-zu-stellen/

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Auch Chinas Provokationen – was soll das? http://www.spiegel.de/politik/ausland/china-zitiert-g7-diplomaten-im-inselstreit-zum-gespraech-a-1086742.html

Loben muss man die Chinesen, dass sie einen Staudamm öffnen wollen für die durch Trockenheit bedrohten Länder: Thailand, Vietnam. Das ist ein guter Zug – alles andere, was die Inseln betrifft, ist vormoderne Kanonenboot-Politik.

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Integration + Clan-Gewalt – Schwanz einziehen statt Verantwortung tragen + Islam terroristisch? + Islam Konstrukt

Was muss geschehen, dass Integration nicht nur auf geduldigem Papier zur Beruhigung besorgter Bürger geschrieben steht? Es läuft unendlich viel schief in unserem reichen Land: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/berlin-kriminalitaet-am-kottbusser-tor-platz-der-verdammten-a-1086321.html

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Gewalt der Clans – sie macht nicht Angst, weil sich die libanesischen Clans gegenseitig töten oder bekämpfen. Sie machen Angst, weil sie Schlimmes befürchten lassen für die Zukunft unseres Landes. Rechtsfreie Räume haben den Drang, sich immer weiter auszubreiten – und auch die normale Bevölkerung schliddert mit hinein. http://www.focus.de/regional/essen/essen-libanesischer-familienkrieg-macht-normalem-buerger-angst_id_5427384.html Ich möchte nur an die Anwälte erinnern, die im Dienst dieser Kriminellen stehen – gegen die hat wahrscheinlich kein normaler Mensch mehr eine Chance. Wer legt sich rechtlich mit diesen an? Und wenn, wird der normale Mensch, der Zeuge eingeschüchtert? Wenn dann auch noch prominente Rapper und co. als friedliches Aushängeschild solcher Kriminellen gelten, dann schwindet auch die Hemmschwelle, selbst dazu gehören zu wollen, bei Jugendlichen, denn dann ist man wer. Man ist Teil einer starken Gruppe – auch wenn sie kriminell ist – gerade das ist cool.

Berlin, Bremen, Essen… – die Verantwortlichen haben zu lange Kriminelle gewähren lassen – nun kann man sie kaum noch in den Griff bekommen. Kann man sie in den Griff bekommen? Muss das Gesetz zur kriminellen Bandenbildung neu formuliert werden? Wird es angewendet? Kann man gegen Verantwortliche vorgehen, die für diese schlimmen Zustände mit verantwortlich sind, weil sie diese nicht rechtzeitig bekämpft haben? Gibt es hier Handlungsbedarf? https://de.wikipedia.org/wiki/Kriminelle_Vereinigung

Maaß und co. bekämpfen bürgerliche Freiheiten – da, wo sie kämpfen müssten, sieht man sie nicht kämpfen – oder heißt die Devise Schwanz einziehen?

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Über die Hart aber fair Sendung: Ist der Islam terroristisch oder nur der Terror islamisch? http://www.pro-medienmagazin.de/fernsehen/detailansicht/aktuell/terroristischer-islam-oder-nur-islamischer-terror-95668/ : Wenn man nach diesem Artikel geht, dann hat sich endlich sachliches Argumentieren breit gemacht, statt ständige Islam-Apologetik. Aber ich habe auch andere Stimmen gehört – alles die gleiche Beruhigungspille.

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Diese Reihe gehört der Islam-Apologetik an: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/zeit-online-will-ueber-islam-aufklaeren-95669/ Im ersten Beitrag wird gezeigt, dass der Islam sich massiv wandelt, in unterschiedlichen Staaten auch ein anderes Gesicht habe (Beispiel der eigenartige Vergleich Indonesien und Saudi Arabien) und dass die Islamisten Folge geopolitischer Auseinandersetzungen sind (Folge des Kolonialismus und des Irakkrieges). Da fragt man sich dann: Und, was will uns das sagen? Ist der islamistische Terror  nur Folge des Kolonialismus und nicht auch Folge davon, den Koran wörtlich zu nehmen – wie er es verlangt und vom Wahhabismus weltweit exportiert wurde? Unterschiedliche Interpretationen des Koran haben unterschiedliche Gruppen zur Folge, heißt es weiter. Und dann kommen auch wieder die Christen ins Spiel – es gibt ja auch konservative Christen. Kurz: Immer dasselbe Theater, um von der Verantwortlichkeit des Islam und der Muslime abzulenken. Sagen wir das alles mal den Opfern der Islamisten.

Und der zweite Beitrag ist auch wieder eine sonderbare Wiedergabe unserer Zeit: Islamisierung findet nicht statt, Flüchtlinge sind so wenige, die bekommt kaum einer zu Gesicht, Islamkritiker sind hysterisch und haben keine Argumente, in der Diskussion wird Antisemitismus und die Islamkritik in einem Atemzug genannt. Es werden die HassMails, die sie bekommt thematisiert. Warum sagen viele, Islam passe nicht zu westlichen Werten? Weil sie ein Konstrukt des Islam ablehnen und nicht den Islam kennen.

Auch hier – ich halte ein und stelle den Beitrag nicht ganz dar: Er wimmelt nur so von Rassismus- Unterstellungen usw., usw. Was soll das?

Der EuroIslam ist ein Konstrukt, den man unbedingt unterstützen muss, welcher Art auch immer. Und diese Konstrukte unterscheiden sich – aber alle haben gemeinsam, dass sie wesentlich Werte des Westens aufgegriffen haben. Aber der EuroIslam kämpft um das Überleben – es ist zu befürchten, dass er eine minikleine Sekte innerhalb des Islam bleibt. Und jetzt, durch den Zustrom der arabischen Muslime auch weiter unter Druck gerät. Es wäre spannend, einmal eine Umfrage zu lesen, in der die Akzeptanz von Thesen der Vertreter euroislamischer Positionen durch einen großen Teil der muslimischen Bevölkerung weltweit herausgearbeitet wird. Unsere muslimischen intellektuellen Zeitgenossen scheinen ihre Sicht als islamische Sicht zu definieren. Aber dem ist leider, wirklich leider, nicht so. Es sind Privatmeinungen kleiner Kreise.

