Jeder darf seine Meinung äußern, solange diese nicht andere Menschen diskriminiert, beleidigt oder bedroht – so heißt es in dem Leitfaden. Aber dummerweise beginnt er für viele schon mit einer Beleidigung: „Jeder und jede kann sich zu seiner oder ihrer Religion bekennen – oder zu keiner.“ https://kommunal.de/wp-content/uploads/2016/01/RefugeeGuide_de_925.pdf Das muss man also erst einmal erklären: Mohammed einen guten Mann sein zu lassen, das ist keine Beleidigung. Und dann noch das mit den Schwulen…
Spannend ist das, was auf der letzten Seite zu finden ist „Über diese Orientierungshilfe“ – einige werden sie als überheblich oder abwertend empfinden – das habe man hinterfragt und mit Menschen aus verschiedenen Ländern verfasst. Sogar – und das will was heißen: Pro Asyl hat den Inhalt für einwandfrei befunden. Wow. Dann muss es ja mit der Integration klappen.
Und darum: Dieser Leitfaden kann ausgedruckt werden.
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Schwesig möchte Familien nachziehen lassen, Kinder hätten eine große Integrationskraft – Familien seien leichter zu integrieren als allein reisende Männer. http://www.sueddeutsche.de/politik/asylbewerber-in-deutschland-schwesig-will-familiennachzug-fuer-fluechtlinge-beibehalten-1.2821302 Wo sie Recht hat, da hat sie recht.
Nur: Wenn die Familien hier sind – lässt sich schwerer abschieben.
Nur: Hat die Politik ein Konzept für Schulen, Kindergärten, Kinderärzte?
Nur: Hat die Politik ein Konzept, wie man sie gut unterbringen kann?
Nur: Hat die Politik ein Konzept mit Blick auf die Krankenkassen und Versicherungen?
Nur: Hat die Politik bedacht, dass es um eine äußerst große Anzahl an Nachzügler gibt, wie sie menschenwürdig aufgenommen werden kann?
Nur: Hat die Politik ein Konzept, Scheinehen zu erkennen und zu unterbinden – damit verbunden ein Konzept, Kinderhochzeiten zu unterbinden, Polygamie zu unterbinden? Bislang gibt es zu all diesen Problemen eben noch kein Konzept, man hat es schludern lassen, weil nicht so viele auf einmal gekommen sind.
Nur: Viele der jungen Männer sind gar nicht verheiratet, sondern von ihren Familien losgeschickt worden. Was bedeutet das für den Familiennachzug? Nun wird Familiennachzug auch zu einem erträglichen Geschäft für Heiratsvermittler und damit für Menschenhändler. Hat die Politik ein Konzept, damit umzugehen?
Die Frau Schwesig tappt wieder in die Falle für die Ahnungslosen. Und dann stehen sie da: Hilfe, Bürger, Hilfe, wir kommen nicht weiter, übernehmt Ihr! Und die armen Bürger ächzen und stöhnen aufgrund der Unfähigkeit der Politik, sie können sich aber eines warmen Dankes der Bundeskanzlerin zur Neujahrsnacht gewiss sein. Ich vermute, Frau Schwesig hat einfach die Dimensionen nicht begriffen.
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Die SilvesterNacht in Köln und Hamburg sind für die Grünen ein Dilemma. Das wird hier geschildert. Sie wissen nicht wie sie sich positionieren sollen. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/silvester-uebergriffe-gruene-frauen-zu-herkunft-der-koeln-taeter-a-1071479.html Das ist immer so, wenn die Illusionen platzen, dann muss man sich erst finden. Das ist immer so, wenn man denkt, man sei der Gute und alle anderen seien die Bösen, die man anklagen kann – und schwuppdiwupp merkt man: So einfach gestrickt ist die Welt nicht.
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Schuld sind die Deutschen an den Übergriffen in Köln und Hamburg. Warum? Weil sie nicht genug für die jungen Männer tun: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/koeln-uebergriffe-sozialarbeiter-ueber-straffaellige-nordafrikaner-a-1072384.html Da haben wir es also wieder, dieses Bild: Der arme unschuldige Kriminelle – die bösen, die nichts für ihn tun. Da haben wir wieder das Paternalistische, das den kriminellen Verantwortung abspricht. Aber er hat recht: Politik – und wie er schildert – Polizei haben versagt. Sie sind nicht in der Lage, Nordafrikaner vor den kriminellen Landsleuten zu schützen. Und das ist wirklich ein schlimmer Vorwurf. Aber leider: denkbar.
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Und außerdem: Die Männer, die sich für Frauen einsetzen, sind sowieso die Allerschlimmsten: „Leute, die sonst das Netz mit frauenfeindlichen Kommentaren vollrülpsen, demonstrieren jetzt in ihrem Namen. Auf diese Hilfe soll sich niemand verlassen.“ http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sexismus-frauen-schaut-mad-max-kolumne-a-1071886.html (Sibylle Berg) Nicht ärgern – nur wundern – sie will sich von Nazis abgrenzen. So macht man das heute in diesen Kreisen. Man merkt förmlich, wie sie vor innerer Erregung die Tasten traktiert. Sie hat aber damit ihre Schuldigkeit getan und kann dann ganz normal weiter an ihrem Artikel schreiben. Mit dem Ziel zu sagen, dass Frauen sich selbst schützen sollen. Womit sie nicht Unrecht hat.
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Necla Kelek zum Verhältnis des Islam zu Frauen: http://www.deutschlandfunk.de/soziologin-necla-kelek-der-islam-schreibt-ganz-klar-vor.694.de.html – Sie beklagt, dass sich Muslime nicht kritisch mit dem Islam auseinandersetzen, was das Geschlechterverhältnis betrifft. Es herrscht Denkverbot, Muslime hätten ein Recht auf Aufklärung, was die Zentralverbände verhindern: Die Frau ist rechtlos und der Mann hat über sie das Sagen. Er entscheidet alles – auch ob sie sich integrieren darf. Das muss deutlich gesagt werden, damit der Islam sich reformieren kann, damit er seine spirituelle Kraft entfalten kann. Es geht nicht um „die Muslime“, sondern um den strukturellen Rahmen, den die Religion setzt. Die Islam-Vertreter sind die Wächter über diesen rigiden strukturellen Rahmen. Und an den Universitäten in Deutschland gibt es in dieser Hinsicht aufgrund der Denkverbote nur relativierende Forschung.
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