Ich habe den Film “Gott ist – nicht – tot” geschaut. Er ist nicht schlecht – aber sehr, sehr konzentriert. Er gibt eine Menge Lebensschicksale wieder – die unvermittelt da sind, die aber nicht irgendwie zurückverfolgt werden können, sondern komprimiert auftauchen. Um diese Lebensschicksale ins rechte Licht rücken zu können, trägt er manchmal sehr dick auf.
Um das alles aber verstehen zu können, muss man den Abspann gelesen haben: Der Film, so heißt es, gibt die Erfahrungen vieler Menschen wieder. Und diese vielen Erfahrungen sucht der Film in Typen hineinzupacken.
Was will er?
– Er stellt auf rationaler Ebene dar, dass atheistische Philosophen und Naturwissenschaftler rational nicht tief genug denken und zudem von Hass gegen Gott erfasst werden, obgleich es ihn ja ihrer Ansicht nach nicht gibt. Zudem zeigt er, dass die Gottesablehnung mit negativen Lebenserfahrungen in der Kindheit verbunden ist.
– Er stellt dar, dass viele Menschen an Gott glauben, dass er für sie eine Realität ist. Von daher kann er auch nicht “tot” sein, er ist für die Menschen eine massive Realität.
– Um jedoch zu vermeiden, dass das dem Bereich der Hirngespinste zugeordnet werden kann, zeigt er Gottes reales Eingreifen: Gott hat seine Zeit, Menschen aufeinandertreffen zu lassen: Der Mensch denkt – Gott lenkt. Gott verwendet Umstände und gar Situationen, die als Wunder interpretiert werden können, um in das Leben der Menschen einzugreifen.
Zudem versucht der Film auch unterschiedlichste christliche Glaubensstufen miteinander zu verbinden: Anfangsschritte im Glauben, gelassenen Glauben, Bibelzitate-Glauben, resignierten Glauben, unsicheren Glauben, verletzten Glauben, suchenden Glauben…
Wenn man sich auf die erschlagende Fülle eingestellt hat, dann kann man besser mit ihm umgehen. Wenn man das Hollywoodhafte das manchmal zu extrem ist, übergeht.
Er gibt zum Nachdenken. Was die wissenschaftlich-philosophische Diskussion betrifft: Er ist auf der Höhe der Zeit.
Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

