Religionen spielten im Zusammenhang von Menschenopfern eine große Rolle. Ach ne. Ohne Religion hätte man ja auch nicht geopfert, sondern alles ohne Opferung gefuttert oder ermordet, oder beides. Aber zwischen Sozialem und Religiösem zu unterscheiden, ist doch sehr gewagt. Denn das macht der Artikel selbst ja nicht, sondern Religiöses und Soziales spielen ineinander.
Aber warum diese Hervorhebung der Religion? Wir wissen, dass das Judentum Menschenopfer ablehnte. Hier und da gab es noch welche, aber diese werden vom Judentum als Religion nicht gedeckt, sondern sind sozusagen Nachzügler. Denn es dauert lange, bis sich auch eine gute Religion soweit durchsetzt, dass sie Menschen bestimmt. Das sieht man ja an dem Kampf der Propheten gegen Gottlosigkeit, damit auch gegen Asoziales. Das Tieropfer ersetzt das Menschenopfer (sichtbar an der Geschichte: Abraham sollte Isaak opfern…).
Das Christentum hat schlichtweg sämtliche Opfer abgelehnt. Es konnte das ablehnen, weil Jesus als letztes Opfer angesehen wurde: das aber nicht – und da wird das gesamte Opferverständnis umgedreht – der Mensch darbrachte, sondern Gott dem Menschen. Hiermit werden die tiefsten Tiefen menschlicher Abgründe – dazu gehören auch die Opfervorstellungen – aufgegriffen und letztendlich „neutralisiert“. Aber auch das Christentum hat sich in der Welt nicht mit einem Schlag durchgesetzt, sondern auch unter seiner Ägide gab es immer noch Nachzügler, die eben nicht Christen geworden waren und an ihren alten Vorstellungen festhielten – und das eben in allen Kulturen. So kann ich mir gut vorstellen, dass es in manchen Stämmen Afrikas, in denen Menschen überwiegend Christen sind, auch dort noch hier und da zu Opferungen kommt. Warum sollten sie bessere Christen sein, als unsere Landsleute. Die sich ja bis heute, in den 1500 Jahren des Christentums in Nordeuropa, noch immer nicht an christliche Grundsätze halten. Also bitte keinen Hochmut.
Unsere Zeitgenossen sind sowas von hipp, dass sie sich über die Religionen erheben – aber sie stehen ja auch auf den Schultern des christlichen Glaubens, sonst würden sie auch heute noch opfern. Natürlich opfern Buddhisten – die den reinen Buddha-Buddhismus vertreten nicht mehr. Aber gibt es sie, außerhalb Europas? Sie opfern Blumen, Obst, Gold, Geld, dann gibt es innerhalb des Buddhismus noch den Geister- und Götterglauben, in deren Zusammenhang natürlich noch geopfert wird. http://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/menschenopfer-unsere-vorfahren-nutzten-sie-als-machtinstrument_id_5412678.html
Apropos Menschen töten – auch heute noch gibt es Handlungen, die das Christentum ablehnt, aber leider von manchen Christen unterstützt werden: Abtreibungen und – aber wohl eher von unchristlichen Menschen vertreten wird: http://www.focus.de/familie/geburt/forscher-rechtfertigen-toetung-neugeborener-legaler-kindsmord_id_2450059.html Und man beachte Clinton: http://www.nationalrighttolifenews.org/news/2016/04/clinton-agrees-that-a-baby-just-hours-before-delivery-still-has-no-constitutional-rights/ (Wenn der Info zu trauen ist.) Da aber manche Christen gerne mitmachen, was modern ist, auch wenn es brutal ist und dem christlichen Glauben widerstreitet, könnte es sein, dass sich irgendwann auch irgendwelche Christen zu Kindermord wieder positiv äußern. Aber das Gros der Christen wird sich an das Neue Testament halten und für die Kultur des Lebens eintreten.
Manchmal frage ich mich, ob für alle Religionen Menschenopfer schon abgeschafft sind, so, wenn man die vielen Frauenmorde im Hinduextremismus-Bereich anschaut (einschließlich Witwenverbrennung) und die Ungläubigen-Morde im Islamistischen Bereich. Jeder, der im Namen Allahs hingerichtet wird, auch staaticherseits – ist doch eine Art Opferdarbringung. Oder? Und wie ist es in Teilen Mittel-/Südamerikas – bei den Nachfahren der Azteken usw.? http://www.heftig.co/marina-mariajose/
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40 Hinduextremisten haben einen Gottesdienst gestürmt: http://www.persecution.org/2016/04/07/sunday-worship-in-india-stormed-by-hindu-radicals-in-chhattisgarh-state/
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