Schlaue Leute – sehr einsam

 

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Wir haben eine Theorie. Und wenn wir diese Theorie haben, dann finden wir Erfahrungen, die sie bestätigen. Somit bestätigen wir unsere Vorurteile. Das gilt auch für Gott. Wir haben die Theorie: Gott existiert – und dann erkennen wir überall, dass Gott eben existiert.

Interessant finde ich, dass die schlauen Leute das immer gegen den Glauben anwenden und nicht auf die Idee kommen, dass das auch für den Nichtglauben gilt. Ich stelle die Theorie auf: Es gibt keinen Gott – und alles, was ich dann als Erfahrung mache, ordne ich dieser Theorie unter.

Dann wird noch gefordert, dass man Person von Hypothesen loslösen solle, damit man möglichst nicht erfahrungsbasierte Ergebnisse bekommt. Sehr gut.

Sie liebt mich. Nun trenne ich diese Hypothese von meiner Person und suche nach eindeutigen Beweisen. Sie lächelt mir zu! Wunderbar! Sie liebt mich! – Oh, ich habe Person und Hypothese miteinander gekoppelt. Das darf nicht sein. Ich will unabhängig von meiner Person rational herausfinden, ob sie mich liebt…

Viel Spaß beim Räsonieren. Aber Vorsicht: Vor lauter Entkopplung der Person von der Hypothese kann ich an ihrer Liebe vorbeidenken.

Spaß beiseite: Man darf Naturwissenschaft nicht mit Beziehungsfragen verwechseln – und Glaube ist eine Beziehungsfrage.

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