Überlegungen zur Sprachfähigkeit des Menschen

Die folgenden Aspekte sind einfach Brainstorming.

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Tiere geben Laute von sich. Laute mit Bedeutung. Manche Tiere geben auch komplexere Laute von sich (Delphine). Haben eigentlich alle Menschen der Gattung homo sapiens sapiens weltweit die Möglichkeit, Sprache komplex einzusetzen? Es sieht so aus. Das heißt, dass dem Menschen schon genetisch gegeben sein muss, komplexe Sprachen zu sprechen. Freilich gibt es komplexere Sprachen als andere, weil eben die Sprache von den Alltagsbedürftigkeiten geprägt sind. Die modernen Gesellschaften verbinden mit der Sprache mehr als nur Interaktion im Alltag, in der es um Nahrung und Gemeinschaft geht.

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Es begann wohl nicht mit Substantiven – die Elementares bezeichneten: Wasser, Brot,… – sondern mit da (ist Brot…) – als Unterstreichung einer Geste. Und in der Aktion bzw. Interaktion mit anderen hat sich die Sprache als Handlungsakt herausgebildet. Natürlich nicht nur als Handlungsakt, sondern dann auch als Interpretationsakt. Und als Interpretationsakt handelt der Sprechende natürlich – und die Menschen synchronisieren sich. Selbst wenn ich denke synchronisiere ich mich mit den anderen. Sprache dient der Gemeinschaft. Um gemeinsam weiter zu kommen, muss man sich sprachlich synchronisieren. Und wenn das nicht gelingt, wenn man sich streitet, Sprache verwendet, um Asynchronität zu forcieren, kommt man eben nicht weiter.

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Die Turmbau zu Babel Geschichte zeigt es wunderbar. Dort wird freilich von anderen Sprachen gesprochen – aber das gilt auch dafür, wenn die Sprache statt zum Synchronisieren dazu verwendet wird, zu spalten.

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Wenn ich von jemanden, den ich gut kenne, einen Text lese, dann sehe ich ihn vor mir…

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Wenn wir sprechen, dann werden tiefe Seiten in uns angeregt. Spricht jemand aggressiv geht der Blutdruck hoch, spricht jemand beruhigend, geht der Blutdruck runter – wobei es freilich nicht allein die Worte sind, die wirken, sondern auch die Tonlage. Wie ist es aber mit Sprachen, die man als Mitglied einer anderen Sprachkultur als aggressiv empfindet? Beruhigt dort auch die Tonlage samt Sprache – jeden Menschen auch anderer Kulturkreise – auch die Tiere? Das müsste so sein, denn soweit ich sehe, ist lachen, weinen, aggressiv und beruhigend schauen fast überall ähnlich. Zumindest denke ich mir das aufgrund meines kleinen Erfahrungsschatzes.

Wenn die Sprache und die damit verbundenen Tonlagen überall die gleiche Wirkung hat, ist sie dem homo sapiens sapiens von Anfang an in die Wiege gelegt worden? Mit seinem aufrechten Gehen, was den Kehlkopf sprachfähig machte.

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Aufrechtes Gehen entwickelte sich nach und nach. Bei unterschiedlichen Menschengruppen – gleichzeitig? Und damit entwickelte sich bei den unterschiedlichsten Menschengruppen auch die Sprachfähigkeit gleichzeitig? Dann hätte am Anfang keine einheitliche Sprache bestanden.

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Affen können nicht sprechen. Die körperlichen Voraussetzungen fehlen. Die nahen Verwandten des Menschen – wie man so sagt – haben etwas nicht, was die Menschen haben. Haben es verschiedene Menschenarten entwickelt oder nur eine, die dann alle anderen dominierte und somit diese Fähigkeit weitergab? Dann hätte es eine Art Ursprache gegeben.

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Die Erforschung der Sprache geht mit der Erforschung des Menschen und seiner Entwicklung Hand in Hand.

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Das Schöne an der Wissenschaft: Je mehr man herausfindet, desto mehr Fragen öffnen sich.

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Wie sagte Heisenberg: „Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“

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