Es ist schön, dass diese Reihe einen harmlosen Islam darstellt – leider sollten die Autoren auch sagen, dass das Wunschvorstellungen sind.

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Christen verändern die Welt (15): Sprache + Nationalbewusstsein

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(Im folgenden Abschnitt wird das Kapitel 10 des Buches von Mangalwadi [Das Buch der Mitte] vorgestellt. Es geht um die Bedeutung von Sprachen – vor allem in Indien. Die Komplexität des Textes kann hier nicht wiedergegeben werden, weil das für einen kurzen Blogbeitrag ein wenig kompliziert ist.)

In Indien haben Christen aus der Vielzahl an Sprachen und Dialekten zur Übersetzung der Bibel das Urdu und das Hindi entwickelt und eine Vorform, Hindustani, gefördert. Diese wurden dann zur Sprache Pakistans bzw. Indiens. Sanskrit hätte es werden können – aber die Hindus, die es konnten, haben diese Sprache selbst vor ihren Frauen geheim gehalten. Ebenso galten Nachbarn in dieser Hinsicht als “Unberührbare” – das heißt, man durfte das Geheimwissen nicht weitergeben.

Der Kaiser Ashoka (304-232), der größte buddhistische Herrscher, nutzte Pali und die Brahmi-Schrift – doch zu Beginn des 19. Jahrhunderts konnte keiner mehr seine Weisheiten lesen und Ashoka selbst wurde vergessen, weil man einfach an Geschichte nicht interessiert ist. Ashoka wollte Indien vereinheitlichen – aber die Brahmanen kämpften dagegen und gegen Ashokas religiöse Philosophie und sozialen Ziele an. Erst ein englisch-indischer Gelehrter entzifferte wieder diese Texte.

Buddha lehrte Schweigen, Auflösung, Nichtsein, Leere. Dass der Mensch Gottes Ebenbild ist, ist nicht seine Sicht, auch Sprache, Logik, Wörter hätten mit Wahrheit nichts zu tun. Von daher hatten auch seine Mönche überhaupt kein Interesse an Sprache, sondern nur an Meditationstechniken.

Im 16. Jahrhundert war Persisch Amtssprache – also eine Sprache, die nur Auserwählte verstanden. Die Elite verwendete Sprache nicht, um mit Menschen zusammenzukommen, sondern Sprache diente als Mauer, um sich vom Volk abgrenzen zu können. Auch die Britische Ostindien-Kompanie hatte kein Interesse daran, den normalen Indern das Englisch beizubringen. Das haben dann ebenfalls Missionare gemacht (239).

Missionare nutzten also Sprache nicht mehr, um sich von anderen abzugrenzen, sondern als Kommunikationsmittel, das alle einbeziehen sollte. Es wurde der Vorwurf erhoben, die Missionare wollten mit Englisch bzw. Hindi nur Indien ausnutzen. Und der Widerstand gegen die Durchsetzung war von allen Seiten groß. Mahatma Gandhi und Rabindranath Tagore haben aber darauf gedrängt, dass Hindi die Sprache Indiens werden solle.

Durch die Arbeit der Missionare konnte endlich auch der normale Inder vor Gericht ziehen und verstehen, was verhandelt wurde. Missionare übersetzten die Bibel in Hindi – gründeten ein College – aus dem die Universität Serampore entstanden ist. Die Vorlesungen wurden auf Bengali gehalten – nicht auf Englisch.

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Sprache und Bibel fördern Nationalstaaten – aber nicht negativen Nationalismus in der säkularisierten Form. Und so war es für die Völker sehr wichtig, dass die Bibel in ihre jeweilige Sprache übersetzt wurde. Es folgt ein langer Abschnitt der Liebe der Propheten zu ihrem jüdischen Volk. Nachdem das Land in Besitz genommen war, stellte ihre Volkszentrierung keine Bedrohung für andere mehr dar. Die Propheten haben eine Balance gehalten zwischen Nationalität und Internationalität, weil Gott auch Gott aller Völker ist. Volk und Herrscher standen unter dem Gesetz Gottes – auch wenn sich die Letztgenannten immer wieder dagegen aufgelehnt haben und es zu Blutvergießen kam. Der Monotheismus führte zur Vereinheitlichung. In Indien hätte der Hinduismus nie zu einer Vereinheitlichung beitragen können, weil jedes Volk, jeder Stamm, jede Kaste ihre eigenen Götter und religiöse Pflichten hat. Anders Christen: Sie lieben ihr Land – und wenn Gott sie beauftragt hat, gehen sie auch in andere Länder, zu anderen Stämmen, um ihnen die Liebe Gottes zu vermitteln. Auch hier herrscht eine Balance von Nationalität und Internationalität.

Madhusudan Dutt wurde Christ, lernte 10 europäische und indische Sprachen fließend sprechen und europäische Philosophen in Originalsprache zu lesen – und begann in seiner Landessprache Gedichte und andere Texte zu schreiben, in denen europäische und indische Kulturen miteinander verband. Damit hat er auf Grundlage der Bibel indisches Nationalbewusstsein gefördert und viele wichtige Reformer und Intellektuelle Indiens beeinflusst. Dadurch hat er dazu beigetragen, nach Jahrhunderte langer Fremdherrschaft, Indien zu einen und letztendlich zu befreien.

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